Einträge mit dem Tag: Figuren
Meine Notizbox
Im letzten Eintrag schrieb ich vom Neubeginn meines ALBATROS-Buchprojekts, und dass dabei kein Stein auf dem anderen blieb. Ich habe mich als Autorin wiedergefunden, meinen ganz eigenen Arbeitsstil entwickelt und bin mit der Geschichte gut vorangekommen.
Sonntag, 01. März 2015
ALBATROS-Karteikasten für Notizen zu Figuren, Orten, Völkern, Gegenständen. Foto: Petra A. Bauer
Ich war ja immer relativ davon begeistert, mit Papyrus Autor zu arbeiten, v.a. wegen der Datenbankanbindung zu Figuren und Orten. Ich klicke auf den Namen einer Figur und springe direkt zum dazugehörigen Datensatz, wo ich alle wichtigen Notizen zur Figur finde. Eigentlich sehr praktisch. Und trotzdem für meine Arbeitsweise mitunter nicht geeignet. Das mag jetzt seltsam klingen, aber ich brauche gelegentlich Dinge zum Anfassen. Und ich neige zur (von außen betrachtet) Umstandskrämerei. Diese bringt bei mir allerdings viel schneller kreative Prozesse in Gang.
Beispiel gefällig?
Weil ich drei Meter von Rechner entfernt war, mein Notizbuch aber neben mir lag, notierte ich Plot-Ideen bzw, Ideen zu Figuren handschriftlich. Am nächsten Tag übertrug ich die Notizen in eine Evernote-Notiz. Es ging um einen bestimmten, bis dato nicht sehr wesentlichen, Aspekt im Leben der Protagonistin. Plötzlich tippe ich "HALT!". Und statt einfach weiter die Notizen zu übertragen, stelle ich eine Frage zu dem, was ich übertragen habe. Die Frage führt zur nächsten und im Laufe des nächsten Absatzes beantworte ich diese nicht nur, sondern habe einen Namen für das, was ich zuvor erfunden habe, und was sehr wichtig für die Protagonistin und die gesamte Geschichte sein wird. Die Quintessenz dessen notiere ich zusätzlich ganz oldschool auf einer Karteikarte, obwohl man mir nun wirklich ncht vorwerfen kann, technikfeindlich zu sein ;-)
Aus einem Produktkarton (und Buchstaben-Geschenkpapier, weil mich der Produktaufdruck abgelenkt und wuschig gemacht hat) habe ich einen kleinen Kasten extra für das neu begonnene Manuskript gebastelt, wie ihr oben im Foto sehen könnt. Ich habe dort folgende Einteilungen gemacht:
- Haupt-Protagonistin
- weitere Figuren
- Völker
- Orte
- Gegenstände
(spätestens jetzt werdet ihr gemerkt haben, dass es sich um eine Geschichte mit phantastischen Elementen handelt)
Zeichnungen
Wie ihr auf dem Foto vielleicht erkennt, habe ich den Notizen auch Zeichnungen beigefügt. Habe für eine Figur nach bestimmtem Stichwort eine Google-Bildersuche gestartet und das am besten passende Foto gezeichnet. Beim Zeichnen fiel mir etwas ganz Bestimmtes auf, das wieder wichtig für die Figur und die gesamte Geschichte wurde. Wenn ihr so wollt, behandle ich die Geschichtenentwicklung wie ein Gesamtkunstwerk.
Manuskript
Auch das Manuskript selbst entsteht über Umwege. In einer weiteren Evernote-Notiz experimentiere ich mit Sätzen und Story-Fragmenten. Was mir davon am besten gefällt kopiere ich in das Manuskript-Dokument. Momentan sind es noch Lit-Bits, d.h. Fragmente, die u. U. später an verschiedenen Stellen des Manuskripts auftauchen werden, die ich jedoch möglichst schon in der Reihenfolge des voraussichtlichen Erscheinens einsortiere. Im Grunde fülle ich beim Weiterarbeiten Lücken auf.
Wenn ich das so aufschreibe, klingt es WIRKLICH alles andere als einfach. Aber das passt zu mir: Ich bin noch nie den einfachen Weg gegangen. Mein verschwurbeltes ADS-Gehirn möchte mit allen Sinnen arbeiten. Und was für andere Menschen kompliziert aussieht, ist für mich genau der richtige Weg.
Es hat nur ziemlich lange gedauert, bis ich das erkannt und akzeptiert habe.
Wenn das Projekt veröffentlicht ist, kann ich gerne mal die Notizen dazu als Schreibtagebuch veröffentlichen, wenn ihr das möchtet (vermutlich ist das für Psychologen aufschlussreicher als für angehende Autoren, haha). Jetzt geht das noch nicht, weil ich damit wirklich alles verrate, was ich gerade schreibe.
Das Wichtige daran ist für mich auf jeden Fall der wiedergewonnene Spaß am Schreiben. Das ist echt unbezahlbar. Ich kann es kaum abwarten, bis das Manuskript fertig ist. Allerdings müsst ihr (und ich) da noch einiges an Geduld aufbringen, da ich für den ersten Band mindestens 400 Seiten geplant habe.
Schönen Sonntag noch!
Liebe Grüße
Rohmanuskript Stand 1. März 2015: 5 Normseiten, 1.172 Zeichen
Familienverhältnisse
align="left" vspace="10" hspace="20" />In meiner kleinen Serie Wie schreibe ich ein Buch? weiche ich heute von meiner angepeilten Reihenfolge ab und liefere euch einen kleinen Exkurs, der zum Thema "Figuren" gehört. Die richtige Reihenfolge bzw. Struktur all dieser Schreibratgeber-Postings könnt ihr auf der Themenspecial-Hauptseite nachschauen.
Mittwoch, 09. April 2014
Bei meinem Debut vor rund 10 Jahren hatte ich den typischen Anfängerfehler begangen: meine Figuren hatten praktisch keine Vergangenheit und v.a. keine Familie. Das war jetzt für die Story vielleicht erstmal nicht so überaus relevant und es hatte auch keine Priorität, solche Dinge in dem recht beschränkten Platz unterzubringen. Doch nun kommt ein "ABER":
Vergangenheit und Familienverhältnisse sind mitunter wichtig, um zu verstehen, weshalb Figuren in bestimmten Situation so handeln, wie sie handeln und nicht anders. Im Prinzip ist es wie im richtigen Leben: Wenn einem der Partner oder die Eltern für sie wichtige Ereignisse aus der Vergangenheit verschweigen, reagiert man auf bestimmte Verhaltensweisen eher verständnislos. Ihr begreift vielleicht gar nicht, weshalb eure Mutter immer so hysterisch ist, wenn ihr abends im Dunkeln unterwegs seid. Viellleicht ist ihr als Jugendliche nachts etwas passiert, was sie nie erzählt hat. Nur ein Beispiel, aber ihr versteht, worum es geht?
Plausibiliätsprüfung
Das heißt aber nicht, dass ihr lang und breit erklären müsst, was genau im Leben der Protagonisteneltern geschehen ist. Wenn es passt, kann dies natürlich auch Teil der Story sein. Aber ihr müsst es dem Leser nicht unbedingt auf die Nase binden. Wichtig ist, dass IHR ALS AUTOREN um die Vergangenheit und das gesellschaftliche Umfeld eurer Figuren wisst. Damit haucht ihr den Figuren Leben ein. Sie werden für euch plastischer und handeln plausibler. Denn es gibt Dinge, die eure Figuren niemals tun würden. Und die Erklärung dafür liegt häufig jenseits dessen, was die Leser wissen (müssen). Trotzdem ergibt sich ein stimmigeres Bild, als wenn ihr die Ideen nur spontan aus der Luft greift.
Was also letztlich auch für ein dünneres Buch wichtig ist, wiegt umso schwerer, wenn ihr eine Serie plant. Denn Dinge aus der Vergangenheit reichen oft genug so weit in die Zukunft, dass wir selbst nicht ahnen, was sie in unserem eigenen Leben noch anrichten können. Wie viel wichtiger wird es da erst für unsere Figuren! Schließlich sind wir es, die sie von einem Schlamassel in den anderen führen. Wir entscheiden, wer in einer brenzligen Situation cool bleibt und wer unter den Tisch flüchtet. Und nur wir wissen, weshalb das so ist. Also lohnt es sich, sich darüber intensive Gedanken zu machen, auch wenn dies vielleicht nie in Worte gefasst im Manuskript auftauchen wird.
Was ich heute getan habe
Ich hatte schon seit einiger Zeit eine Idee für einen zusätzlichen Handlungsstrang, der die Eltern meiner Hauptfigur betrifft und später in der Reihe eine wichtige Rolle spielen soll. Also habe ich heute über Daten und Verwicklungen nachgedacht und Stammbäume gezeichnet. Dabei stellte sich heraus, dass die Idee zwar im Prinzip gut ist, aber in dieser Konstellation ungeanhte Probleme aufwirft. Entweder würde ich diese im Laufe der Serie kreativ lösen müssen, oder ich stelle die Fakten der Vergangenheit VOR dem Schreiben nochmal um. Zack! Ich kann das! Ich bin die Göttin meiner Figuren, die Schöpferin meiner Geschichte. Was nicht passt, wird passend gemacht. Aber immer so, dass es noch nachvollziehbar bleibt.
Folglich sollte ich also das Ende dieses Handlungsstrangs in Einklang mit der Vergangenheit bringen. Es muss auch nicht das Ende sein, aber ein zukünftiges Etappenziel auf jeden Fall. Trotzdem ist es gut, wenn ihr wisst, was ihr zum Schluss etwa erreichen wollt.
Tools
Ich habe hier schon häufiger Papyrus Autor erwähnt (weil ich es gut finde, nicht, weil ich dafür bezahlt würde - Affiliate-Links o.Ä. werden in meinen Publikationen als solche ausgewiesen) und möchte dabei zwei Features erwähnen, die gerade beim heutigen Thema hilfreich sind:
Da ist zum einen die Timeline bzw. der Zeitstrahl. Ihr könnt dort die Ereignisse eines einzigen Tages oder von mehrern hundert Jahren unterbringen, Zeitspannen optisch verkürzen oder aufweiten. Und das Beste: Die Timeline wird aus euren geschriebenen Kapiteln und Szenen generiert und ihr könnt zwischen Manuskript und Zeitstrahl hin und her springen und sogar erkennen, welche eurer Figuren jeweils beteiligt sind.
Hier gibt es ein sehr gutes Papyrus-Video zum Zeitstrahl.
Ebenfalls äußerst nützlich ist der sog. Geistertext. Damit könnt ihr Informationen in euer Manuskript schreiben, die in der Leserfassung nicht zu sehen sind. Aber ihr wisst, was los ist bzw. war und die Infos werden auch in der Zeitleiste angezeigt. Die Jugend des Opas könnt ihr also in der Chronologie sehen und rasch nachschauen, was da nochmal wichtig war und wer alles eine Rolle spielte. Ich finde das großartig!
Nun werde ich noch weiter am Stammbaum herumgrübeln und das Problem lösen.
Liebe Grüße
Alle Beiträge zum Themenspecial Wie schreibe ich ein Buch? findet ihr hier.Grundsätzliches:
Figuren Handlung entwerfen (Plotten)
ALBATROS [20101025]
Drei Manuskriptseiten gestern!
Dienstag, 26. Oktober 2010
So langsam kommt alles in Gang.
Gestern habe ich erst meine Wörterliste vervollständigt weitergeschrieben. Dabei habe ich auch Orte (allgemein, sowas wie "Schule", "Kaufhaus", "Hundefrisör") aufgeschrieben, oder Tätigkeiten wie "Insekten erschlagen". Manchmal braucht man ja Ideen, wo die Figuren sich befinden könnten, und dann fällt einem nicht das Passende ein. Also schreibe ich doch sowas lieber vorher auf und wähle dann aus, Ebenso wie die Tätigkeiten, die Elisabeth George "Geschwätz-Vermeidungs-Strategien" (GVS) nennt. Das sind die Dinge, die man während eines Dialogs tut, damit da nicht nur steht:
„Ok, was soll das? Was willst du wirklich von mir?“
„Genau das, was ich sagte. Ich muss mehr über jemanden herausfinden. Und ich glaube, dass du die Person bist, die mir am besten dabei helfen kann.“
„Hast du mich ausspioniert?“
„Sagen wir: Ein ganz kleines Bisschen vielleicht.“
„Ich verpetze keine Freunde, das kannst du vergessen!“
Das klingt ziemlich blöd, weil dabei nur diffuse Bilder im Kopf entstehen. Wenn es nicht vorher im Erzähltext erwähnt wird, weiß man nicht beispielsweise nicht, ob die Szene im Keller oder an der frischen Luft spielt oder wie viel Zeit zwischen den einzelnen Antworten vergeht. Das kann wichtig sein, um die Figuren selbst besser kennenzulernen. Denken Sie nach, bevor sie antworten? Stecken sie sich in aller Ruhe eine Zigarette an, um das Gegenüber zappeln zu lassen? Ist eine der Figuren in Eile? Impulsiv? Oder müde?
Natürlich sollte man es nicht übertreiben. Es muss nicht nach jedem Satz eine ausschweifende Handlung erfolgen. Mitunter kann man Teilbereiche von Dialogen tatsächlich einfach so stehen lassen, oder bestenfalls mal ein "sagte er" einfügen (davon bin ich so gar kein Fan, aber das ist wohl eine Geschmacks- und Stilfrage). Aber ein bisschen Atmosphäre sollte man schon schaffen, damit es eben nicht zu bloßem Geschwätz ausartet, was man dem Leser zumutet. Die Szene sollte wie aus einem Guss zu lesen sein.
Normalerweise fallen mir solche Tätigkeiten automatisch ein, weil sie sich oft genug direkt aus der Handlung ergeben. Aber mitunter bin ich eben doch auf der Suche, und dann ist es wie mit den Orten: Schön, wenn man so eine Liste hat, um der Muse auf die Sprünge zu helfen.
Natürlich habe ich erst danach zufällig auf einem alten Rechner drei alphabetisch sortierte Listen für Settings, Charaktere und Events gefunden ... Doch das regt mich jetzt nicht weiter auf, denn gelegentlich funktionieren unsortierte Listen besser, wenn es um Kreativität geht. Ich hatte sogar schon überlegt die Worte auszuschneiden und in einen Lostopf zu werfen ;-) Wenn ich einen Begriff ziehe, muss ich dann, auch wenn es überhaupt nicht zum Manuskript passt, eine Möglichkeit ersinnen, wie ich das einbauen könnte. Die dabei entstehenden Assoziationen können mich dann den entscheidenden Schritt weiterbringen. Alles schon erlebt.
Vielleicht probiert ihr es ja mal aus und berichtet, ob und we es gewirkt hat. Ich bin auf eure Rückmeldungen gespannt!
Ich war gestern zwar irgendwie abgelenkt, aber es ist mir trotz allem gelungen, das ALBATROS-Manuskript um drei Seiten zu verlängern. Es hat nun zwölf Seiten. Dazu kommen noch einmal vier Seiten, die in einem anderen Dokument stecken, weil ich noch nicht sicher bin, ob ich das dort auch unterbringe oder es nur als Hintergrundinformation für mich selbst behalten will.
Die Inhaltsangabe macht auch Fortschritte, und ich bin sicher, dass ich einen bestimmten Punkt, den ich gedanklich noch nicht überschritten habe, sehr bald klarer sehe und darüber hinaus weiterdenken kann, sobald ich auch im Manuskript noch ein Stück weiter bin. Ich lerne die Figuren dabei nämlich noch besser kennen, und das hilft mir dann wieder beim Plotten.
Das Manuskript ist in dieser Form noch als Rohfassung zu verstehen, auch wenn ich manche Passagen sprachlich schon überarbeitet habe. Es kann immer noch sein, dass die geschriebenen Szenen später wegfallen oder an anderer Stelle auftauchen - eben weil der Plot noch nicht steht.
Das zeigt aber auch, dass Schreiben ein dynamischer Prozess ist, den alle Autoren unterschiedlich angehen. Manche Kollegen schreiben von Anfang an aus dem Bauch heraus auf ein bestimmtes Ziel hin. Oder sie haben gar kein Ziel und schauen, wohin die Reise geht. Andere schreiben keine einzige Manuskriptzeile, bevor nicht das gesamte Plotgerüst Szene für Szene steht. Ich benutze eine Mischform, weil sich das bei jedem Projekt wieder bewährt, auch wenn ich am liebsten erst nur am Plot arbeiten und die Figuren gestalten würde. Aber die muss ich eben erst näher kennenlernen und dazu brauche ich die direkte Konfrontation. Obwohl ich ihnen natürlich schon auch Fragen stelle, die unabhängig von der Geschichte sind.
ALBATROS [20101024]
Ich bin wieder ein Stück mit dem Plot und dem Text vorangekommen.
Montag, 25. Oktober 2010
Ich benutze für meine Exposés sowas wie eine Formatvorlage. Gestern habe ich mir die geschnappt und angefangen das Exposé für ALBATROS zu schreiben. Totale Rohfassung, aber diese "offizielle" Form zwingt mich dazu, genau aufzuschreiben worum es geht.
Da ich auch die Inhaltsangabe geschrieben habe, war ich so im Fluss, dass mir Ideen kamen, die über das hinaus gingen, was bisher im Manuskript steht. Anschließend habe ich die ersten Ideen im Manuskript verewigt, aber da gibt es natürlich noch reichlich zu tun.
Nebenbei lief der Fernseher und einige Worte drangen mir ins Bewusstsein. Die habe ich auf einer Liste verewigt, die ich hervorkramen werde, wenn es im Plot und / oder Manuskript mal wieder hakt. Vielleicht helfen einige der Begriffe der Muse dann auf die Sprünge.
Mir ist bei der Arbeit aufgefallen, dass ich zwar die Grundidee weiterhin im Hinterkopf habe und darauf hinarbeite, dass die Story jedoch fast nichts mehr mit dem gemein hat, was ich mir zu Beginn der Arbeit dazu dachte. Mit der Ursprungsstory aus dem Jahr 2000 sowieso nicht. Es bleibt also spannend. Mal sehen, wohin meine Figuren mich führen werden, bis der Plot endgültig steht.
Was die am Samstag spontan (d.h. auch ohne telefonische Vorwarnung) ausgesendeten Exposés angeht, so kam eben (Montagmorgen, Viertel vor neun) direkt die Rückmeldung, dass sie angekommen seien und sich die Lektorin gemeinsam mit ihren Kollegen darum kümmern würde. So eine schnelle und freundliche Rückmeldung ist beileibe nicht selbstverständlich und versüßt mir den Wochenstart. Bin gespannt.
ALBATROS [20101023]
Wie immer nach einer Unterbrechung (in diesem Fall: der Zürich-Trip) dauert es einige Zeit, bis ich mich in mein Projekt wieder hineingewurschtelt habe.
Samstag, 23. Oktober 2010
Lustigerweise machen meine Figuren gerade ohne mich weiter. Ich habe einen Kerl unterschwellig viel näher kennengelernt, als wenn ich an der Figur bewusst herumgebrütet hätte. Jetzt muss ich das nur mal aufschreiben ;-)
Der Anruf einer Lektorin brachte mir außerdem in Erinnerung, dass ich diverse Kinderbuch-Exposés in der Schublade habe. Kurz nachdem diese fertig waren, flatterten diverse andere Buchverträge ins Haus, so dass ich die Exposés gar nicht mehr abgeschickt hatte. Und da ich so vergesslich bin ...
Jetzt habe ich sie jedenfalls nochmal angeschaut, an kleinen Stellen überarbeitet und in die weite Welt hinaus geschickt. Und prompt habe ich weitere Ideen... Aber neenee, ALBATROS hat Vorrang vor neuen Einfällen.
Ich werde jetzt noch ein bisschen was dazu notieren.
ALBATROS [20101012]
Gestern habe ich die Geschichte einige Seiten vorantreiben können.
Dienstag, 12. Oktober 2010
Und heute zerbreche ich mir den Kopf darüber, ob das alles so bleiben kann.
Ich habe nämlich einige wichtige Informationen bekommen, die es wohl erforderlich machen, dass ich die Erzählzeit wechsle, und am besten auch gleich den Ort.
Grundsätzlich habe ich damit kein Problem; allerdings passten sowohl Zeit als auch Ort ursprünglich wunderbar und ich frage mich, wie ich dieses Element trotzdem einbauen kann. Oder ob ich mich komplett davon lösen sollte, frei nach dem Motto Kill your darlings, das man ja in jedem Drehbuchseminar eingetrichtert bekommt. Also Kill your settings, kill your century.
Ich bin sicher, wenn ich noch eine Weile drüber nachgrüble, komme ich drauf, aber momentan schwebt ein großes Fragezeichen über meinem Kopf. Ich hoffe, es erschlägt mich nicht, bevor ich die Lösung habe.
ALBATROS [20101010]
Schönes Datum heute. Der 10.10.10. Da haben sicher wieder viele Leute geheiratet, aber darüber will ich ja gar nicht reden, sondern über meine heutige Arbeit am ALBATROS-Projekt.
Sonntag, 10. Oktober 2010
Gestern waren liebe Freunde zu Besuch, die heute mittag wieder gefahren sind. Es war wie immer schön, aber danach war es hier sehr ruhig, weil auch aus meiner Familie außer dem eifrig (schul)arbeitenden Kind 2 alle ausgeflogen waren, Richtung Skatehalle bzw. Golfplatz.
So habe ich also wieder Recherche betrieben, mich ein wenig mit Kollegen über die Buchmesse ausgetauscht, einige Geistesblitze notiert und im Laufe der Zeit den Eindruck bekommen, dass ich platze, wenn ich nicht endlich weiter etwas zur Geschichte aufschreibe.
Nach dem Münster-Tatort habe ich mich also wieder an den Rechner gesetzt und in einem Rutsch fünf Seiten aus der Perspektive der Hauptperson geschrieben, wie sie sich mir vorstellt. Einfach so, damit ich sie kennenlerne. Ihren Namen kannte ich längst, aber das Aussehen hat sie mir heute offenbart. Und sie hat mir gesagt, dass mit ihr etwas nicht stimmt. ICH wusste auch das schon lange, aber sie hat sich nur immer gewundert, weshalb die Menschen so seltsam mit ihr umgingen. Doch nun weiß sie auch Bescheid. Auch über ihre Familienverhältnisse, die nämlich nicht ganz einfach sind. Mir wächst sie schon langsam ans Herz, aber da gibt es wohl noch jemanden, dem etwas an ihr liegt. Ich hoffe, die anderen erzählen mir auch ein bisschen mehr über sich und über sie.
Heute Morgen bin ich schon mit dem Gedanken an die Geschichte wach geworden, aber nun hat sich meine Hauptfigur selbst direkt in meinen Hirnwindungen festgesetzt. Der Punkt ist nah, wo ich kaum noch an etwas anderes denken kann, als an diese Geschichte und ihre Mitspieler. Deshalb schreibe ich so gene Exposés, weil es spannend und schön ist, wenn sich vieles entwickelt. Ich bin Herrin der Story, aber ich arbeite eng mit den Figuren zusammen, die mir ihre eigene Sichtweise schildern. Und da wir in einer Demokratie leben, bin ich auch gelegentlich willens, ihren Vorschlägen zu folgen.
Nun wird der Schreibprozess wieder magisch.
ALBATROS [20101008]
Ich war nicht untätig in den letzten Tagen, auch wenn ich nicht über ALBATROS gebloggt habe.
Freitag, 08. Oktober 2010
Am Mittwoch habe ich tatsächlich nicht viel daran gearbeitet, weil ich wieder bei Susanne und Andreas im Atelier war.
Das Malen ging bei mir allerdings völlig in die Hose. Zum einen haben wir für die Strecke wegen Megastau zwei Stunden gebraucht (da wäre ich auch schon im Hamburg gewesen!) und zum anderen bin ich derzeit eher im Schreib- als im Malmodus. Ja, auch sowas gibt es ;-)
Heute war ich auch unterwegs und hab noch offline zu tun, aber ganz offensichtlich lasst ihr mich ohne zu Bloggen nicht davonkommen :-)
Dann will ich dich mal nicht länger warten lassen, LilEli, und euch andere auch nicht:
Also, der Feind hat sich mir noch nicht gestellt, das finde ich aber auch nicht mehr so schlimm, weil er das sicher bald tut. Außerdem hat der Austausch mit Kollegen ergeben, dass viele zwar recht detailliert plotten, der Antagonist sich ihnen aber manchmal erst auf Seite 200 offenbart. Darüber muss ich mir also keine Sorgen machen. Außerdem bekam ich den Tipp, den Antagonisten einfach mal über den Protagonisten nachdenken zu lassen. Das mache ich nach dem Wochenende; vorher werde ich nicht dazu kommen. Ich habe ja einige potenzielle Bösewichte zur Auswahl und muss das Szenario also mit mehreren Figuren durchspielen, bis ich die finde, die das stärkste Motiv hat. Aber die Idee ist auf jeden Fall gut.
Dann habe ich weitergeschrieben, bzw. den Prolog nochmal völlig umgestrickt. Auch sprachlich, weil er ja Teil der Textprobe sein wird, und da möchte ich die Tonalität schon genau treffen, in der das Buch geschrieben wird. Dabei bin ich den beiden agierenden Figuren und einer Gruppe von Nebenfiguren auch schon viel näher gekommen. Und ein Mittendrin-Satz hat sich als perfekter erster Satz entpuppt. Außerdem sind mir weitere Elemente für den Plot dabei eingefallen. Dinge, die ich gerne unterbringen möchte, und die mich auch dem potenziellen Antagonisten näherbringen.
Gestern Abend habe ich dann intensiv über den Ort des Geschehens recherchiert. Auch die Recherche-Ergebnisse haben neue Zündfunken für die Geschichte ergeben und ich bin mit dem Vorankommen eigentlich ganz zufrieden. Momentan gärt es im Hinterkopf, und es passiert, dass ich während des Spiegelputzens den Lappen fallen lasse und rasch was in mein Plotgerüst hineinschreibe. Die Stelle ist (noch) verhältnismäßig egal, das wird dann in noch in die passende Reihenfolge gebracht.
Außerdem habe ich farbiges Papier in Streifen geschnitten. Rot sind die Figuren, rosa Nebenfiguren, auch wenn ich schon gemerkt habe, dass das eigentlich dämlich ist, weil manche Figur, die eigentlich eine Nebenrolle spielen soll, mitunter doch einiges mehr an Wichtigkeit erlangt. Grün sind Orte an denen die Geschichte spielen wird und Ereignisse habe ich auf blauem Papier festgehalten. Sowas könnte ein Fest sein, ein Mord, ein Erdbeben, wasweißich, jedenfalls etwas, von dem ich möchte, das es vorkommt. So kann ich es nicht vergessen und die bunten Zettel kann ich gut hin und her schieben und das Ganze dabei besser visualisieren.
Macht jedenfalls Spaß und ich bin zuversichtlich, dass es eine schöne Geschichte wird.
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