Einträge mit dem Tag: Selfpublisher
Interview zum Thema Selfpublishing
@mimis.buecherwelt hat mir via Instagram Interviewfragen geschickt, weil sie das Selfpublishing gerne mehr in den Fokus der Allgemeinheit rücken will. Zuvor hatte sie mein Buch Mittsommer-Romanze rezensiert, das in meinem Eigenverlag lion23book erschienen ist, ebenso wie der Nachfolgeband Lussekattertage und der erste Band der Krimiserie CRIME AND THE CITY.
/Werbung off ;-)
Da ich mich mal wieder nicht kurz fassen konnte, veröffentliche ich die Fragen die Miriam mir gestellt hat, sowie meine Antworten auch hier im Blog. Ist auch für Menschen interessant, die sich nicht auf Instagram tummeln. Unter dem Bild geht's los:
Dienstag, 21. November 2023
STELL DICH BITTE KURZ VOR
Ich bin Petra A. Bauer, Autorin aus Berlin, habe vier Kinder, zwei Enkelinnen und bin seit 40 Jahren mit demselben Mann zusammen :-)
Seit Mai 2023 schreibe ich auch unter dem schwedischen Pseudonym Katarina Andersson-Wallin.
SEIT WANN SCHREIBST DU UND WARUM?
Warum? Weil ich schon mit vier Jahren lesen und schreiben konnte, und das musste ja irgendwo hin ;-)
Etwa mit sechs Jahren habe ich beschlossen, dass ich "auch mal ein Buch schreiben" will, und das habe ich dann auch getan, auch wenn dazwischen rd. 35 Jahre lagen.
Ich habe schon als Kind geschrieben, aber damals vor allem Briefe. Sehr viele Briefe. An Brieffreundinnen in aller Welt. An manchen Briefen habe ich zwei Monate lang geschrieben, also hat sich auch da schon mein Hang zu längeren Texten herauskristallisiert (und deshalb konnte ich mich auch bei diesen Interviewfragen nicht kurz fassen).
Zum Thema Briefeschreiben habe ich hier einen ausführlichen Beitrag verfasst.
Ende der Neunzigerjahre habe ich dann angefangen, zielgerichtet auf eine Buchveröffentlichung hinzuarbeiten. Meine allererste Veröffentlichung war ein Spaßprojekt 2003, als ich mit verschiedenen befreundeten Autor:innen und einer Künstlerin eine Anthologie zur Veröffentlichung eines orientalischen Tanzstudios im Selfpublishing herausgegeben habe, das damals noch richtig teuer war. Ich habe bei Bod 300 Euro bezahlt.
Dann hat mich 2003 eine Kollegin gefragt, ob ich mit ihr zusammen einen Ratgeber für berufstätige Mütter herausgeben möchte. 2004 erschien dann "Mama im Job" bei Redline Wirtschaft.
Eine andere Kollegin im Netzwerk fragte 2005, ob ich den ersten Krimi einer neuen Regionalkrimireihe für den Mitteldeutschen Verlag schreiben möchte. 2006 erschien mein Berlinkrimi "Wer zuletzt lacht, lebt noch", den ich 2018 in meinem Eigenverlag lion23book.de als ersten Band der Krimireihe CRIME AND THE CITY neu herausgegeben habe.
Zwischen 2006 und 2010 folgten diverse Bücher für Coppenrath, Langenscheidt, Jaron, Gondrom, etc. (insgesamt 15 Verlagsveröffentlichungen). Danach kam mir ziemlich viel Leben dazwischen, sodass ich im Grunde erst 2023 mit meinen beiden #SwedishRomance-Bänden unter dem Pseudonym Katarina Andersson-Wallin wieder richtig durchgestartet bin.
WARUM HAST DU DICH FÜRS SELFPUBLISHING ENTSCHIEDEN?
Ich wollte meinen Debütkrimi neu herausgeben, weil ich die Rechte zurückerhalten hatte und ich daraus eine ganze Reihe machen wollte. Das wäre in einem Verlag nicht möglich gewesen. Dabei habe ich gemerkt, wie sehr ich es genieße, auch das Cover und den Buchsatz selbst zu machen. Außerdem hat der lange Veröffentlichungszyklus in Verlagen meine Geduld immer sehr auf die Probe gestellt. Als Eigenverlegerin kann ich das Buch viel schneller veröffentlichen, was auch für Buchserien sehr von Vorteil ist.
DU HAST DEINE BÜCHER AUCH SCHON MIT EINEM VERLAG VERÖFFENTLICHT. WO SIND FÜR DICH DIE VOR- / NACHTEILE ZUM SELFPUBLISHING?
Im Grunde habe ich einiges schon beantwortet. Ich kann im SP schneller veröffentlichen und kann alles selbst machen. Ich muss mir nicht in Entscheidungen hineinreden lassen. Ich nehme ein Cover erst, wenn es mir hundertprozentig gefällt - und ob es mir gefällt, liegt einzig in meiner Hand. Und wenn ich später etwas daran verändern möchte - etwa weil sich auch meine Skills verbessert haben - dann tue ich das und muss niemanden um Erlaubnis fragen.
Einige Vorteile des Selfpublishing sind gleichzeitig auch Nachteile: Ich MUSS mich um alles selbst kümmern. Auch ums Marketing. Nicht, dass mir das nicht auch in gewisser Weise Spaß machen würde, aber ich gehe anderen Leuten ungern auf die Nerven. Erst seit ich mir klargemacht habe, dass mir Menschen auf Social Media ja folgen, WEIL sie wissen wollen, was ich schreibe und veröffentliche, bin ich da nicht mehr so zurückhaltend.
Andererseits konnte ich mich auch als Verlagsautorin nicht darauf ausruhen, dass ich mich nicht ums Marketing kümmern musste. Wenn man nicht den Spitzentitel des Halbjahres geschrieben hat, ist nicht furchtbar viel Budget vorhanden und man muss selbst kreativ werden.
Auch, dass es keine Deadlines gibt, ist sowohl Vorteil als auch Nachteil. Für mich ist von Vorteil, dass ich keinen Druck habe, der sich ungünstig auf meine Gesundheit auswirkt. Der Nachteil ist, dass mir dann der Druck fehlt, um ENDE unter das Manuskript zu schreiben.
Der Vorteil an Verlagen ist, dass ich nicht warten muss bis nach der Veröffentlichung Geld hereintröpfelt, sondern, dass ich feste, nicht rückzahlbare (!) Vorschüsse bekomme. Das macht das Schreiben ein bisschen sicherer, v. a. wenn man davon leben können möchte.
WAS WÜRDEST DU MACHEN, UM SELFPUBLISHING BEKANNTER ZU MACHEN?
Mehr Interviews dieser Art beantworten ;-)
Ich glaube gar nicht, dass man Selfpublishing so viel bekannter machen muss, sondern dass man das Image immer noch aufpolieren muss.
Glücklicherweise werden Selfpublisher inzwischen nicht mehr ganz so schief angesehen, wie noch vor zehn, fünfzehn Jahren. Da standen Indieautor:innen im Ruf so schlecht zu sein, dass sie die Bücher selbst veröffentlichen mussten, weil kein Verlag sie haben wollte. Auch ich habe immer gesagt: "Wenn ich nicht gut genug für einen Verlag bin, dann gibt es eben kein Buch von mir", weil ich selbst diesem Vorurteil aufgesessen bin. Nun habe ich diese Verlags-Hürde mehrfach erfolgreich genommen, und sehe SP inzwischen als große Spielwiese für Genres und Literaturformen, die aufgrund völlig anderer Strukturen in Verlagen nie ein Chance hätten, die aber trotzdem von der Zielgruppe gelesen werden.
Was sich seit damals auch geändert hat, ist die Qualität der selbst publizierten Bücher. Autor:innen legen jetzt viel mehr Wert darauf, das bestmögliche Buch abzuliefern und investieren viel Geld in ein vernünftiges Lektorat, Cover und Buchsatz, wenn sie es nicht selbst machen können oder ggf. Skills mit anderen tauschen.
Um Indiebücher bekannter zu machen, könnten Autor:innen sich noch viel mehr zusammenschließen und sich gegenseitig promoten, weil es eigentlich kaum direkte Konkurrenz gibt. So viele verschiedene Untergenres und Schreibstile - da tut es nicht weh., auch mal das Buch einer Kollegin zu empfehlen.
Natürlich sind auch Mitgliedschaften in Autor:innengemeinschaften wie Delia (Liebesromane | @wir_sind_delia), Syndikat (Krimis | @syndikat.kriminalliteratur), PAN (Phantastik Autoren Netzwerk | @pan_ev_de), und natürlich dem Selfpublisher-Verband (@selfpubisher_verband) und @derclubderselfpublisher sinnvoll. Dort gibt es nicht nur kollegiale Unterstützung, sondern auch Infos für den Weg zur erfolgreichen Veröffentlichung.
Das Info-Medium für Selfpublisher schlechthin ist Die Selfpublisher-Bibel des erfolgreichen Indie-Autors Matthias Matting, der als Brandon Q. Morris Science-Fiction Millionär ist. Undnatürlich das Heft "der Selfpublisher" aus dem Uschtrin-Verlag.
Ich wünsche allen Autor:innen viel Erfolg - welchen Weg ihr auch immer beschreiten wollt. Es geht auch beides.
Vielen Dank für die Fragen, liebe Miriam!
Was macht eigentlich ein Lektorat?
In meinem langjährigen Lieblingsnetzwerk Texttreff hat sich seit einigen Jahren die Tradition des Blogwichtelns etabliert: Jede, die mag, kann mit ihrem Blog (oder mehreren) teilnehmen und bekommt einen Wichtel zugelost. Ich habe diesmal nur mit dem Autorenblog teilgenommen und meine liebe Kollegin Kerstin Fricke zugelost bekommen, die sich eines wichtigen Themas angenommen hat, das auch ganz hervorragend zu meinem #AbenteuerSelfpublishing passt:
Sonntag, 10. März 2019
Was macht eigentlich ein Lektorat?
Wenn man als Selfpublisher ein Lektorat beauftragt, möchte man natürlich auch wissen, was man für sein Geld bekommt. Dabei muss man jedoch zuerst einmal zwischen zwei Formen des Lektorats unterscheiden, die unterschiedlich tief in den Text eingreifen …
Die umfassendere Variante ist das Plotlektorat, bei dem man ganz tief in den Text eintaucht und die Erzählstruktur überprüft. Sind die Figuren glaubwürdig und handeln sie entsprechend ihrer Charakterisierung? Ist die Handlung nachvollziehbar oder gibt es gravierende Plotlöcher? Verlaufen Erzählstränge im Sand oder werden lückenhaft aufgegriffen? Passen Spannungsbögen und Dramaturgie? Diese und noch viele andere Punkte werden beim Plotlektorat überprüft, denn erst wenn die Handlung stimmt, ergibt es Sinn, zum stilistischen Lektorat überzugehen.
Beim stilistischen Lektorat konzentriert man sich, wie der Name bereits vermuten lässt, vor allem auf den Stil des Textes. Doch natürlich müssen nicht nur Rechtschreibung, Grammatik und Stil passen, man achtet zudem auf eine der Textart angemessene Wortwahl, vereinheitlicht Struktur und Form und legt ein besonderes Augenmerk auf die gute Lesbarkeit. Selbst wenn kein Plotlektorat beauftragt wurde, sollte dennoch auf Logikfehler und kleinere Details wie beispielsweise eine nicht einheitliche Figurenbeschreibung (Tina hat mal blaue und mal grüne Augen) oder sich plötzlich verlagernde Schauplätze (Klaus stand eben noch am Herd, dreht sich um und lässt sich aufs Sofa fallen, ohne den Raum gewechselt zu haben) hingewiesen werden. Ebenso ist es Aufgabe des Lektorats, bei Wiederholungen zu straffen und Überflüssiges zu streichen, Fehlendes zu ergänzen bzw. Vorschläge zu unterbreiten und Unklares so umzuformulieren, dass der Leser auch versteht, was gemeint ist.
So kann ein lektorierter Text nach der Bearbeitung schon mal aussehen ... Foto: Kerstin Fricke.
Ob ein Korrektorat beim Lektorat enthalten sein soll, muss im Vorfeld vereinbart werden. Viele Lektorinnen bevorzugen da das Vier-Augen-Prinzip und lassen das Manuskript extern korrigieren. Beim Korrektorat konzentriert man sich auf Rechtschreibung und Grammatik (im Allgemeinen nach Duden-Regeln), merzt Tippfehler aus und achtet auf die korrekte Interpunktion und Silbentrennung. Zudem werden Schreibweisen vereinheitlicht, doppelte Leerzeichen gelöscht und die Formatierung überprüft. Abgesehen davon nimmt man am Manuskript jedoch keine Veränderungen vor.
Welche dieser Dienstleistung man als Selfpublisher in Auftrag gibt, bleibt einem letzten Endes natürlich selbst überlassen und ist oftmals eine Kostenfrage …
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Zur Autorin:
Kerstin Fricke lebt und arbeitet in Berlin, wo sie Bücher, Comics und Spiele aus dem Englischen übersetzt oder lektoriert und somit ihre Hobbys zu ihrem Beruf gemacht hat. Mehr über ihre Arbeit findet man auf ihrer Webseite www.kf-uebersetzungen.de, während sie auf www.lass-den-wookie-gewinnen.de aus ihrem Arbeitsalltag plaudert und allerlei Nerdkram postet.
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Midsummer-Romance (english Ebook)
#SwedishRomance Band 2:
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R23 : Glückwunsch und viel Erfolg mit deinem Patreon Profil. Ich selbst habe in...
Renate : 20 Jahre, das ist eine sehr lange Zeit. Herzlichen Glückwunsch;)
Petra A. Bauer : Hallo Manuel, freut mich, dass dir mein Buchtipp gefällt. Aber so richtig...
Manuel : Die Toten Hosen haben mich schon immer begeistert. Ich bin gespannt, ob das...
Stefan : Hey Petra :) Ich sage immer, lieber langsam zum Ziel kommen als gar nicht....
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