Einträge mit dem Tag: Amazon


Warum erscheinen meine Bücher nur bei Amazon?

Ich werde - gerade jetzt nach dem Release von Lussekattertage - häufiger gefragt, weshalb meine Bücher nur bei Amazon erscheinen. Zum Thema Ebooks ist die Antwort verhältnismäßig einfach: Ich möchte, dass Kindle Unlimited Abonnent:innen die Bücher gratis lesen können. Da werde ich nach gelesenen Seiten bezahlt. Es werden jedoch wahre Glaubenskriege darum geführt, was besser ist. 

Montag, 06. November 2023

Lussekattertage. Ein Schweden-Liebesroman von Katarina Andersson-Wallin für die kuschligste Zeit des Jahres.

Lussekattertage . Ein Schweden-Liebesroman von Katarina Andersson-Wallin für die kuschligste Zeit des Jahres.

"Was ist besser" bedeutet im hart umkämpften Buchmarkt natürlich: "Auf welche Weise verdiene ich mehr Geld?"

Verlage sind reine Wirtschaftsunternehmen - zumindest die großen Publikumsverlage. Da werden Bücher nicht danach verlegt, was jemand am schönsten findet, sondern was die größten Verkaufschancen hat.

Selfpublisher:innen und Selbstverleger:innen haben dasselbe Problem - mit dem Unterschied, dass sie keine Millionen im Keller hin- und her schaufeln müssen, damit das Zeug keinen Schimmel ansetzt. Stattdessen müssen wir sehen, wie wir aus den Peanuts ein paar mehr Peanuts machen, um zumindest unsere Ausgaben wieder reinzuholen.

WAS IST DENN EIGENTLICH DAS PROBLEM?

Wer ein Kindle Unlimited-Abo hat, zahlt monatlich einen festern Betrag,und kann dann alle Ebooks ohne zusätzliche Kosten lesen, die im KDP Select Programm erschienen sind. Entscheidet sich eine Autorin für KDP Select, darf sie ihre Ebooks ausschließlich bei Amazon anbieten und nirgendwo anders. Dafür erhält sie einen Cent pro vier gelesene Buchseiten. Klingt wenig, kann sich aber lohnen.

UND DAMIT GEHT DAS GROSSE RATEN LOS

Was ist lukrativer? Kauf-Ebooks bei Amazon plus gelesene Buchseiten? Oder Amazon und Tolino, etc.

Zunächst erreicht man über Tolino ein anderes Publikum. Da sind viele Leser:innen dabei, die niemals bei Amazon kaufen würden. Aber gäbe es genügend Kund:innen, um die gelesenen Seiten über Kindle Unlimited auszugleichen?

Da kann man eigentlich nur herumprobieren. Allerdings bindet man sich für drei Monate an KDP Select, kann also erst danach breiter streuen. Und - machen wir uns nichts vor - nach drei Monaten ist ein Buch auf dem Markt "alt". Selbst wenn dann ein Wechsel stattfindet, könnte man nicht sicher sein, ob das gleiche Ergebnis erzielt wird, als wenn man GLEICH Amazon und Tolino Media bespielt hätte.

Es gibt Genres, da ergibt die Teilnahme an KDP nicht so viel Sinn. Das dürfte beispielsweise für die meisten Sachbücher der Fall sein. Romance hingegen kann sich durchaus lohnen. Eine andere Autorin berichtet darüber, dass KU-Abonnentinnen mitunter 30 Liebesromane im Monat verschlingen, damit isch ihr Abo lohnt. Und das kann sich dann auch für die betreffenden Autorinnen lohnen.

Da ich eine Romance-Reihe schreibe, habe ich mich also für Amazon only entschieden und hatte bei Band 1 (Mittsommer-Romanze) auch den Eindruck, dass es eine sinnvolle Entscheidung war. Nicht falsch verstehen: Wir reden hier immer noch über Peanuts. Wer mehr wissen will, kann bei Patreon gucken. Da liste ich meine Einnahmen auf.

Aufgrund dieser Erfahrung habe ich dieses Vorgehen auch bei Lussekattertage angewendet. Es kann durchaus sein, dass ich das irgendwann mal ändere, aber momentan bleibe ich dabei.

UND WAS IST MIT PRINT?

Da bin ich einfach noch nicht so weit. Bisher war es schon aufgrund meiner über 800-fachen Erfahrung mit No- und Low-Content-Books schlicht und ergreifend sehr einfach für mich, auch die "echten" Bücher bei KDP hochzuladen. Allerdings muss ich mir dann niemals Gedanken darum machen, dass auch nur ein einziges Exemplar auf diese Weise den Weg in den Buchhandel findet. Also überlege ich schon eine Weile, dass ich die Printbücher zusätzlich woanders hochladen möchte. Einige Distributoren scheiden dabei von vorneherein aus, und bei den anderen bin ich noch unschlüssig. Ich habe eine uralte Erfahrung mit BoD. Eine Freundin hatte ein Studio für Orientalischen Tanz eröffnet, und ich habe zur Eröffungsveranstaltung eine Anthologier herausgegeben, die mich damals noch 300 Euro gekostet hat. Orientology* entstand unter Mitwirkung diverser befreundeter Autor:innen und einer Künstlerfreundin, die das Coverbild und Tuschezeichnungen für den Innenteil passend zu den Geschichten gestaltet hat. Somit habe ich also schon vor 20 Jahren Selfpublishing betrieben.

*Der Name hat nichts mit der ähnlich klingenden Sekte zu tun. Ich war damals glühendes Robbie-Williams-Fangirl und sein Album "Escapology" war in dieser Zeit erschienen.

Aber natürlich hat diese Erfahrung nichts mehr mit der heutigen Realität zu tun. Eine weitere außer-amazonliche Veröffentlichung habe ich mit Tredition realisiert. Und zwar das Buch der Patentanwälten Dr. Renate Weisse #nursechsprozent in dem es darum geht, dass nur sechs Prozent aller Erfindenden in Deutschland Frauen sind und wie man das ändern kann.

Die Zusammenarbeit mit Tredition war sehr nett, und ein kleiner Stolperstein lag offenbar an einem Missverständnis. 

Eine weitere Möglichkeit wäre natürlich der Auflagendruck. Sprich: ich gehe zu einer Druckerei, lasse eine bestimmte Anzahl Bücher drucken und vertreibe die dann selbst. Entweder über einen eigenen Onlineshop oder über Barsortimente (Libri, etc. Die sorgen dafür, dass die Bücher innerhalb eines tages an die Buchhandlungen geliefert werden).

Das alles ergäbe aber auch nur dann Sinn, wenn Buchändler:innen von meinen Büchern überhaupt wissen. Sie sind zwar beim VLB gelistet, aber im Allgemeinen werden Bücher jenseits des Hypes nur gekauft, wenn eine Kundin danach fragt. Und bei Büchern, die zwar beim VLB gelistet sind, aber durch Publishing on Demand gedruckt werden (also erst, wenn jemand bestellt), glauben Buchhändler_innen immer noch, dass sie diese Bücher nicht zurückgeben können, wie es sonst in der Branche üblich ist (sog. Remissionexemplare).

Darüber muss ich also noch eine Weile nachdenken. Und bis dahin müssen nicht-Kindle-Nutzerinnen mit mir eine individuelle Lösung finden.

Signierte Exemplare von "Lussekattertage" könnt ihr übrigens einfach per Mail bei mir bestellen. Bitte in die Mail schreiben, ob ich etwas Bestimmtes hineinschreiben soll. Für Mittsommer-Romanze und Wer zuletzt lacht, lebt noch gilt das natürlichauch. Dafür müsst ihr dann den vorgefertigten Betreff ändern, aber das kriegt ihr hin, richtig? 

 

Muss ich ein Kindle Unlimited Abo abschließen, wenn ich ein Gratis-Aktions-E-Book will?

Während meiner Gratis-E-Book-Aktion, die noch bis zum 8. Dezember 2018 08:59 Uhr läuft, schrieb jemand:
"Der Download wird nur über Kindle Unlimited angeboten. Da ich immer vergesse, Probeabos zu kündigen, muss ich leider davon Abstand nehmen."
Nein, so ist das gar nicht! Ich erkläre das mal für alle ganz ausführlich:

Donnerstag, 06. Dezember 2018

Wenn der Preis auf 0,- Euro steht, zahlt ihr beim Kauf des E-Books nichts und müsst auch kein Kindle Unlimited Abo abschließen.

Ich bin von alleine gar nicht auf die Idee gekommen, dass das verwirrend sein könnte - und Amazon offenbar auch nicht. Aber es stimmt schon - den Preis oben rechts in der Ecke nimmt man gar nicht recht wahr, wenn unten drunter dick steht "Kindle Unlimited. Lesen Sie diesen Titel kostenfrei."

Doch es ist definitiv so, dass man auch ohne Kindle-Unlimited-Abonnement den Preis zahlt, der im Bild oben beim oberen roten Pfeil steht. Klickt ihr dann auf "Jetzt kaufen mit 1-Click" (roter Pfeil unten), oder legt das E-Book in den Einkaufswagen und geht dann zur Kasse, zahlt ihr 0,00 Euro. Also nichts. "Kaufen" bedeutet in dem Fall nicht, dass ihr Geld ausgebt, sondern, dass ihr das Buch kostenfrei herunterladet. Und ihr müsst definitiv kein Kindle-Unlimited-Abo abschließen.

Dass mein Buch AUCH via Kindle Unlimited angeboten wird, liegt daran, dass man gratis Aktionen nur machen kann, wenn man als Publisher an diesem Programm teilnimmt. Dann erhält man auch Tantiemen, wenn Abonnenten das Buch lesen (das wird über die tatsächlich gelesenen Seiten errechnet).

Also noch einmal: Ihr schließt KEIN Abo ab, wenn ihr direkt "kauft". Es gilt immer der Kindle-Preis, der ganz oben steht. Ihr dürft nur nicht auf den Button "Kostenlos lesen" klicken, weil ihr dann das Abo (bzw. die Testphase) abschließt.

Jetzt, wo ich mir das genauer ansehe, finde ich es tatsächlich verwirrend. Und ich frage mich, ob Amazon das nicht verwirrend findet oder auf diese Weise mehr Abonnenten erhofft.

Woran es auch immer liegen mag: Ich hoffe, ich konnte allen Irritierten jetzt ein bisschen Klarheit verschaffen.

Und ihr seht: Mein #AbenteuerSelfpublishing ist noch lange nicht zu Ende. Jeden Tag lerne ich Neues und das finde ich sehr spannend.

Ich wünsche euch einen schönen Nikolaustag und wenn ihr meinen Krimi noch gratis downloaden möchtet, dann wisst ihr jetzt ja, wie es geht :-)

Liebe Grüße

Petra

Geld verdienen mit Blogs in Deutschland

GrafikEigentlich hätte ich schon wieder die Überschrift meines vorletzten Postings nehmen können: "Wir müssen reden!" Geld verdienen mit Blogs scheint in Deutschland ein Ding der Unmöglichkeit zu sein, während es in den USA durchaus an der Tagesordnung ist - entsprechenden Arbeitseinsatz vorausgesetzt (Content, Content und naochmal Content!). Einmal ist es ein Reichweitenproblem, nicht zuletzt wegen der Sprachbarriere. Es gibt einfach mehr englischsprechende Menschen als deutschsprachige. Aber zum anderen scheint es ein massives Mentalitätsproblem zu geben - und das lässt sich offenbar nicht so leicht beseitigen.

Montag, 07. Mai 2012

Ich schrieb im letzten Blogposting über die Session zur Blogvermarktung auf der re:publica, dass die Vortragenden keine neuen Ideen dazu hatten. Immerhin hat die Werbewirtschaft die Blogger entdeckt, seit Werbemöglichkeiten in Printmedien weniger werden. Und einige Marketingmenschen setzen sogar mehr auf die Relevanz des Blogs als auf die Reichweite.

So weit, so gut. Während es jedoch völlig selbstverständlich ist, in Printmedien eine bestimmte Summe für eine Anzeige oder gar einen redaktionellen Beitrag zu zahlen, wird selbst ein Millionenklickblog wie Frag die Gurus als "Honorarangebot" für einen Link oder gar ein Blogposting, noch immer mit Produktpröbchen abgespeist. Zwei Lippenstifte für ein Posting, das mehrere hundert Euro wert ist. Ich würde gerne mal das Gesicht einer Anzeigenverwalterin der - sagen wir mal BRIGITTE (Print!) - sehen, wenn eine Kosmetikfirma dort mit einem solchen Angebot um die Ecke käme. Aber wir Blogger sollen dafür sogar noch dankbar sein.

Biete Keks für Elefanten

Ja, Himmel - wann soll man denn je angemessen für die viele Arbeit entlohnt werden, die man mit der redaktionellen Bearbeitung der Blogs hat? Ich habe kürzlich an einem Posting mit vielen Fotos und extrem vielen Links (die ja auch erst einmal im halben Web zusammengesucht werden müssen) geschlagene fünf Stunden gesessen. Und das nicht, weil ich so langsam wäre, sondern weil ich meine Arbeit gewissenhaft mache und Bildbearbeitung und Verlinkung eben auch Zeit brauchen. Fünf Stunden, für die ich weder einen PR-Stundensatz noch ein mickriges Zeilenhonorar veranschlagen kann. Einfach, weil ich in dem Fall mein eigener Chef bin.

Natürlich macht mir Bloggen Spaß. Genau wie es dem Musiker, über den ich im vorletzten Posting berichtete, Spaß macht neue Songs aufzunehmen und auf Tour zu gehen. Claudia macht professionelles Fotografieren Freude, ebenso, wie es meiner Künstlerfreundin Susanne Spaß macht zu zeichnen. Carola baut gerne schöne Webseiten, ebenso, wie ich gerne Bücher schreibe. Oder Lesungen halte ...

Aber bedeutet es denn, dass man seine Arbeit zum Kotzen finden muss, damit sie angemessen bezahlt wird?

Und als hätte ich es geahnt, rief just während ich diese Zeilen schrieb (ohne Witz!) jemand an, der wieder wollte, dass ich gratis ein Blogposting in meinem Gartenblog über sein Produkt schreiben soll "weil ich die Werbeausgaben klein halten muss, ich hab ja erst vor drei Monaten angefangen". Zum Teufel nochmal, ich blogge seit zehn Jahren und was habe ich finanziell davon? Monatliche Adsense-Einnahmen von knapp zwanzig Euro, aber das auch erst seit kurzem, vorher lagen sie im einstelligen Bereich.

Mag sein, dass ich etwas falsch mache, aber so lange auch die BlogLESER sagen: "Huh, in dem Blog steht irgendwo das Wort Shop, das ist ja kommerziell, und kommerzielle Blogs lese ich nicht!" (Leser belauscht, nachdem bauerngartenfee.de im letzten Jahr den ersten Platz bei der Superblogwahl belegte) wird sich auch nichts ändern. Alles gratis haben wollen, aber dann bitte auch ohne Werbung, so funktioniert das irgendwann nicht mehr.

Wobei das zwei verschiedene Paar Schuhe sind: einmal Gewerbetreibende, die im besten Fall Gratiswerbung erwarten, im schlimmsten Fall Gratiscontent und auf der anderen Seite Blogkonsumenten, die nicht mal Werbung sehen wollen, egal ob der Blogger dafür bezahlt wird oder nicht. Irgendwo läuft doch da etwas gewaltig schief.

Umdenken!

Ihr merkt ja auch, dass ich in meinen drei Blogs sehr unregelmäßig blogge. Ich würde problemlos nie wieder ein Buch schreiben (die Autorentätigkeit macht allerdings leider auch zu viel brotlosen Spaß ... s.o.) und meinen Lebensunterhalt komplett mit Bloggen bestreiten, wenn es denn funktionieren würde. Aber ich mache mir da langsam keine Illusionen mehr: So lange sich in der deutschen Mentalität nicht grundlegend etwas ändert, würde ich dabei verhungern.

Virtuelle Werbung wird weiterhin zunehmen

Aber kann das wirklich das Ende der Fahnenstange sein? Wir stehen erst ganz am Anfang des Internetzeitalters, verglichen mit der Menschheitsgeschichte. Auch wenn meiner Meinung nach weder Printmagazine noch papierene Bücher je ganz aussterben werden (dazu gibt es zu viele Papierschnüffler *g*), wird das Segment kleiner werden. Damit werden die gedruckten Werbemöglichkeiten weiter eingeschränkt und die Online-Werbemöglichkeiten müssen zwangsläufig erweitert werden.

Also muss weiter an der Akzeptanz von Blogs gearbeitet werden. Einer der Vortragenden der Blogvermarktungssession sagte sinngemäß, dass er auch "tote" Blogs kauft und mit Werbung bestückt, denn "Werbung, die irgendwo steht, wird auch von irgendjemandem wahrgenommen". Und je häufiger man ein Markenlogo sieht, umso eher hat man es im Kopf. Dazu muss man kein Werbefachmann sein. Firmen könnten also auch Bannerplätze oder Textlinks in Blogs mit einigen hundert Lesern täglich kaufen. Dass man die anderes vergütet als Blogs mit Millionen von Klicks, ist klar. Aber so können sich Blogger Zeit für mehr Blogbeiträge kaufen. Denn professionelles Bloggen ist ein Fulltimejob.

So wie ich momentan blogge, nämlich, wenn ich Lust dazu habe, oder mit höherer Frequenz und höherwertigem Content, wenn ich wieder mal versuche, ob sich die Einnahmen nicht doch irgendwie steigern lassen, kann ich natürlich kein Einkommen erwarten, das dem eines Managers entspricht. Aber ich bekomme auch nicht annähernd so viel, wie eine Gelegenheitsputzfrau. Stundenlohn? Hier bitte hysterisches Gekicher einfügen (das könnt ihr auch im Hinterkopf behalten, wenn ihr mal wieder einen Schriftsteller fragen wollt, ob er vom Schreiben leben kann). Die Adsense-Einnahmen bei hoher und niedriger Veröffentlichungsfrequenz machen vielleicht vier Euro Unterschied im Monat aus.

Und Affiliate-Links?

Nachdem Google vor einigen Monaten seinen Algorythmus grundlegend änderte, sind einige six-figure-income-Blogger in den USA unsanft erwacht, weil ihre Adsense-Einnahmen so dramatisch zurückgegegangen waren. So haben sie ihre Strategie überdacht und vermehrt auf Affiliate-Links gesetzt, allen voran Amazon. Das mag vielleicht in den USA und hierzulande bei Elektronik-Testblogs ganz gut laufen, wie z.B. netbooknews.de. In meinen Blogs funktioniert es nicht. Und bei vielen anderen auch nicht. Ebenso wenig wie mit anderen Affiliate-Link-Anbietern, wo ich aus sicherer Quelle weiß, dass auch dort die Einnahmen deutlich zurückgehen, auch bei hochklickigen Blogs.

Sind die Deutschen werbemüde?

Das wage ich nicht zu beurteilen. Ich latsche so tunnelblickartig durch die Welt, dass ich ohnehin nur Dinge wahrnehme, die mir quer in den Weg springen und ich zwangsläufig drüber fallen muss. Ich bin also kein Maßstab. Aber ich weiß von anderen, dass sie manchen Bloggern den Klick auf z.B. einen Amazonlink einfach nicht gönnen. Echt. Da suchen sie lieber direkt auf Amazon. Unglaublich eigentlich. Und sooo deutsch. Vielleicht hat deshalb auch Flattr nicht so wirklich funktioniert, das Micropaymentsystem, das im Grunde die eingezahlten Beträge der daran teilnehmenden Blogger in der Blogosphäre einmal im Kreis umverteilt.

(Update v. 14.02.2013: Offenbar hat Flattr die Flaute überwunden, siehe Was ist eigentlich Flattr, und weshalb sollte man da mitmachen? Überhaupt scheint sich in den letzten Monaten in der Sichtweise zum bezahlten Bloggen einiges zu bewegen, wie auch die Diskussion um die Unterscheidung von Blogger und Branded Content-Autor zeigt)

Ich habe insgesamt den Eindruck, dass das Grundproblem in diesem Land eher im Nicht-gönnen-Können liegt. Im Gegensatz zu vielen anderen Bloggern verlinke ich tatsächlich auf interessante Blogbeträge von Bloggern, auch und gerade, wenn sie im selben Segment bloggen. Viele andere tun das nicht. Extremer Linkgeiz herrscht hierzulande, dabei lebt das Internet von Verlinkung, sonst wäre es doch kein Netz sondern ein Haufen von parallel verlaufenden Einbahnstraßen.

Das ist auch so einne Binsenweisheit, aber offenbar kann man es ja gar nicht oft genug sagen. Wenn mir ein Blog gefällt, kommt es auf meine Blogroll. Gerade auf bauerngartenfee.de ist es auch gleichzeitig eine Erinnerungsroll, damit ich nicht vergesse, wo ich gerne vorbeischaue. Das sind die Links, die man setzen sollte, ebenso wie Links auf bestimmte Blogbeiträge.

Linktausch? Najaaa...

Kommt dann aber jemand mit einem Linktauschangebot, ist es meist jemand, der etwas zu verkaufen hat und sich kostenlose Werbung erhofft. Ich bin durchaus auch Gabstbeiträgen gegenüber offen, sowohl bei mir im Blog als auch meine Beiträge woanders. ABER: Nicht, so lange ich damit wieder kostenlos für ein Produkt werbe.

Was ich auch dreist fand: Ich wurde um einen Linktausch gebeten. Ich verlinke normalerweise nicht auf Aufforderung, aber thematisch passten die Blogs ganz gut, auch wenn das jetzt nicht mein Lieblingsblog geworden wäre. Ich habe also die Seite in meiner Blogroll (in diesem Fall bei Treffpunkt Twitter) aufgenommen. Statt eines Backlicks kam der Blogger plötzlich mit einem Pagerankvergleich um die Ecke und forderte (!) deshalb einen zweiten Link zu seinem Blog, und zwar in einem viel geklickten Blogbeitrag. Den ich der VG-Wort gemeldet hatte und den ich nicht verändern werde, weil sonst der Zähler wieder auf Null gesetzt wird. Wer den Hintergrund nicht kennt: Damit ein Blogbeitrag bei der VG Wort (eine Art GEMA für Autoren) vergütet wird, muss er erst eine bestimmte Anzahl an Klicks erreichen.

Wie gesagt, ich verlinke normalerweise gerne, weil das ja auch wichtig ist, aber das war garantiert das erste und letzte Mal, dass ich auf ein Link"tausch"-Angebot eingegangen bin. Ich suche mir selbst aus, wen ich wie verlinken möchte. Und zwingen lasse ich mich zu gar nichts. Das hat mit dem oben von mir erwähnten Linkgeiz auch nichts zu tun, sondern damit, wie Menschen miteinander umgehen.

Wenn ich also in einem Blog ein interessantes Posting entdecke, werde ich auch weiterhin dafür sorgen, dass es in einem meiner Blogs erwähnt und verlinkt wird. So, wie es auch sein sollte.

Fazit

Wir haben also den Geiz der Gewerbetreibenden plus den Linkgeiz der Blogger. Beides ist nicht wirklich hilfreich, wenn man als Blogger in hoher Frequenz Qualität liefern möchte. Der Widerwillen gegen Werbung bei Bloglesern ist eine weitere Hürde, zumindest für die Blogger, die die Befürchtung haben, dadurch leser zu verlieren. Es muss dringend auf allen Seiten ein Umdenkprozess einsetzen, dann kann jeder davon profitieren. Die Werbewirtschaft findet neue Plattformen und vielleicht sogar neue FORMEN der Werbung. Die Blogosphäre wird um intressante Beiträge reicher, und auch kleine Blogs könnten wenigstens einen Teil ihrer Unkosten wieder einspielen.

Dazu wäre ein bisschen mehr Einigkeit und Großzügigkeit nötig.

Aber das kriegen wir hin, oder?

Grafik: © Petra A. Bauer, 2013 Flattr this Was ist eigentlich Flattr und weshalb sollte man da mitmachen?

Das Geheimnis des Amazon-Verkaufsrangs

Das Amazon-Ranking ist für Autoren oft spannend, aber auch höchst kryptisch. Was bedeutet ein Rang von 34.789? Wieviele Bücher hat die Nummer 1 verkauft? dazu kam eben ein interessanter Link über die DeLiA-Mailingliste herein, den ich euch nicht vorenthalten möchte.

Sonntag, 14. November 2010

Ich schaue mir meine Rankings kaum noch an, da ohnehin nur zwölf Prozent der Buchverkäufe über das Internet abgewickelt werden und nicht nur bei mir der Eindruck entstanden ist, dass die Zahlen manchmal einfach überhaupt nicht stimmen. Aber es schadet ja nicht zu wissen, was eigentlich dahintersteckt ;-)

Inside the Amazon-Sales Rank ist komplett auf englisch, also versuche ich das hier mal zusammenzufassen:

Im Grunde gibt die Zahl des Amazon-Verkaufsranges an, wieviele andere Titel häufiger verkauft werden als das Buch, das man gerade beobachtet. Je niedriger die Zahl, desto besser die Verkäufe. Das haben wir uns ja auch schon gedacht. Üblicherweise werden die Ränge täglich neu angegeben.

Allerdings werden nicht alle Bücher mit der selben Frequenz gecheckt. Die Top-10.000-Bücher werden stündlich aktualisiert, die nächsten (bis 100.000) wöchentlich, der Rest monatlich. Sollte allerdings irgendein Titel, der weiter hinten rangiert, mit einem Mal in den Verkaufszahlen förmlich "explodieren", hätte dies eine sofortige Neuberechnung zur Folge.

Es wird angenommen, dass Amazon täglich rund 150.000 Bücher verkauft. In dem Blogposting ist auch angegeben, wieviele Buchverkäufe etwa zu welchem Ranking führen:

Rang Verkaufte Bücher

1 ca. 3.000 täglich
10 ca. 650 täglich
100 ca. 100 täglich
1000 ca. 13 täglich
10,000 ca. 2,2 täglich (11 Exemplare in 5 Tagen)
100,000 ca. 0.2 täglich (1 Exemplar in 5 Tagen)
1,000,000 ca. 0.006 täglich (3 Exemplare in 500 Tagen)
2,000,000 ca. 0.0001 täglich (1 Exemplar in 1.000 Tagen)

Alle Angaben ohne Gewähr

Allerdings hat sich mir nicht erschlossen, ob sich die Zahlen jetzt nur auf Amazon.com beziehen oder auch für Deutschland Gültigkeit haben. Doch nun haben wir immerhin eine Hausnummer.

Ferner wird in dem Beitrag gesagt, es ist egal, wann die Bücher verkauft wurden. Amazon hat dieses Ranking offenbar seit 5 Jahren. Bei einem Rang vom 900.000 hat sich dein Buch 11mal verkauft. Das könnte bedeuten, dass du vor 5 Jahren elf Bücher verkauft hast, dass sich dein Buch in der letzten Woche elfmal verkauft hat, oder dass du in jedem Jahr fünf Bücher verkauft hast. Der aktuelle Stand bleibt 900.000. Dein Buch steht immer in Relation zu den anderen. 889.999 Bücher haben sich öfter verkauft, Millionen anderer Bücher schlechter.

Es gibt noch einen weiterführenden Link, den ich unten angegeben habe, für diejenigen, die sich noch näher damit auseindandersetzen wollen. Ich arbeite lieber an meinem vielversprechenden Rang-1-Buch weiter ;-)

Links:

Buchveröffentlichungen der Berliner Autorin Petra A. Bauer

Mittsommer-Romanze von Katarina Andersson-Wallin (Pseudonym von Petra A. Bauer). Erschienen am 3. Mai 2023.

Mittsommer-Romanze von Katarina Andersson-Wallin (Pseudonym von Petra A. Bauer) hier kaufen.

 

Midsummer-Romance (english Ebook)

#SwedishRomance Band 2:

Lussekattertage. Eine Swedish Romance Story für die kuschligste Zeit des Jahres von Katarina Andersson-Wallin.

Lussekattertage hier kaufen oder gratis mit Kindle Unlimited lesen.

Mein Profil auf Mastodon (literatur.social)

 

25 Jahre writingwoman | Autorin Petra A. Bauer

 
20 Jahre writingwomans Autorenblog. Seit 2.9.2002.
 
Themenspecial:
Wie schreibe ich ein Buch?

Grafik

 

Q & A - Verlag finden

Empfehlungen

...

Follow Me on Pinterest

 

 

Grafik

 

MEIN TWITTER-BLOG: Treffpunkt Twitter

Grafik

Blogverzeichnisse Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de Blogverzeichnis