Einträge mit dem Tag: Schreibtagebuch
Schreibtagebuch KW 11 2023
Weiter geht's!
Derzeit überarbeite ich meine Swedish Romance, die vor langer Zeit als zweisprachige Lernlektüre veröffentlicht wurde. Deshalb habe ich den Young Adult Roman zurückgestellt, bis ich mit dem Projekt durch bin. Das geht nämlich definitiv schneller als die Rohfassung des YA fertigzustellen. Bisher habe ich bei Midsummer Love täglich ein Kapitel umgearbeitet. Da die Ursprungsversion nur 16 Kapitel hat, sieht es vielversprechend aus.
Sonntag, 12. März 2023
Montag, 13. März 2023, 11:11 Uhr
Nach mehreren Twitch-Coworking-Arbeitsphasen bin ich bei 416 Wörtern bisher heute. Ich habe an verschiedenen Stellen gestückelt, sonst wären es sicher mehr geworden.
Gestern Abend kam mir noch eine Idee, wie ich den Love Interest ein wenig früher auftreten lassen kann, weil der im veröffentlichten Manuskript für meinen Geschmack zu spät auftaucht. Das habe ich jetzt auch eingebaut und jetzt passt das Gefühl endlich. und jetzt kann ich mich auch intensiv dem vierten Kapitel widmen.
Ich staune, dass ich heute ohne viel rumzutrödeln direkt ins Manuskript gehüpft bin. Ich werde besser :-)
14:05 Uhr
989 Wörter. Ich habe einiges erweitert und ein bisschen was wieder mit hineingenommen, was mir damals aus Platzgründen gestrichen wurde. Aber so ist es viel lebendiger. Jetzt habe ich ja auch keine Seitenbeschränkung mehr. Es wird zwar trotzdem kein dicker Wälzer, aber wenn ich im Rahmen von ca. 130 Seiten ankomme und generell bei den Swedish Romance Büchern in diesem Bereich bleibe, dann schreibt sich auch der nächste Band schneller :-) Besser für euch.
Im Coworking haben wir uns über die Arbeit parallel an mehreren Projekten unterhalten. Für mich ist das definitiv kein Erfolgsmodell. Ich kann immer nur an einer Sache konzentriert arbeiten. Kann sein, das sich irgendwann die Prioritäten verschieben und ich dann ein anderes Manuskript vorziehe (wie mit der Swedish Romance passiert), aber morgens dies - nachmittags das andere, das hatte ich schon und es hat sich nicht bewährt. Macht mich nur irre. Und ich MUSS das ja auch nicht tun. Das einzige, das für mich wichtig ist, ist, dass ich TÄGLICH schreibe. Es sei denn, ich bin heftig krank oder im Urlaub. Und danach wird es dann gelegentlich auch schwierig, wieder hineinzukommen.
15:35 Uhr
Viereinhalb Kapitel überarbeitet. 35 Seiten. Heute bisher 1368 neue Wörter. Jetzt Zwangspause, aber vielleicht mache ich nachher noch weiter.
Dienstag, 14. März 2023, 12:08 Uhr
Gestern war ich viel zu spät zu Hause, um noch weiterarbeiten zu können. Dafür habe ich das Swedish Romance Manuskript heute schon vor 11:00 Uhr um 462 Wörter erweitert. Dabei ist auch ein bisschen was von dem Text, der damals der Lektorin bzw. der strengen Seitenvorgabe zum Opfer gefallen ist. Allerdings habe ich den Text jetzt nicht einfach reinkopiert, sondern ihn so zurechtgezimmert, wie ich das heute schreiben würde.
Mir ist aufgefallen, dass ich das Buch - zumindest als Ebook - tatsächlich bis Midsommer veröffentlichen kann, obwohl das gar nicht von Anfang an der Plan war. Wäre es nur der Text, ginge es noch schneller, aber ich brauche ja auch noch ein Cover.
Vielleicht wisst ihr, dass ich sechs verschiedene Instagram-Accounts habe (wenn nicht, dann wisst ihr es jetzt). Einer davon ist @einhausinschweden, wo ich, nunja, Fotos von unserem Haus in Schweden einstelle. heute Morgen habe ich für die Follower:innen auf diesem Account mal zwei Storys gepostet, weil ich dachte, dass sich einige Schwedenfreundinnen bestimmt auch für Liebesromane erwärmen können, die ebenda spielen:
Jetzt die nächste Schreibsession starten.
Mittwoch, 15. März 2023, 8:56 Uhr
Ich habe es gestern gar nicht mehr hier notiert, aber ich habe insgesamt 1.126 neue Wörter geschrieben und das Kapitel 5 fertig. Also fertig im Sinne von: Englische Passagen übersetzt und das Ganze lebendiger gestaltet. Nachdem ich alle Kapitel durch habe, gehe ich selbstverständlich über alles nochmal drüber.
Zwischendurch musste ich mal weg, sonst wäre ich noch weiter gekommen, aber das ist trotzdem ein schönes Ergebnis.
Heute versuche ich noch wach zu werden. Ich befürchte, dass sich der nächste Infekt anschleicht. Soll das jetzt alle zwei Wochen so weitergehen?
Erstmal Kaffee fabrizieren und dann startet das Twitch-Coworking. Das liebe ich übrigens auch wegen der Inspiration, die ich dort mitnehme, weil wir uns in den Pausen über alles rund ums Autorinnendasein austauschen. Und irgendwann streame ich auch selbst. Aber das muss gerade warten.
9:30 Uhr
Doch nix mit Coworking. Sind irgendwie alle offline heute. Nun denn ...
11:45 Uhr
Es gibt solche Tage, an denen ich einfach nicht ins Schreiben komme. Aber ich habe die Zeit zumindest sinnvoll genutzt und recherchiert welche Art von Cover ich mir für die Swedish Romance vorstellen könnte. Am besten so, dass das Grundgerüst für weitere Swedish Romance Titel taugt. Jetzt habe ich immerhin eine grobe Ahnung, wo ich hin will. Das ist ja auch ein längerer Prozess. Früher hätte ich die Zeit mit irgendwas vertrödelt, das nichts mit dem Buchprojekt zu tun hat. Ich sage ja, ich werde arbeitsmoraltechnisch immer besser ;-) Sogar ohne Verlagsdeadline im Nacken.
13:45 Uhr
Orrrrr, seit dem letzten Eintrag - also seit zwei Stunden - verpasst mein Mac mir schon wieder eine Zwangspause. Die Semmel des Todes rotiert auch nach zwei Neustarts wieder, aber so laaaaangsam beruhigt es sich. Mal gucken, ob ich mein Schreibprogramm gleich zum Laufen kriege.
Was mich wirklich stutzig macht: Der Mac macht beim Hochfahren keinen Sound mehr. Und ich kann das Biest nicht updaten, weil die Datei des Betriebssystems beim Herunterladen angeblich jedes Mal kaputt ist und nicht verwendet werden kann. Trotzdem arbeitet das Ding an anderen Tagen einwandfrei, nur ab und zu sagt er: Hey, du hattest deine Chance. Wenn du beim Schreiben trödelst an einem Tag, an dem du von morgens bis abends hättest tippen können, dann darfst du jetzt auch nicht mehr schreiben, ätsch.
15:43 Uhr
Jetzt habe ich exakt 500 neue Wörter geschrieben. Und ich habe mich entschieden die Zeit noch einmal zu ändern. Bei der Neufassung habe ich nicht nur die Perspektive von der dritten in die erste Person verschoben, sondern auch die Zeit vom Präteritum ins Präsens. Das fühlt sich für das Buch aber für mich nicht mehr richtig an, also schreibe ich wieder in der Vergangenheitsform. Da muss ich die ersten fünf Kapitel also dahingehend nochmal umschreiben.
Das ist halt Autorinnenleben live ;-)
20:05 Uhr. Ich war so schön im Flow und wollte außerdem die zwei Stunden Mac-Arbeitsverweigerung kompensieren. Während ich nebenbei noch gekocht habe (Der Mac steht neben dem Herd. ja, lacht ruhig!), habe ich ganze 1.957 Wörter fabriziert und habe heute damit Kapitel 7 und 8 überarbeitet. Jetzt bin ich platt und mache Feierabend.
Donnerstag, 16. März 2023, 14:27 Uhr
1.207 Wörter heute bisher. Das klingt gut, aber es geht mir immer noch zu langsam. Ich bin echt ungeduldig geworden, weil ich endlich mal wieder etwas fertig bekommen möchte. Ich habe echt was aufzuholen aus den letzten Jahren.
15:56 Uhr
1.478 Wörter. Und ich habe auf Seite 70 eine Stelle gefunden, die definitiv der Vertiefung bedarf. Das ist ja ohnehin die Schwierigkeit, die ich in diesem Schreibtagebuch schon erwähnte. In einer Rezension zur Lernlektüre schreib die Leserin, dass sie gerne eine doppelt so langen Roman gelesen hätte, in dem mehr Zeit zur Figurenentwicklung gewesen wäre. Aber die Vorgabe "110 Normseiten" gab das natürlich nicht her. Ich habe nun schon öfter Liebesromane gelesen, die sich auch im Range von 120 bis 130 Seiten bewegten, aber die hatten weniger Figuren. Also muss ich doch ein wenig ausholen. Was natürlich nicht gerade dazu beiträgt, dass ich schneller fertig bin ;-) Aber da muss ich jetzt durch. Es soll schließlich gut werden, auch ohne den Englisch-Teil. Ich habe insgesamt bisher elf Seiten zusätzlich geschrieben (bin bei 121 Seiten und beim Bearbeiten auf Seite 70). Mal sehen, wie viel es noch wird.
18:26 Uhr
Ich bin auf Seite 78 und bei 2.003 neuen Wörtern. Das ist Rekord, seit ich im November endlich wieder mit dem Schreiben angefangen habe.
20:12 Uhr
2.609 Wörter. Ich bin auf Seite 82 angekommen. Ich könnte bestimmt noch mehr schreiben, aber ich sitze seit fast 12 Stunden am Rechner und jetzt reicht es dann auch mal.
ich freue mich über meine Word-Count Kurve (die Tage mit 0 Wörtern war die Zeit in der Schweiz) und mache Feierabend für heute.
Freitag, 17. März 2023
Vormittags war ich nicht da und nachmittags / abends war ich bei der jährlichen St. Patricks Day Feier im Patentanwältinnenbüro meiner Freundin Dr. Renate Weisse, die diese Veranstaltung vor 15 Jahren ins Leben rief, um Freund:innen und Geschäftspartner:innen zum Networking (und Irish Coffee Drinking ;-)) zusammenzutrommeln. Ihr erinnert euch? Im letzten Jahr habe ich ihr Buch #nursechsprozent. Erfinderinnen entdecken. herausgegeben.
Das lag natürlich beider Feier auch wieder aus.
Ihr könnt es aber auch bei Amazon oder direkt auf der Tredition-Seite kaufen.
Trotzdem habe ich am Freitag noch 1.316 Wörter an der Swedish Romance geschrieben.
Samstag, 18. März 2023
Habe bei 19 Grad mit der Family im Garten gesessen und Wochenende gemacht. Muss definitiv auch mal sein.
Sonntag 19. März 2023
Pur Life-Vorlesung zum Thema Burnout gehört (incl. der biochemischen Mechanismen, die dazu führen). Dann war mein Kopf einbisschen voll und ich optimiere meinen Wordcount-Tracker. Das geht auch so. Vielleicht schreibe ich gleich noch was.
Ansonsten sehen wir uns in KW 12 :-)
- Schreibtagebuch KW 12-23
- Schreibtagebuch KW 11-23
- Schreibtagebuch KW 9-23
- Schreibtagebuch KW 8-23
- Schreibtagebuch KW 7-23
- Schreibtagebuch KW 6-23
x
Schreibtagebuch KW 9 und KW 10 2023
Die 9. Kalenderwoche ist angebrochen, und somit sind gleich die letzten beiden Tage im Februar vorbei. Ich finde das ziemlich furchtbar, auch wenn ich in diesem Monat über 11.000 Wörter geschrieben habe. Mir geht das schon wieder alles zu schnell. Aber da ich die Zeit nicht anhalten kann, dürft ihr mir auch in der neuen Woche wieder beim Schreiben zuschauen und euch inspirieren lassen.
Montag, 27. Februar 2023
Montag, 27. Februar 2023, 12:08 Uhr
Definitiv nicht mein Tag. Bin morgens von einem Alptraum wach geworden. Ich habe einen heißen Kopf, brennende Augen und friere, aber das Fieberthermometer spinnt (hat alles zwischen 39,6°C und 36,2°C angezeigt). Also kann ich nix bestätigen oder dementieren.
Entsprechend schwer fällt es mir, mit dem Schreiben anzufangen, obwohl ich das wirklich gerne tun würde. Ich hoffe, das wird noch besser. Das hat sich ja gestern Abend alles schon irgendwie angekündigt.
Kann also sein, dass die Updates seltener kommen oder gleich alles zusammen am Ende der Woche.
Ich musste meine Coworking-Streams heute übrigens abschalten, weil die mich viel mehr abgelenkt als mir geholfen haben. Vielleicht auch, weil die Streamerinnen alle selbst mehr in Quassellaune waren. Montag und so.
Mittwoch, 1. März 2023, 12:53 Uhr
Puh, gruselig, es ist schon MÄRZ!
In den letzten beiden Februartagen ging es mir nicht so gut. Brainfog, Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme. Ich habe es zwar am Rechner versucht, aber erfolglos. Jetzt weiß ich auch wieder, weshalb ich in den anderthalb Jahren Long Covid kein Wort kreativ schreiben konnte. Heute geht es MIR wieder besser, aber mein Mac findet, jetzt stünde ihm eine Auszeit zu. Bin bisher mit neu starten und Papierkorb leeren beschäftigt. Dabei war ich wirklich motiviert.
Aber es sieht so aus, als würde ich meine Socke während der Wartezeit fertig stricken ...
Donnerstag, 2. März 2023, 14:11 Uhr
Trotz Matschbirne und Fieber bisher 207 neue Wörter in die Überarbeitung eingefügt. Ich wechsle zwischen Rechner und Sessel. Ging mir echt schon mal besser. Gestern habe ich mir übrigens 118 Wörter abgequält, bis ich plötzlich solche Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme bekam, dass ich aufhören musste (das heißt bei mir was).
KW 10 2023
Freitag, 10. März 2023, 08:44 Uhr
Ich war für einige Tage in der Schweiz und erst gestern wieder am Schreibtisch. Dieses Schreibvakuum hat dazu geführt, dass ich viele wilde Ideen ausgebrütet habe und einige Plotbunnys einfangen muss.
Gestern habe ich 358 Wörter geschrieben, als ich meinen zweisprachigen Liebesroman überarbeitet habe, den ich endlich auf deutsch neu veröffentlichen möchte. Aber keine Angst, natürlich geht es trotzdem mit dem Weihnachtswunder weiter. Leider hat so ein Tag nicht genügend Stunden für alles, was ich tun muss, möchte und sollte.
Es war wieder superschön bei meinem Mann in der Schweiz. Das nervigste daran ist immer der Weg zum BER. Unser Flughafen wird immer TXL bleiben. Schließlich bin ich in der Einflugschneise aufgewachsen und wir wohnen nur 12 Autominuten entfernt.
Das Foto oben entstand am Zürisee mit Blick auf den Uetliberg.
11:09 Uhr
143 Wörter bisher heute. Weil ich viel nachdenken musste. "Einfach nur die englischen Passagen übersetzen" ist nicht, was dieser Liebesroman braucht. Aber dazu muss ich ein bisschen ausholen:
Midsummerlove - Mittsommerliebe war als Lernlektüre konzipiert, Schwierigkeitsgrad A2.
Im Zuge dieser Romance-Lernlektürenreihe bei Langenscheidt gab es Vorgaben: Nicht länger als 110 Taschenbuchseiten, deutscher Erzähltext, englische Dialoge, alles einfach gehalten. Potenziell unbekannte Vokabeln wurden erklärt und zwischendrin gab es einige Quizfragen zum Inhalt. Abgesehen von den ganzen schwedischen Lebenseindrücken, die man mir gestrichen hatte (nicht unbedingt aus Platzgründen, aber für mich nicht nachvollziehbar), könnt ihr euch vorstellen, dass der Platz für die eigentliche Story ziemlich knapp bemessen war. In die Tiefe konnte ich damit nicht gehen. Ich will daraus jetzt keinen 450-Seiten-Wälzer machen, möchte es aber auch nicht genau so lassen.
Kurz: Die Überarbeitung wird aufwändiger als ich gedacht hätte, weil es einfach mal 14 Jahre her ist, seit ich dieses Buch geschrieben habe und ich mich nicht mehr an alles erinnert habe. Egal, dann muss ich meine Schreibzeit eben aufteilen.
Mein Plan bisher: Erstmal übersetzen. Mehr ins Detail gehen, wo es direkt beim Übersetzen passt. Und anschließend nochmal von vorne rangehen und den Plot dicker anziehen ;-)
Der Witz ist: Ich habe jetzt schon Plotbunnys für eine weitere Schweden-Romance, denn diesen schwedischen Liebesroman kann und will ich schon aus Marketinggründen nicht alleine stehenlassen. Und ich überlege, ob ich mir dafür ein schwedisches Pseudonym zulege. Einfach, damit man meine Genres besser unterscheiden kann. Auf der anderen Seite habe ich meinen Namen mühsam bekannt gemacht und frage mich, ob das dann nicht kontraproduktiv ist. Wobei es natürlich ein offenes Pseudonym wäre, das ich überall mit erwähnen würde.
Wie steht ihr dazu? Immerhin verbringe ich einen Teil meiner Zeit in unserem Haus in Schweden - da wäre das gar nicht so abwegig, oder?
12:30 Uhr
Mittach. So viele Entscheidungen sind bezüglich meines Autorinnendaseins zu treffen. Dabei fällt mir das AD(H)S-bedingt doch ohnehin schwer. Aber Aussitzen funktioniert diesmal nicht.
13:13 Uhr
130 weitere Wörter sind hinzugekommen. Ich habe auch nochmal was verändert, weil ich mich mit dem Schreiben in der dritten Peson nicht mehr wohlfühlte. Früher habe ich überwiegend so geschrieben, aber es fällt mir leichter in die Gefühlswelt meiner Protagonistin einzutauchen und die Story komplexer zu machen, wenn ich in der ersten Person schreibe. Und im Präsens. So, damit wäre eine Entscheidung abgehakt. Die war allerdings sehr spontan.
18:50 Uhr
Ich habe jetzt das erste Kapitel der Swedish Romance komplett in Deutsch verwandelt und insgesamt 1.256 neue Wörter geschrieben. Jetzt mache ich Feierabend, weil ich noch ein bisschen aufräumen muss. Auf jeden Fall bin ich zufrieden für heute :-)
Am Wochenende werde ich weniger zum Schreiben kommen, weil wir wieder Familytime haben.
Samstag, 11. März 2023, 20:18 Uhr
Trotz Familiytime habe ich heute Abend noch Kapitel 2 der Swedish Romance angepasst und 902 neue Wörter geschrieben. Wenn ich jetzt jeden Tag ein Kapitel schaffen würde, wäre das sehr cool.
Sonntag, 12. März 2023, 13:25 Uhr
Ich habe Kapitel 3 fertig und 735 neue Wörter geschrieben. Aber vom Inhalt des Kapitels bin ich nicht mehr so überzeugt. Wenn ich mit dem Buch durch bin, schaue ich, dass ich das kürzen kann.
Dann kann der Familiensonntag jetzt beginnen :-)
(Später habe ich noch ein bisschen mit Mindverse und Dall-e herumgespielt, aber die generierten Bilder taugten nicht mal zur Inspiration, so grottig waren sie)
Wir sehen uns in KW 11!
- Schreibtagebuch KW 11-23
- Schreibtagebuch KW 9-23
- Schreibtagebuch KW 8-23
- Schreibtagebuch KW 7-23
- Schreibtagebuch KW 6-23
Schreibtagebuch KW 8 2023
Hier können mir Leser:innen dabei über die Schulter gucken, wie ich in Kalenderwoche 8 anno 2023 arbeite und Autor:innen können sich Inspiration holen.
Montag, 20. Februar 2023
Montag, 20. Februar 2023, 9:08 Uhr
Ich habe Karteikarten in Stücke geschnitten und schreibe Kapitelinhalte drauf. Ich hoffe, dass ich dann auch ein wenig Licht ins Dunkel der Kapitel bringe, die weiter hinten erst auftauchen. Andere würden es "Plotten" nennen. Ich will einfach erstmal nur was haben, was ich in das Exposée schreiben kann.
Übrigens, da wir in der letzten Woche über das Thema "Namen" sprachen: Ich sollte echt aufhören, andere Bücher zu lesen. Ständig falle ich über Namen, die ich in meinen Manuskripten verwende (also lange vorher), so exotisch sie auch sein mögen. Bei einer Autorin sind sogar die Lebensumstände der gleichnamigen Figur so ähnlich, dass ich sie gefragt habe, ob ich meinen Kerl umbenennen soll. Aber zum Glück fand sie das nicht schlimm. Hat mich gefreut, denn ich finde Namen oft intuitiv und komme nicht gut damit klar, wenn Figuren plötzlich anders heißen.
Und weil es so schön passt: Gestern war #Autor_innensonntag auf Instagram, initiiert von @justine_thereadingmermaid. Ich bin mal wieder zu spät, aber das Thema #Namensfindung ist einfach zu spannend, um es einfach zu ignorieren.
Also, wie finde ich Namen für meine Protagonisten?
Oft sind sie ganz plötzlich beim Schreiben einfach da und gehen nicht mehr weg. Manchmal gibt's auch den Namen zuerst und drum herum bildet sich die Figur.
Bei fremdländischen Namen google ich dann schon mal und lasse mich von meinem Bauchgefühl leiten, was dann am besten passt, oder die Bedeutung des Namens entscheidet, ob ich ihn benutze.
Ab und zu gucke ich in Vornamenlisten.
Und Holger Schultze-Diepersdorf aus der Crime and the City-Reihe hat das "Diepersdorf" von einem Ort nahe Nürnberg, wo ich mal anlässlich einer Lesereise gelesen habe.
Ich habe also absolut keine standardisierte Vorgehensweise. Jedenfalls habe ich noch nie Schwierigkeiten gehabt, einen passenden Namen zu finden.
Ärgerlich war es einmal, als ein Roman in Schweden spielte und ich den Haupt-Protagonisten Ola (sprich: Ula) genannt habe - einer der häufigsten männlichen Vornamen in Schweden. Im Verlag wollte man mich zwingen, den Kerl in "Ole" umzubenennen. Ich habe mich geweigert, weil kein Schwede Ole heißt, da das ein dänischer Name ist. Im schwedischen Namensregister kann man das sehen. Ich habe der Figur dann höchst widerwillig einen anderen Namen verpasst, der sich noch heute grundfalsch für mich anfühlt. Ich habe die Rechte zurück, und sollte ich den Roman neu veröffentlichen, wird der Kerl definitiv wieder Ola heißen, denn das ist sein Name.
12:50 Uhr
Bin mit den Kapiteleinteilungen weiter vorangekommen (nachdem ich für das Schreibtagebuch KW8 gebloggt und die Frage des gestrigen Autorensonntags auf Insta beantwortet habe).
Dann fiel mir noch etwas am Manuskript auf, sodass ich die "finale" Textprobe nochmal um 97 Wörter ergänzt habe.
Meine Krimis für Kids (zweisprachig, zum Lernen):
16:36 Uhr
Nach dem Mittagsgedöns (Abholen, Kaffeetrinken mit restlichem Geburtstagskuchen), habe ich noch ein paar Kärtchen geschrieben und bin jetzt dabei, das siebente Kapitel zu überarbeiten, das nicht mehr zur Textprobe gehört. Da habe ich auch ein paar Textstellen gefunden, die ich anfangs über ein echtes Team geschrieben habe. Mittlerweile habe ich allerdings lieber ein eigenes Team erfunden, weil das einfach sinnvoller ist. Also musste ich den alten Abschnitt streichen und habe 209 neue Wörter fabriziert.
Das Überarbeiten hilft mir auch dabei, Zusammenhänge zu finden und zu gucken, wie ich weitermache.
18:42 Uhr
So, 306 Wörter heute. Ist jetzt nicht superviel, aber ich bin trotzdem zufrieden, weil ich ganz ordentlich was überarbeitet habe und mit den Kapiteleinteilungen vorangekommen bin. Hab eben noch einer anderen Autorin ein bisschen bei was geholfen, das ist ja auch wichtig. Wir müssen uns gegenseitig unterstützen, richtig?
Dann jetzt Feierabend für heute.
Dienstag, 21. Februar 2023, 9:16 Uhr
Ich habe einen Coworking-Stream an, hab aber erst noch kurz bei Discord und Mastodon geschaut, Jetzt mache ich mir Frühstück und dann überarbeite ich weiter und versuche die Kapitelübersicht zu vervollständigen. Das geht Hand in Hand, und aus Erfahrung weiß ich, dass die Angaben zu den Kapiteln nach hinten raus immer kürzer und unpräziser werden. Schließlich bin ich nicht umsonst Discovery-Writer.
10:40 Uhr
Ich wollte jetzt doch zwischendurch rasch das Cover updaten, aber Adobe Illustrator hat keinen Bock sich zu öffnen. Irgendwas ist ja immer.
14:10 Uhr
Nach dem Zoomcall dachte ich, komm versuch doch nochmal das Cover zu bearbeiten - die Leute warten ja auf das Buch. Daraufhin habe ich auf zig unterschiedliche Weisen versucht, Adobe Illustrator zu öffnen: Mehrfach über die Datei ... mal direkt das Programm öffnen ... Nix! Mit der alten Version von 2020 hat es dann endlich funktioniert. Allerdings hat sich dabei der Mac wieder in eine Schnecke verwandelt. Heißt: Etwas, das normalerweise 15 bis 20 Minuten dauert (Name auf Cover ändern, Infos per Copy & Paste ins Formular übertragen, Manuskript und Cover hochladen - fertig!), hat mich über zwei Stunden Zeit gekostet. Ich schreibe das hier nur mal, um zu zeigen, weshalb ich mitunter so verdammt langsam bin, und weshalb der Tag gerne mehr Stunden haben dürfte. Das geht alles von der Schreibzeit ab. Und dabei mache ich gerade nicht mal neue Low Content Projekte, damit das Young Adult Manuskript irgendwann mal fertig wird.
18:20 Uhr
Coworking konnte ich knicken, weil der Rechner mit Twitch überhaupt nicht mehr wollte. Zum Glück gingen Scrivener und Word wieder, sodass ich das nächste Kapitel ein bisschen runder machen konnte. Ich habe immerhin noch 460 Wörter geschafft. Echt mickrig, wenn man bedenkt, wann ich heute angefangen habe. Jetzt kriege ich Kopfschmerzen und es ist höchste Zeit für Abendessen und Feierabend.
Mittwoch, 22. Februar 2023, 10:06 Uhr.
Ich habe schon zwei Coworking-Sessions durchprokrastiniert (wenn man die 48 geschriebenen Wörter nicht mitzählt), und es wird Zeit, dass ich mal anständig in die Tasten haue, anstatt Einkaufslisten zu schreiben und Newsletter zu lesen.
12:18 Uhr
Ich bin super unkonzentriert heute und prokrastiniere mehr, als ich bisher geschrieben habe. Dabei möchte ich dieses Manuskript doch so schnell wie möglich fertig haben, damit ich mich endlich an #CATC2 machen und das verdammt nochmal beenden kann. Das Gefühl, das ich jetzt habe („Ich kriege das nie fertig, weil noch so viele Zusammenhänge fehlen.“), kenne ich nämlich schon zu gut von #CATC2. Dabei weiß ich, dass das einzige, was wirklich hilft, DURCHBEISSEN ist. Also denke ich jetzt laut in meinem Schreibtagebuch. So hat sich bisher noch jeder Knoten gelöst.
18:09 Uhr
Heute habe ich Kapitel 7 und 8 überarbeitet und einiges an Satzteilen und Füllwörtern gestrichen. Ich habe aber auch 519 neue Wörter geschrieben und somit mal wieder mein Tagesziel erreicht. Somit konnte ich zwei weitere Kapitelbeschreibungen im Exposée einfügen.
Aber jetzt Feierabend und Kochtopf :-)
Donnerstag, 23. Februar 2023, 12:57 Uhr
Heute bin ich ein bisschen spät dran mit dem Bericht, aber ich bin fleißig am Überarbeiten. Allerdings streiche ich vor allem und formuliere um. Es wird wohl ein bisschen dauern, bis ich neuen Text schreibe, weil in Kapitel 9 bisher alles drinsteht, was rein sollte.
Ich bedaure ein bisschen, dass ich gerade nicht zum Zeichnen komme oder dazu Low-Content-Bücher zu machen. Aber wenn ich mich nicht auf "The One Thing" konzentriere, komme ich nirgendwo voran.
14:50 Uhr
Ich dachte immer, ich mag Überarbeitungen nicht, aber gerade macht mir diese Textoptimierung richtig Spaß. Ich erfahre doch immer neue Dinge über mich.
19:12 Uhr
Das überarbeitete Kapitel war recht lang und zwischendurch habe ich noch Hühnersuppe gekocht und einem kranken Teil der Familie vorbeigebracht.
Jetzt ist das 9. Kapitel fertig. Nur 288 neue Wörter, aber das ist nicht schlimm. Weiter hinten muss ich ja sowieso ganz viel Neues schreiben.
Feierabend!
Freitag, 24. Februar 2023, 13:00 Uhr
Ich füge zu Kapitel 10 gerade eine völlig neue Szene hinzu und habe dafür gerade ein Weilchen recherchiert. Interessant, was ich dabei so lerne. Zum Beispiel, wo Leonard Bernstein begraben liegt. Nicht, dass das für das Manuskript irgendeine Rolle spielen würde, aber jetzt weiß ich Bescheid, wenn die Frage mal in einer Quizsendung gestellt wird ;-) Wo ich - nebenbei bemerkt - niemals freiwillig als Kandidatin hingehen würde, weil mir unter Druck genau gar nichts mehr einfällt und ich mich nicht öffentlich im TV zum Horst mache. Das tun schon genügend andere.
Immerhin habe ich damit in einem Rutsch gleich 258 Wörter geschrieben - fast so viele, wie gestern am ganzen Tag. Aber ich habe hier ja schon öfter gesagt: neu Schreiben bringt natürlich wesentlich mehr für den Wordcount als Überarbeiten. Und es ist ohnehin am wichtigsten, dass eine schöne runde Story entsteht - egal wie lang sie am Ende ist.
16:45 Uhr
Inzwischen bin ich bei 811 Wörtern heute. Ich bin ganz gut vorangekommen, auch mit der Überarbeitung des 10. Kapitels. Ich wende mich jetzt anderen Dingen zu. Dem Feierabend zum Beispiel, incl. produktion von Panini.
Samstag, 25. Februar 2023, 14:44 Uhr
Bisschen Recherche, bisschen überarbeitet. 120 Wörter bisher. Computer und ich sind langsam. Samstag halt.
20:00 Uhr
Ups, ich habe gar nicht gemerkt, wie spät es ist. Löuft gut heute. Ich überarbeite gerade das 11. Kapitel und habe 600 neue Wörter geschrieben. Aber jetzt mache ich Feierabend für heute.
Sonntag, 26. Februar 2023, 10:30 Uhr
Noch vor dem ersten Kaffee und irgendwie vor allem den Instabeitrag zum Autor_innensonntag geschrieben. Die Frage lautete diesmal:
Wann warst du das letzte Mal beim Schreiben mutig? Meine Antwort dazu findet ihr hier im Blog.
16:30 Uhr
Vorlesung gehört und Kreislaufprobleme gehabt. Deshalb habe ich mit der Arbeit noch nicht angefangen. Aber jetzt versuche ich es mal, aber ich glaube, ich bin mit Kochen dran, also wird es nicht so viel werden.
18:33 Uhr
Nicht mein Tag heute. Habe ein paar Ideen aufgeschrieben, aber nur einen Absatz überarbeitet. Eben noch gekocht und jetzt mache ich Feierabend für diese Woche.
Schreibtagebuch KW 7 2023
Weiter geht es mit dem Schreibtagebuch in Kalenderwoche 7 im Jahr 2023. Möge es die Autori:nnen inspirieren und die Lesenden erfreuen!
Freitag, 17. Februar 2023
Montag, 13. Februar 2023, 13:18 Uhr
Gestern habe ich das dritte SuperBowl-Viertel gesehen, war also von halb drei bis halb vier wach und habe heute Morgen die Kleine zur Schule gefahren. Anschließend habe ich mich ganz gegen meine Gewohnheit nochmal hingelegt und es anscheinend auch gebraucht. Jetzt habe ich 113 Wörter zustande bekommen und einen Namen geändert, weil Lisa und (Me)Lissa zusammen in einem Buch nicht wirklich sinnvoll sind. Insofern blöd, weil sich das organisch ergeben hat (ich muss nie lange über Namen meiner Protas nachdenken, weil die beim Schreiben einfach da sind, es sei denn, sie müssen aus einem bestimmten Land sein, dann google ich und folge danach meinem Bauchgefühl).
Aber mir war vorher nicht klar, dass eine andere Figur Melissa später Lissa nennen würde. Das sind so die kleinen Autorinnenstolpersteinchen.
Dienstag, 14. Februar, 12:21 Uhr
Habe einige Artikel zur Arbeit mit KI gelesen und finde das sehr interessant (als Inspiration, aber nicht, um damit ein komplettes Buch zu schreiben).
Anschließend mein üblicher Dienstagscall mit Lektorin Ines Balcik, die auch das schöne Bücher-Abo Malea liest mit ins Leben gerufen hat (im Abo gibt es Bücher ausschließlich von Frauen). Aber jetzt muss ich mal meine Kapitelübersicht fertigmachen, um zu sehen, welche Elemente am Manuskript noch fehlen.
14:45 Uhr
Ich wäre nicht ich, wenn ich mich nicht weiterhin hätte ablenken lassen. Also hab ich mich bei ChatGPT angemeldet und eine Frage zu einer speziellen Situation gestellt, die im Manuskript vorkommen wird. Einige der vorgeschlagenen Ideen habe ich vorher schon selbst gehabt, aber trotzdem glaube ich, Chatty wird mein neuer Brainstorming-Kumpel.
Where have you been all my life? *Ohrwurm bitte dazudenken*
Ein ganzes Buch mit so einer KI zu schreiben, empfände ich übrigens als Betrug an den Leser:innen. Es sei denn, als offenes Experiment. Aber ich brainstorme ja auch ab und zu mit der Familie oder beim online Coworking. Und ich google und lese Sekundärliteratur. Wenn ich es als zusätzliches Hilfstool betrachte, um in den Workflow zu kommen oder Hintergrundwissen zu generieren, finde ich das absolut legitim. Wie steht ihr dazu?
17:01 Uhr
Nach dem Brainstorming-Kickstarter mit ChatGPT habe ich 472 Wörter (selbst!) geschrieben und bin von meinem Tagesziel nicht mehr weit entfernt.
Mittwoch, 15. Februar 2023, 10:10 Uhr
Ich habe gestern dann insgesamt 582 Wörter am Young Adult geschrieben UND 223 Wörter Ideen für das Spinoff von #CATC gesammelt. Dazu habe ich mal einen neuen Wordcount-Tracker erstellt, damit das nicht durcheinander gerät.
12:58 Uhr
Heute habe ich für meine Verhältnisse sehr diszipliniert gearbeitet und 701 Wörter geschrieben. Vielleicht, weil K2 nach dem Mittagsschlaf von Miss Baby J vorbeikommt und ich bis dahin unbedingt mein Tagesziel (500 Wörter) erreicht haben wollte. Es geht als doch.
Donnerstag, 16. Februar 2023, 13:11 Uhr
Heute lässt sich das Schreiben wieder schleppend an. Ich kann da keine Gesetzmäßigkeit finden.
Also habe ich erstmal Schreibtagebuch geführt, um mir darüber klarzuwerden, warum es an einer Stelle so hängt. Und bei Kuddel im Coworking-Twitch-Stream habe ich dann gelernt, dass man diese Art der Problemlösung Rubber-Ducking nennt.
14:46 Uhr
Ich habe den Anfang des Manuskripts aus Scrivener rüber zu Word geschleppt und mache da alles "schick". Ich brauche das manchmal um Klarheit zu gewinnen, weil ich bei den ganzen Anmerkungen und Durchstreichungen in Scrivener schon mal den Überblick über das große Ganze verliere. Dabei überarbeite ich gleichzeitig.
Also gibt es heute nur ein paar neue Wörter und ich werde das Tagesziel wohl nicht erreichen, aber dafür habe ich dann eine lesbare Textprobe, und das ist ja auch was.
Am Ende waren es dann doch immerhin 310 neue Wörter.
23:01 Uhr
Eben stürzten aus heiterem Himmel lauter Ideen und Fragen zu meiner 23 Jahre alten Fantasystory auf mich ein, die ich schnell notiert habe, bevor sie verschwinden.
Nanana, da will sich wohl ein Projekt in den Vordergrund spielen.
Aber hey, du hast so lange unfertig und in mehreren Versionen gewartet - jetzt kommt es auf ein paar Monate mehr auch nicht mehr an.
Freitag, 17. Februar 2023, 10:33 Uhr
Ich las eben höchst irritiert ein Exposée, das ich 2014 als Folge für eine klassische Serie verfasst habe. Aufgrund falschen Briefings ist dann nichts daraus geworden, weil ich ein paar wesentliche Voraussetzungen nicht kannte. Aber ich war gerade sehr beeindruckt, denn ich konnte mich 1. an nichts davon erinnern und 2. kann ich ja anscheinend doch plotten. Jedenfalls war das definitiv ein ziemlich ausgereifter Plot für die Folge. 3. kam auch da ein Footballteam drin vor. Ich bin wohl nicht umsonst seit den 80ern Fan.
11:00 Uhr
Öh, und ich habe zu der uralten Fantasy-Story, zu der ich gestern spätabends so viele neue Einfälle hatte, ein vollständiges Exposé für die gesamte Trilogie gefunden (von 2012). Ich konnte mich nicht einmal mehr daran erinnern, dass ich dieses Exposée geschrieben und verschickt hatte. Allerdings war es blöderweise eine Zeit, in der die großen Verlage sich nicht so recht an Fantasy rangetraut haben (das war kurz nach dem nach dem "Biss"-Hype) und schon gar nicht an magischen Realismus.
Eine befreundete Autorin hatte sogar noch testgelesen und mir zusätzliche Tipps gegeben.
Ich finde es krass, wie sehr ich das alles in der Zeit der Schreibblockade verdrängt habe. Aber es beruhigt mich, dass es einigen Kolleginnen genauso geht, wie ich eben im Austausch auf Mastodon erfahren habe.
13:09 Uhr
Eben habe ich den ersten Teil dieses Schreibtagebuchs im Autorenblog veröffentlicht: Schreibtagebuch KW 6 2023.
Dazu gehörte auch, ein geeignetes Adobe Stockfoto auszusuchen, zu lizensieren und mit dem passenden Text zu versehen. Dann habe ich künftig ein Logo für jeden Schreibtagebuch-Beitrag. Wie ihr euch denken könnt, kostet das alles Zeit, die vom Schreiben abgeht. Und jetzt muss ich endlich mal was essen.
14:06 Uhr
Ich habe das nächste Kapitel in Word "schick" gemacht. Dabei fielen allerdings nur 36 neue Wörter ab. Aber so ist das halt beim Überarbeiten.
16:50 Uhr
Das Kapitel, das ich eben sehr konzentriert bearbeitet habe, war relativ lang, sodass ich insgesamt bisher heute 366 neue Wörter geschrieben habe. Die aufgehübschte Textprobe hat jetzt 38 Normseiten (das Gesamtmanuskript liegt bisher bei 157 Normseiten) und ich überlege, ob ich noch weitermache, oder mich um die Wäsche kümmere.
18:17 Uhr
Ich habe die Wäsche gemacht und danach noch weiter an der textprobe gearbeitet. Es sind heute 414 Wörter geworden und jetzt mache ich Feierabend, weil das Essen fertig ist und ich an einer Stelle angekommen bin, wo ich noch ein bisschen nachdenken muss, welches Beispiel ich im Text wähle. Das mache ich jetzt aber nicht in Hetze sondern morgen in Ruhe.
Samstag, 18. Februar 2023, 15:00 Uhr
Die Leseprobe sollte zwischen 30 und 50 Seiten haben und hat jetzt 48 Seiten. Ich denke, ich habe alles fertig überarbeitet. Und das Beispiel habe ich auch gefunden.
Und es ergab heute noch 204 neue Wörter.
Bin noch nicht sicher ob und wie ich heute weitermachen, weil eigentlich Familytime ist.
Sonntag 19. Februar 2023, 13:46 Uhr
Heute ist nix mit Schreiben. Kind 4 wird 25, yeah!
Hier geht es zur nächsten Woche (KW 8-23)
Hier geht es zur vorherigen Woche (KW 6-23)
Schreibtagebuch KW 6 2023
Ihr Lieben, ich bin wieder zurück in meiner Schreibroutine! Seit November 2022 schreibe ich jeden Tag an meinem Young Adult Roman und möchte ich daran teilhaben lassen, wie ich arbeite. So schreibe ich punktuell auf, was ich mache und hoffe, es inspiriert die Autor:innen unter euch. Und Leser:innen können mir einfach beim Arbeiten über die Schulter schauen.
Freitag, 17. Februar 2023
Mittwoch, 8. Februar 2023, 9.45 Uhr
Sitze mit #KaffeeFürDieMusen am Rechner und habe nebenbei Twitch-Coworking-Streams laufen. Es arbeitet sich besser, wenn mehrere Menschen zusammen das Gleiche tun.
Heute muss ich weiterhin ein paar Lücken am "Weihnachtswunder" (Young Adult) füllen und lese mir gerade nochmal ein paar Ideen zur Charakterentwicklung durch, weil mir der familiäre Hintergrund einer Figur noch nicht ganz klar ist. Ziel ist natürlich, auf jeden Fall mein Tagessoll von 500 Wörtern zu erreichen - aber mehr nehme ich natürlich immer gerne.
10:40 Uhr
Wenn ich mich konzentriere, klappt es doch! Ich bin mir über die Familienkonstellation jetzt endlich im Klaren. Das löst einige Fragezeichen auf und ich habe 250 Wörter geschrieben.
FunFact: Ich habe gelesen, das weibliche ADHSlerinnen (die Rede war von Mädchen, aber ich habe mein ADS brav bis ins Erwachsenenalter mitgeschleppt) sich häufiger mit kleinen Belohnungen motivieren müssen, als Jungs / Männer mit AD(H)S. Das ist vermutlich der Grund, weshalb ich meinen Wordcount schon bei geringen Fortschritten aktualisiere und mich am Steigen der Kurve freue.
11:00 Uhr
Coworking-Pausen reißen mich dann leider doch zur Unzeit aus der Arbeit, und so habe ich mich ablenken lassen und kurz wieder mal ins Tagebuch von Eden von Kai Meyer geschaut. Das habe ich vor Jaaaaahren schon gelesen und finde es immer wieder inspirierend. Eben fiel mir auf, dass dieses Schreibtagebuch zum Buch von Eden satte 20 Jahre alt ist. Alter Falter! Aber es ist wirklich immer noch interessant, auch was die verwendete Rechercheliteratur angeht. Was allerdings für den Young Adult total unwichtig ist und erst wieder bei der Fantasy-Trilogie zum Tragen käme (einige Bücher davon hatte ich mir damals auch besorgt). Aber meinen unkonzentrierten Kopf interessiert es nicht die Bohne, dass das gerade gar nicht passt.
11:50 Uhr
Da dachte ich, mein Mac stürzt gleich wieder ab, weil mein Mauszeiger eingefroren ist, dabei war nur sehr plötzlich die Maus-Batterie alle. Das hätte ich mal vor dem Neustart testen sollen, argh. Höchst unnötige Schreib-Zwangspause.
12:02 Uhr
Bis zur nächsten Coworking-Pause rasch 158 Wörter geschrieben.
12:22 Uhr
143 Wörter geschrieben, also Tagesziel erreicht. Dabei versehentlich eine Verknüpfung zu einem anderen Projekt geschaffen, von dem ich mittlerweile nicht mehr sicher bin, ob ich es wirklich schreiben will (und das deshalb auch nicht bei #meine-projekte (Discord) aufgeführt ist).
12:40 Uhr
Bin jetzt in mehreren kleinen Schritten bei 767 Wörtern angelangt und zufrieden.
Donnerstag, 9. Februar 2023, 9:35 Uhr
Nach hektischem Morgen erste Co-Working-Phase. Ich hoffe, ich schaffe was, weil ich nachher noch weg muss.
10:20 Uhr
445 Wörter geschrieben und somit fast das Tagesziel erreicht.
Vielleicht krieg ich die 55 Wörter noch hin, bevor ich Geschenke einpacken muss und so.
11:03 Uhr
Als ich mir was zu Essen gemacht habe, kam mir die zündende Idee, wie die Szene weitergehen kann, die sich ein bisschen festgefahren hatte. Und schnell habe ich nochmal 167 Wörter geschrieben. Bin also bei 612 Wörtern heute und kann mich jetzt um alles andere kümmern.
Freitag, 10. Februar 2023, 10:00 Uhr
Hab erst mal Küchenkram gemacht. Gestern habe ich mir noch Ideen für eine Szene notiert, die ich heute bearbeiten werde. Sollte also ganz gut klappen mit dem Wörter Bolzen ;-)
13:30 Uhr
Ich habe eben rasch endlich wenigstens 267 Wörter geschrieben. Vorher war ich total abgelenkt und habe alles mögliche recherchiert und aufgeschrieben, das nichts mit dem Manuskript zu tun hat. Sowas hasse ich wie die Pest, aber ich kriege das nicht weg. Vermutlich, weil ich mir so sicher war, dass die Szene einfach zu schreiben ist, weil ich schon Ideen hatte. Die war ja auch tatsächlich nicht schwierig, aber das hätte ich auch vor drei Stunden schon schreiben können.
14:30 Uhr
714 Wörter und Szene beendet. Ich habe also seit Montag jeden Tag mein 500-Wörter-Ziel übertroffen und bin zufrieden. Wenn ich jetzt noch sofort losschreiben würde, sobald ich mich ans Manuskript setze, fände ich das aber noch viel besser.
Samstag, 11. Februar, 16:15 Uhr
Heute Morgen war ich tatsächlich mal mit meinem Mann alleine und habe mich deshalb nicht gleich an den Rechner gesetzt . Wir haben eine schwedische Miniserie geschaut ("Hochzeit mit Folgen") und ich bin jedes Mal wieder erstaunt, wie die Schweden es schaffen, in jeder Serie und jedem Film total verkorkste Familienverhältnisse darzustellen. Die verwandeln wirklich alles, was in anderen Ländern eine Komödie wäre, in ein Drama.
Jedenfalls habe ich mich erst nachmittags an den Rechner gesetzt, als der Brainfog schon zugeschlagen hat. Aber ich habe in kurzer Zeit fast 100 Wörter geschrieben, also weiter.
18:30 Uhr
Bin jetzt bei 254 Wörtern, weil ich ältere Kapitel korrigiert habe und ich da naturgemäß nicht so viel neuen Text produziere, wie bei neuen Szenen. Außerdem habe ich nebenher Sauerkrautbrötchen gebacken.
Sonntag, 12. Februar 2023, 10:43 Uhr
Bin maximal unmotiviert. Als ich gestern geschaut habe, was ich im Manuskript als nächstes schreiben kann, fiel mir auf, dass da noch so vieles ist, was ich noch überhaupt nicht berücksichtigt habe. Es sind schon 150 Normseiten, aber mich beschleicht das Gefühl, dass das eine neverending Story wird.
Bestimmt wird es dann am Ende gar nicht so schlimm, aber gerade fühle ich mich, als würde ich am Fuße eines sehr hohen Berges stehen.
11:40 Uhr
Die ersten 74 Wörter für heute sind geschafft. Ich lese / überarbeite gerade ein älteres Kapitel und habe einen neuen Zusammenhang gefunden. Oder erfunden? Egal, jedenfalls in ich nicht mehr so unmotiviert. Und ich habe 21 Tage am Stück JEDEN TAG geschrieben. Das empfinde ich als persönlichen Erfolg.
13:05 Uhr
Ich hab rasch die Küche aufgeräumt, wurde danach ständig unterbrochen, und jetzt ist schon wieder Vorlesung. Passt gerade gar nicht, aber später ansehen funktioniert bei mir gerade noch weniger.
18:40 Uhr Wir haben eben die besten Frühlingsrollen ever gegessen. Selbstgemacht von unserem Schwiegersohn und seiner Mutter. Überhaupt war es ein wunderbarer Nachmittag mit leckerem von K2 selbst gemachten Gebäck, gut gelaunten Enkelmädchen und guten Gesprächen, z. B. über #ChatGPT. Ich hab weder die Vorlesung ganz hören noch weiter schreiben können, aber das war es definitiv wert. Dann hat Hertha noch haushoch gewonnen (weil wir nicht geguckt haben) und nachher ist #SuperBowl. #PerfectDay #sonntag
Weiter geht es hier mit KW 7 2023.
Aus gegebenem Anlass: Weshalb klare Entscheidungen beim Schreiben so wichtig sind.
Ich habe in diesem Blog schon einmal über Entscheidungen geschrieben, und zwar hier.
Es ist natürlich ganz großartig, dass ich so etwas schreibe, wenn ich dann vergesse, mich selbst dran zu halten.
Samstag, 01. Mai 2021
Aber von vorne: Ich war schon immer eine Niete darin, klare Entscheidungen zu treffen. Das liegt unter anderem daran, dass mein Frontalhirn mir als ADSlerin diesbezüglich das Leben schwer macht. Denn wenn ich mich für eine Sache entscheide, bedeutet es fast immer, dass alle anderen Möglichkeiten unwiderbringlich weg sind. Und das quält mich. Das ist im Restaurant blöd, weil ich immer ewig brauche, bis ich mich entschieden habe, was ich nun von der Speisekarte wähle. Aber irgendwann MUSS ich mich dort ja entscheiden, wenn ich nicht hungrig wieder gehen will. Meine Entscheidung fällt immer in der Sekunde, in der der Kellner mich fragt, was es denn sein darf. Dann beginne ich mit dem Getränk (das weiß ich immer) und lege währenddessen das Gericht fest. Besonders doof, wenn ich dann die falsche Wahl getroffen habe und allen anderen das Essen schmeckt, nur mir nicht. Damit kann ich jedoch leben, weil es schnell vorbei ist.
Die Zeit verrinnt
Aber wenn ich mich beim Schreiben weigere eine Entscheidung zu treffen, dann kostet mich das mehr Zeit. Unter Umständen richtig, richtig viel. Weil „Wurde er nun von der Russenmafia bedroht oder flieht er wegen Spielschulden?“ zu einem Plotloch führt. Wenn ich mich nicht entscheide, wie alt ein Protagonist eigentlich ist, dann können bestimmte Ereignisse unter Umständen nie stattgefunden haben. Wenn ein Manuskript sehr lange herumliegt, können bestimmte weltbewegende Ereignisse zu lange her sein, falls ich nicht gerade einen Fantasyroman verfasse. Und wenn ich mich dann nicht klar für eine Naturkatastrophe entscheide, die weniger lange her ist, dann eiere ich im Manuskript ewig mit riesigen Fragezeichen herum.
Wenn ich Unlogik beim Leben oder bei der Arbeit der Protas entdecke, muss ich wissen, ob ich die Unlogik umständlich entferne oder ihr eine plausible Erklärung verpasse, die die Story rund macht und glaubwürdig ist. Ich bin nämlich Verfechterin der Ansicht, dass nicht alles hundertprozentig korrekt sein muss, so lange es sich harmonisch in die Geschichte fügt. Leute vom Fach könnten vielleicht nörgeln. Aber ich schreibe ja nicht für Finanzbeamte oder Fahrkartenkontrolleure, sondern für Menschen, die Unterhaltung erwarten. Ergo muss die Situation, wie ein Fahrkartenkontrolleur einen Schwarzfahrenden aus der Bahn holt, im Buch gut klingen und nicht eins zu eins den Berufsalltag eines Kontrollettis abbilden. Dafür gibt es sonst bestimmt irgendwelche Dokumentationen. Aber ich muss mich entscheiden, wie die Szene aussieht.
Abgesehen von der kreativen Lähmung, die mich während der Pandemie erfasst hat, lagen meine Manuskripte eben auch deshalb herum, weil einfach zu viele Konjunktive darin vorkamen: „Er könnte in dieser Situation das und das getan haben, aber vielleicht wäre auch xy plausibler?“ Oder, ein konkretes Beispiel, direkt aus dem Manuskript kopiert: "Vielleicht ist es bei einem Einsatz gegen Rostocker Hooligans passiert? Vielleicht was mit Pyro und einem Brand? Sein Kollege wurde erschossen, aber vielleicht kann er auch in einem Feuer umgekommen sein, weil XY ihn irgendwo hingeschickt hatte, anstatt auf die Feuerwehr zu warten?“
Merkt ihr, was ich meine? Wie kann ich mit so viel vielleicht und hätte und könnte ernsthaft erwarten, mein Manuskript schnell zum Abschluss zu bringen? Eben. Deshalb lag es ja auch viel zu lange unangetastet auf dem Rechner herum. Weil ich mich ohne konkrete Richtung einfach vor dem Weiterschreiben gedrückt habe. Was soll ich auch schreiben, wenn ich keine Ahnung habe, wo es genau hingehen soll?
Zu viel Zeit tut selten gut
Mir ist auch klar, woran dieses Gewembel liegt.
Achso, sorry, ihr könnt den Begriff „Gewembel“ bzw. „Wembeln“ ja gar nicht kennen. Das ist ein Insider zwischen meinem Mann und mir, der schon aus den 80ern stammt. Kennt ihr die Fraggles? Die Serie haben wir damals leidenschaftlich gerne geschaut. Da gab es die Figur „Wembley“, einen strubbeligen kleinen gelben Fraggle. Wembley Fraggle sorgt sich ständig über alles und kann sich nie entscheiden, was er als Nächstes tun soll. Merkt ihr was? Mein Mann sagte seitdem jedenfalls immer, ich solle nicht so viel herumwembeln ;-)
Also nochmal: Mir ist inzwischen klar, woran dieses mich-nicht-entscheiden-Können noch liegt, außer an meinem verstopften Frontalhirn. Mir fehlen die Deadlines.
Also, damit wir uns richtig verstehen: Ich HASSE Deadlines. Andererseits bringen sie mich dazu, schneller eine Entscheidung zu treffen und nicht jahrelang irgendwelche Vielleichts im Manuskript zu dulden. Ich meine, wie hätte ich sonst 15 Bücher schreiben können? Diese blöde hausgemachte Blockade fing erst so richtig an, als ich mich entschieden habe, künftig Selfpublishing zu betreiben, nachdem der letzte Verlagsvertrag erfüllt war, um den ich mich bemüht hatte. Ich kannte das zwar früher schon (ich habe noch so einige unfertige Manuskripte in der Schublade, und zwar alle, die ich ohne Auftrag begonnen habe), habe mir aber gar nichts weiter dabei gedacht. So langsam geht mir aber auf, dass das Parkinson’sche Gesetz dahinter steckt:
Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht (und nicht in dem Maß, wie komplex sie tatsächlich ist).
Wenn ich das Manuskript am 30. Mai abgeben müsste, hätte ich überhaupt keine Zeit mehr, um lange zu überlegen, ob die Russenmafia schuld am Verschwinden von Rick Halbschmidt ist. Dann würde ich das festnageln und als nächstes schreiben, wie das vonstatten geht. Ich würde nicht lange überlegen, wie alt manche Protagonisten sind und ob ihre Eltern noch leben. Dann müsste ich das nämlich längst wissen.
Ich bin nicht sonderlich gut darin, mir eigene Deadlines zu setzen, weil ich mich oft einfach nicht daran halte, da es ja keine Konsequenzen gibt. Meine liebe Kollegin Jackie Vellguth hatte sich dafür mal einen Trick einfallen lassen: Sie hat nämlich öffentlich verkündet, dass sie 12 Bücher in 12 Monaten schreiben würde. Und durch den öffentlichen Druck hat sie das auch durchgezogen.
Der Karteikartentrick
So weit, dass ich mich öffentlich so unter Druck setze, bin ich aus verschiedenen Gründen noch nicht. Doch nachdem ich endlich gecheckt hatte, dass meine Entscheidungsunfreudigkeit - gepaart mit zu viel Zeit - das Problem ist, habe ich mir als erstes ein tägliches Schreibziel gesetzt, ähnlich wie beim NaNoWriMo. Und dann habe ich meinen Karteikasten vorgekramt. Ich habe zwar in Scrivener die Möglichkeit, Charakterdateien anzulegen, und das habe ich auch schon getan. Aber es ist etwas völlig anderes, wenn ich Fakten zu den Figuren auf Karteikarten schreibe. Dann steht das nämlich da. Ich könnte es natürlich durchstreichen (ich schreibe bewusst nicht mit Bleistift), aber das sieht doof aus und ich mache es nur im Notfall. Also habe ich auf den Karten Nägel mit Köpfen gemacht. Und das funktionierte erstaunlich gut. Denn danach wusste ich Bescheid, konnte einfach weiter schreiben und Wembley Fraggle nach Hause schicken.
Ist hier noch jemand mit Entscheidungs- und zu-viel-Zeit-Problem?
Liebe Grüße
Ich bin bereit
Nun ist es also so weit. Nach über acht Jahren ist meine Schreiblust zurückgekehrt. Vielleicht noch nicht mein Schreib-Mojo - das muss ich erst noch zeigen. Aber ich halte es nicht mehr für ausgeschlossen, wieder Autorin zu sein.
Wie das laufen wird - ob ich mich um die Veröffentlichung in einem Verlag bemühen werde, ob ich mich dem Selfpublishing widme, ob unter meinem Namen oder einem anderen - das ist alles überhaupt noch nicht relevant. Wichtig ist, dass ich wieder schreiben will.
Mittwoch, 17. Oktober 2018
In den letzten Tagen fielen viele Dinge zusammen. Über eines davon habe ich im letzten Blogposting geschrieben.
Dann habe ich gestern Fragen für ein Einzelcoaching mit Astrid Rabus im Rahmen der School of Slow beantwortet. Eine davon lautete:
Was ist dein Traumprodukt? (unabhängig von Machbarkeit oder Verkaufbarkeit)
Da war ich zunächst sehr ratlos.
Früher war mein Traumprodukt immer ein Bestseller (besser mehrere) in einem großen Publikumsverlag. Aber jetzt? Du bringst mich mit deiner Frage ganz schön ins Grübeln, weil ich glaube, dass ich gar kein Traumprodukt mehr habe.
Dann dachte ich laut über dies und das nach, bis mir plötzlich Folgendes in den Sinn kam:
Allerdings merke ich immer mehr, wie sehr mir das Schreiben fehlt. Ich habe vielleicht zu früh aufgegeben, als es mit meiner Wunsch-Agentin nicht geklappt hat, weil ich offenbar immer an den "Schubladen" der großen Verlage vorbeikonzipiert habe. "Ein paar Jahre zu früh, drei Jahre zu spät, haben Sie nicht mal was mit einer lesbischen Protagonistin, am besten über 50?"
Und da wusste ich, das ich wirklich wieder schreiben will. Vielleicht spielt auch eine Rolle, dass gerade Buchmesse war. Ich habe nichts davon verfolgt, habe aber einige Nach-Buchmesse-Stimmen mitbekommen. Und von Kollegen gehört, die ebenfalls mit dem Schreiben aufgehört haben, unter anderem, weil der Buchmarkt sie genervt hat. Das spielte bei mir auch mit hinein, aber vor allem war ich demotiviert weil nichts mehr richtig geklappt hatte, und ich auch mit meinen Projekten nicht voran kam.
Natürlich sitzt mir noch ein wenig die Angst im Nacken, ich könnte auch im nächsten Manuskript wieder steckenbleiben. Aber dann ist das eben so. Vielleicht ist es dann nicht das richtige Thema. Oder eine ungeeignete Perspektive. Und vielleicht muss ich auch die ganzen alten Ideen abschütteln, um eine neue, unverbrauchte zu finden. Allerdings lässt mich ein Motiv schon seit über 18 Jahren nicht los, und das hat sicher auch etwas zu sagen.
Nun, da ich wieder bereit bin, in die Welt der Wörter und Geschichten einzutauchen, muss ich nichts überstürzen. Ich kann das sacken lassen, im Ideenteich baden, und schauen, was davon an mir hängen bleibt und näher untersucht wird.
Liebe Grüße vom Schreibtisch
Foto (ohne Text): Anja Kaiser - fotolia.de
Keine Zeit für Verzweiflung?
Ich lese sehr gerne den Newsletter von Austin Kleon, den meisten bekannt durch sein Buch "Steal like an artist", bzw. Alles nur geklaut - 10 Wege zum kreativen Durchbruch. In der aktuellen Ausgabe lautet sein verlinkter Blogbeitrag "No Time for Despair". Darunter ein Zitat von Toni Morrison, das mich dazu inspiriert hat, hier mal wieder etwas zu schreiben:
Montag, 15. Oktober 2018
Toni Morrison was once on the phone admitting how upset and depressed and unable to work she was when her friend interrupted her:
Und dann fiel es mir wieder ein: Das Klischee (oder die Tatsache?) dass Künstler am besten sind, wenn sie leiden. Und dass ich gerade richtig gut sein müsste, weil ich nämlich wirklich leide. Gerade läuft so vieles schief - auch reichlich Dinge, mit denen ich eigentlich nichts zu tun habe(n sollte), die aber trotzdem MIR an die Backe genagelt werden. Kurz: Ich habe massive Schlafstörungen, immer wieder Angstattacken (noch sind sie leicht, aber wie lange noch?) fühle mich grässlich - und kann nicht arbeiten.
Das liegt nicht nur an der mangelnden Zeit. Es liegt an der Lähmung, die mich tagtäglich befällt, wenn ich mit meinem Verdrängungsmechanismus beschäftigt bin. Wer soll da arbeiten können?
Mal überlegen. Der Künstler?
Dabei rede ich gar nicht unbedingt vom Schreiben (obwohl ich merke, wie sehr mir das fehlt), sondern von allem, was ich gerade tue, bzw. eigentlich tun möchte. Doch anstatt mich in die Aufgabe(n) zu verbeißen, und alles mit hineinzulegen, was mich gerade quält, lasse ich mich von jedem kleinen Misserfolg vom Arbeiten abhalten. Kritik, egal, aus welcher Ecke sie kommt, bringt mich sofort dazu, zu denken, ich wäre dann wohl auf dem Holzweg.
Ich bin noch ungeduldiger als sonst, wenn nicht alles sofort funktioniert. Andere haben doch auch sofort Erfolg! Dass das nicht stimmt, weiß ich natürlich selber, aber mein innerer Bedenkenträger spielt sich gerade zum Obermacker bei mir auf. Alles, was ich anpacke ist scheiße, alle sind böse zu mir (naja, nicht alle natürlich, meine Familie und einige wichtige Freunde sind großartig, wie immer), und jede Aufgabe, um die ich mich kümmern soll, drückt mich noch mehr nieder als sonst immer.
Aber vielleicht sollte ich diese negative Energie, die mich ständig in unterschiedlicher Form umgibt, tatsächlich lieber in einen Kreativbooster verwandeln. Alle sind fies und gemein? Dann zeige ich ihnen eben, was ne Harke ist!
Keine Zeit für Verzweiflung! Zeit zum Zähne zusammenbeißen! Zeit, um den ganzen Mist in kreative Energie zu verwandeln! Das ist mein verdammter Job!
Für morgen nehme ich mir eine überschaubare Aufgabe vor und gebe mein Bestes. Und wenn das nicht funktioniert, mache ich eben weiter. Ich muss mich an meine Künstlerseele erinnern und mich nicht ständig vom Leben davon abhalten lassen, das zu tun, was ich eigentlich möchte und brauche.
Mitunter brauche ich eben einen kleinen Anstoß. Ein Wort, einen Satz, ein längst vergessenes Gefühl. Damit ich nicht im Sumpf verschwinde, sondern stolz das tue, wofür ich gemacht wurde. Egal, wer versucht, das zu boykottieren.
P.S: Von diesem Posting bis zur Überarbeitung und Neuveröffentlichung meines Krimis Wer zuletzt lacht, lebt noch inklusive Ausarbeitung eines Krimiserienkonzepts, dauerte es exakt 5 Wochen. Ach, und das Label lion23book.de (hier die Facebookseite dazu, wo ihr alle Aktualisierungen findet), habe ich auch gleich mal noch gegründet. Das nur als Motivation für euch, wenn ihr auch im Schreibloch sitzt.
- Was plane ich denn so?
Donnerstag, 19. Januar 2023 In Arbeit oder Planung - #nursechsprozent. Erfinderinnen entdecken. Dr. Renate Weisse.
Dienstag, 13. Dezember 2022 Aktuelles und Neuerscheinungen - Was Katzen denken. Malbuch für erwachsene Katzenliebhaber
Mittwoch, 19. August 2020 Aktuelles und Neuerscheinungen
Mit einem Klick auf "Buy me a Coffee"
unterstützt du mein YA-Buchprojekt.

Renate : 20 Jahre, das ist eine sehr lange Zeit. Herzlichen Glückwunsch;)
Petra A. Bauer : Hallo Manuel, freut mich, dass dir mein Buchtipp gefällt. Aber so richtig...
Manuel : Die Toten Hosen haben mich schon immer begeistert. Ich bin gespannt, ob das...
Stefan : Hey Petra :) Ich sage immer, lieber langsam zum Ziel kommen als gar nicht....
Werbeagentur Bottrop : Super ausdruckvoll danke dafür, sollte einmal interesse an einer neuen...
- Stieg Larsson: Verblendung - Der Film
- Jeder kann Autor werden!
- Treffpunkt Twitter: Mein Twitterblog
- Das Geheimnis des Amazon-Verkaufsrangs
- Post von QYPE
- Twitterverzeichnis Literatur
- Stieg Larsson: Verdammnis - Der Film
- Wenn es hier momentan ein wenig ruhig ist
- An Weihnachten denken - signierten Krimi verschenken!
- Erste Hilfe bei Schreibblockaden