Einträge mit dem Tag: Schreibblockade


Aus gegebenem Anlass: Weshalb klare Entscheidungen beim Schreiben so wichtig sind.

Ich habe in diesem Blog schon einmal über Entscheidungen geschrieben, und zwar hier.
Es ist natürlich ganz großartig, dass ich so etwas schreibe, wenn ich dann vergesse, mich selbst dran zu halten.

Samstag, 01. Mai 2021

Entscheidungen treffen ist (nicht nur) beim Schreiben immens wichtig.
Aber von vorne: Ich war schon immer eine Niete darin, klare Entscheidungen zu treffen. Das liegt unter anderem daran, dass mein Frontalhirn mir als ADSlerin diesbezüglich das Leben schwer macht. Denn wenn ich mich für eine Sache entscheide, bedeutet es fast immer, dass alle anderen Möglichkeiten unwiderbringlich weg sind. Und das quält mich. Das ist im Restaurant blöd, weil ich immer ewig brauche, bis ich mich entschieden habe, was ich nun von der Speisekarte wähle. Aber irgendwann MUSS ich mich dort ja entscheiden, wenn ich nicht hungrig wieder gehen will. Meine Entscheidung fällt immer in der Sekunde, in der der Kellner mich fragt, was es denn sein darf. Dann beginne ich mit dem Getränk (das weiß ich immer) und lege währenddessen das Gericht fest. Besonders doof, wenn ich dann die falsche Wahl getroffen habe und allen anderen das Essen schmeckt, nur mir nicht. Damit kann ich jedoch leben, weil es schnell vorbei ist. 

Die Zeit verrinnt

Aber wenn ich mich beim Schreiben weigere eine Entscheidung zu treffen, dann kostet mich das mehr Zeit. Unter Umständen richtig, richtig viel. Weil „Wurde er nun von der Russenmafia bedroht oder flieht er wegen Spielschulden?“ zu einem Plotloch führt. Wenn ich mich nicht entscheide, wie alt ein Protagonist eigentlich ist, dann können bestimmte Ereignisse unter Umständen nie stattgefunden haben. Wenn ein Manuskript sehr lange herumliegt, können bestimmte weltbewegende Ereignisse zu lange her sein, falls ich nicht gerade einen Fantasyroman verfasse. Und wenn ich mich dann nicht klar für eine Naturkatastrophe entscheide, die weniger lange her ist, dann eiere ich im Manuskript ewig mit riesigen Fragezeichen herum. 

Wenn ich Unlogik beim Leben oder bei der Arbeit der Protas entdecke, muss ich wissen, ob ich die Unlogik umständlich entferne oder ihr eine plausible Erklärung verpasse, die die Story rund macht und glaubwürdig ist. Ich bin nämlich Verfechterin der Ansicht, dass nicht alles hundertprozentig korrekt sein muss, so lange es sich harmonisch in die Geschichte fügt. Leute vom Fach könnten vielleicht nörgeln. Aber ich schreibe ja nicht für Finanzbeamte oder Fahrkartenkontrolleure, sondern für Menschen, die Unterhaltung erwarten. Ergo muss die Situation, wie ein Fahrkartenkontrolleur einen Schwarzfahrenden aus der Bahn holt, im Buch gut klingen und nicht eins zu eins den Berufsalltag eines Kontrollettis abbilden. Dafür gibt es sonst bestimmt irgendwelche Dokumentationen. Aber ich muss mich entscheiden, wie die Szene aussieht.

Abgesehen von der kreativen Lähmung, die mich während der Pandemie erfasst hat, lagen meine Manuskripte eben auch deshalb herum, weil einfach zu viele Konjunktive darin vorkamen: „Er könnte in dieser Situation das und das getan haben, aber vielleicht wäre auch xy plausibler?“ Oder, ein konkretes Beispiel, direkt aus dem Manuskript kopiert: "Vielleicht ist es bei einem Einsatz gegen Rostocker Hooligans passiert? Vielleicht was mit Pyro und einem Brand?  Sein Kollege wurde erschossen, aber vielleicht kann er auch in einem Feuer umgekommen sein, weil XY ihn irgendwo hingeschickt hatte, anstatt auf die Feuerwehr zu warten?“

Merkt ihr, was ich meine? Wie kann ich mit so viel vielleicht und hätte und könnte ernsthaft erwarten, mein Manuskript schnell zum Abschluss zu bringen? Eben. Deshalb lag es ja auch viel zu lange unangetastet auf dem Rechner herum. Weil ich mich ohne konkrete Richtung einfach vor dem Weiterschreiben gedrückt habe. Was soll ich auch schreiben, wenn ich keine Ahnung habe, wo es genau hingehen soll?

Zu viel Zeit tut selten gut

Mir ist auch klar, woran dieses Gewembel liegt.

Achso, sorry, ihr könnt den Begriff „Gewembel“ bzw. „Wembeln“ ja gar nicht kennen. Das ist ein Insider zwischen meinem Mann und mir, der schon aus den 80ern stammt. Kennt ihr die Fraggles? Die Serie haben wir damals leidenschaftlich gerne geschaut. Da gab es die Figur „Wembley“, einen strubbeligen kleinen gelben FraggleWembley Fraggle sorgt sich ständig über alles und kann sich nie entscheiden, was er als Nächstes tun soll. Merkt ihr was? Mein Mann sagte seitdem jedenfalls immer, ich solle nicht so viel herumwembeln ;-)

Also nochmal: Mir ist inzwischen klar, woran dieses mich-nicht-entscheiden-Können noch liegt, außer an meinem verstopften Frontalhirn. Mir fehlen die Deadlines. 

Also, damit wir uns richtig verstehen: Ich HASSE Deadlines. Andererseits bringen sie mich dazu, schneller eine Entscheidung zu treffen und nicht jahrelang irgendwelche Vielleichts im Manuskript zu dulden. Ich meine, wie hätte ich sonst 15 Bücher schreiben können? Diese blöde hausgemachte Blockade fing erst so richtig an, als ich mich entschieden habe, künftig Selfpublishing zu betreiben, nachdem der letzte Verlagsvertrag erfüllt war, um den ich mich bemüht hatte. Ich kannte das zwar früher schon (ich habe noch so einige unfertige Manuskripte in der Schublade, und zwar alle, die ich ohne Auftrag begonnen habe), habe mir aber gar nichts weiter dabei gedacht. So langsam geht mir aber auf, dass das Parkinson’sche Gesetz dahinter steckt:

Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht (und nicht in dem Maß, wie komplex sie tatsächlich ist).

Wenn ich das Manuskript am 30. Mai abgeben müsste, hätte ich überhaupt keine Zeit mehr, um lange zu überlegen, ob die Russenmafia schuld am Verschwinden von Rick Halbschmidt ist. Dann würde ich das festnageln und als nächstes schreiben, wie das vonstatten geht. Ich würde nicht lange überlegen, wie alt manche Protagonisten sind und ob ihre Eltern noch leben. Dann müsste ich das nämlich längst wissen.

Ich bin nicht sonderlich gut darin, mir eigene Deadlines zu setzen, weil ich mich oft einfach nicht daran halte, da es ja keine Konsequenzen gibt. Meine liebe Kollegin Jackie Vellguth hatte sich dafür mal einen Trick einfallen lassen: Sie hat nämlich öffentlich verkündet, dass sie 12 Bücher in 12 Monaten schreiben würde. Und durch den öffentlichen Druck hat sie das auch durchgezogen.

Der Karteikartentrick

So weit, dass ich mich öffentlich so unter Druck setze, bin ich aus verschiedenen Gründen noch nicht. Doch nachdem ich endlich gecheckt hatte, dass meine Entscheidungsunfreudigkeit - gepaart mit zu viel Zeit - das Problem ist, habe ich mir als erstes ein tägliches Schreibziel gesetzt, ähnlich wie beim NaNoWriMo. Und dann habe ich meinen Karteikasten vorgekramt. Ich habe zwar in Scrivener die Möglichkeit, Charakterdateien anzulegen, und das habe ich auch schon getan. Aber es ist etwas völlig anderes, wenn ich Fakten zu den Figuren auf Karteikarten schreibe. Dann steht das nämlich da. Ich könnte es natürlich durchstreichen (ich schreibe bewusst nicht mit Bleistift), aber das sieht doof aus und ich mache es nur im Notfall. Also habe ich auf den Karten Nägel mit Köpfen gemacht. Und das funktionierte erstaunlich gut. Denn danach wusste ich Bescheid, konnte einfach weiter schreiben und Wembley Fraggle nach Hause schicken.

Ist hier noch jemand mit Entscheidungs- und zu-viel-Zeit-Problem?

Liebe Grüße
Petra

Schreibblockade bekämpfen - Teil 7

Echte Schreibblockade oder bloß eine vorübergehende Ladehemmung? Wer will das schon so genau beurteilen? Aber gehen wir mal davon aus, ihr arbeitet an einem sehr umfangreichen Manuskript. Manch ein Autor fühlt sich von der Menge des zu schreibenden Textes schlicht erschlagen.

Mittwoch, 12. November 2008

Der Abgabetermin rückt immer näher, doch der zu schreibende Text wird immer mehr. So mag es manchem Autor vorkommen, der vor sich hin prokrastiniert und das Manuskript meidet, obwohl ihm der Stoff eigentlich liegt. Oft liegt die Ursache der Ausweichmanöver in der großen Menge an Text, die sich zu einem schier unüberwindlichen Berg aufgetürmt zu haben scheint.

Doch es hilft ja nichts - das Manuskript will oder muss geschrieben werden. Eine gute Strategie lautet: Große Portion in kleine Häppchen einteilen.

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Erste Hilfe bei Schreibblockaden

Die ersten sechs Teile meiner Serie zum Thema 'Schreibblockade bekämpfen' sind in vielen Blogs unter den alten Wordpress-Blog-URLs verlinkt. Jeder, der auf einen solchen Link klickt, landet automatisch auf der Startseite des Blogs. Um nun das Auffinden zu erleichtern, sammle ich in diesem Posting die neuen Webadressen der einzelnen alten Tipps, sowie der neuen, die noch hinzukommen werden.

Freitag, 07. November 2008

Schreibblockade bekämpfen - Teil 1: Das Speedwriting

Schreibblockade bekämpfen - Teil 2: Die 45-Minuten-Methode

Schreibblockade bekämpfen - Teil 3: Ergänzende Gedanken zur 45-Minuten-Methode

Schreibblockade bekämpfen - Teil 4: Der Arbeit den Stellenwert geben, den sie verdient

Schreibblockade bekämpfen - Teil 5: In der Mitte anfangen

Schreibblockade bekämpfen - Teil 6: Künstlichen Druck erschaffen

NEU: Schreibblockade bekämpfen - Teil 7: Große Textmengen in kleine Portionen unterteilen

NEU: Schreibblockade bekämpfen - Teil 8: Szenenzusammenfassungen schreiben

Zum Teil muss ich die Beiträge noch lesefreundlich formatieren. Doch das kommt nach und nach. Buch fertigschreiben geht vor.

Schreibblockade bekämpfen - Teil 6

Freitag, 27. Juli 2007

Die Deadline ist noch nicht nah genug für den ultimativen Druck? Und trotzdem mogelt ihr euch an der Arbeit vorbei?
Da die meisten sog. Schreibblockaden schlicht im Nicht-Anfangen-Können begründet sind, suche ich am liebsten Tricks heraus, die mich entweder zum Anfangen zwingen, oder mir den Einstieg zumindest schmackhaft machen. Das ist dann hoffentlich auch was für euch.
-> Ich hatte euch ja neulich von ywriter erzählt, und heute habe ich in diesem Programm ein geniales Tool entdeckt: Daily Word Count Target (im ywriter-Menü unter 'Tools') Das Prinzip ist ganz einfach: Wenn man mit ywriter schreibt (oder wie ich in Word, aber die Szenen in ywriter kopiert), zählt das Programm die geschriebenen Wörter. Das wäre ja nichts Besonderes, aber wenn man das 'Daily Word Counting Target' öffnet, kann man eingeben, wann man mit dem aktuellen Text fertig sein will oder muss. Dann will das Tool noch wissen, wie viele Wörter noch zu schreiben sind. Ich musste ein wenig umrechnen, weil ich normalerweise Seiten oder Zeichen zähle. Sicher ist die Wörter-Zähl-Methode nicht ganz so genau, aber darauf kommt es eigentlich auch nicht an, sondern auf den psychologischen Effekt.
Es ist die Anzahl der Wörter gelistet, die insgesamt geschrieben werden sollen, sowie die aktuelle Anzahl. Dann sieht man die Anzahl der verbleibenden Tage und die Wörter, die man an jedem Tag schreiben muss. Natürlich fällt man kurz in Ohnmacht, wenn das Teil verkündet, man müsse knapp 1.000 Wörter pro Tag schreiben, aber da ich das in einer Stunde schaffe (ja, echt, ich habe es probiert), ist es gar nicht sooo schlimm.
Der Balken ganz unten im Bild gibt an, wie viel man prozentual schon geschafft hat. Das ist auch sehr motivierend :-) 0,8, 1,3, hopla, schon zwei Prozent, und das Tagespensum ist bereits erledigt? Wunderbar, mach ich gleich weiter, macht Spaß dem Balken zuzusehen….
So kann man künstlichen Druck mit Spaß erzeugen :-)
-> Probiert es doch gleich mal aus!

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Schreibblockade bekämpfen - Teil 5

Mittwoch, 04. Juli 2007

Raindrops keep falling on my head… Sorry, aber dieses Dauerregengepiesel über meinem Kopf auf dem Dachfenster macht mich ganz rammdösig. Zeit, einen neuen Beitrag zu Thema Schreibblockade zu verfassen ;-)
Normalerweise beginnt jeder Mensch einen Text mit dem Anfang. Sollte man meinen. Wenn einem das Thema locker von der Hand geht, ist das auch weiter kein Problem, aber wer hat nicht schon einmal diesen Satz gehört:
Die Angst des Autors vor dem weißen Blatt.
Ob Blatt oder Monitor ist egal: Der erste Satz kann einen gelegentlich um den Verstand bringen. Aber warum dann nicht einfach etwas hinschreiben, damit etwas da steht und das Blatt nicht mehr weiß ist? Darum lautet mein Tipp für heute: In der Mitte anfangen Das gilt für alle Texte, ob es sich um einen Magazinbeitrag handelt oder um einen Roman. Es ist hilfreich das zuerst zu schreiben, zu dem man den besten Zugang hat, bzw. was einem am leichtesten fällt. Bei Sachtexten kann man beispielsweise anschließend als Einleitung so etwas wie eine kurze Zusammenfassung schreiben, weil ja dann schon klar ist, was man im Text von all den Infos verwenden konnte, die man zuvor gesammelt hatte.
Bei einem längeren Text, hat es sich ohnehin bewährt, zu Beginn eine Gliederung zu schreiben. So weiß der Autor, was in welchem Kapitel passiert, und kann sich die Szenen zuerst herauspicken, die am meisten Spaß machen.
Ich hatte beispielsweise in "San Francisco Love Affair" eine Szene, in der die Eltern der beiden Protagonisten eine große Rolle spielen. Ein Überzeugungsgespräch am Küchentisch, sozusagen. Ich habe es gehasst! Es kam im ersten Viertel des Buches, und ich habe tagelang Ausflüchte beim Schreiben gesucht. Bis ich gesagt habe, okay, dann schreibe ich die verdammte Szene eben ganz am Schluss.
Die anderen Szenen und Kapitel waren kein Problem, und aus dem, was ich dann wusste, konnte ich am Ende relativ einfach die Küchentischszene entwickeln. Peng, fertig.
Also Leute, quält euch nicht mit ersten Sätzen und verhassten Szenen, bevor Ihr richtig in der Arbeit drin seid, sonst hält das u.U. ewig auf. Nix wie mitten reingesprungen in die Tiefe des Projekts, und dann klappt's auch mit dem Anfang :-)

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Schreibblockade bekämpfen – Teil 4

Freitag, 08. Juni 2007

Tipp drei: Der Arbeit den Stellenwert geben, den sie verdient. In dieser Serie wird langsam deutlich, dass die so genannte Schreibblockade ganz häufig vor allem in dem Problem besteht, sich vor der Arbeit drücken zu wollen. So tut der Autor also alles mögliche andere, um bloß nicht anfangen zu müssen (natürlich gibt es auch andere Formen der Schreibblockade, doch dazu mehr in einem anderen Beitrag).
Vermutlich ist das Homeoffice der häufigste Arbeitsplatz von Autoren; vielleicht noch der Küchentisch. In ein externes Büro gehen wahrscheinlich nur wenige. Und so kommt es, dass der eine oder andere morgens verpennt noch im Bett nach dem Notebook greift und erstmal Mails checkt und twittert. Oder schaut, was in den Nachbarblogs so abgeht. Und sich bei Youtube ein paar Videos reinzieht. Vielleicht öffnet er sogar das Dokument mit dem aktuellen Manuskript, aber minimiert es dann ganz schnell wieder.
Natürlich kann soll und darf man sich um Mails und Videos kümmern, aber letztlich muss man auch in der Lage sein, damit wieder aufzuhören. Und das fällt im Bett, oder in Schlumpsklamotten am Küchentisch viel schwerer, als würde man sich aufbrezeln und ins Büro fahren. Das liegt ganz einfach daran, dass der Geist überhaupt nicht auf Arbeit eingestellt ist, wenn man ihn nicht darauf vorbereitet.
Da sich jedoch nicht jeder Autor ein externes Büro leisten kann und will, müssen wir den Geist eben ein wenig austricksen, und so tun als ob.
Schon bei ->Mama im Job' hatte ich geschrieben, man solle sich auch im Homeoffice so zurechtmachen, als ginge man ins Büro. Und daran versuche ich mich zu halten. Ich merke immer wieder, dass an Tagen, wo ich herumschlumpfe,
der Output gegen Null tendiert. Wenn ich dagegen meinen heutigen Morgen schildern darf:
Nachdem ich die Kinder alle auf dem Weg zur Schule waren, habe ich eine halbe Stunde Sport gemacht, geduscht und mich gestylt. Und ‚gestylt' ist auch so gemeint. Ich habe mir Sachen angezogen, die ich auch im externen Büro tragen würde (und die zufällig alle neu sind *g*).
Ich schminke mich IMMER, und heute habe ich auch – nur für mich – ein Parfum aufgetragen, das zu Klamotten und Stimmung passt. Den einzigen Kompromiss gibt es bei den Füßen: Für Pumps ist es hier für den ganzen Tag dann doch zu unbequem. Also bin ich barfuß.

Das kostet zwar alles Zeit, aber ich fühle mich wohl, und mein Hirn weiß: Jetzt ist Schluss mit lustig, jetzt ist writingwoman@work angesagt.
Ein interessanter Nebeneffekt: Das Business-Outfit hilft auch bei Telefonaten, beispielsweise mit Lektoren. Ich spreche
automatisch selbstbewusster, weil ich einfach im Arbeitsmodus bin. Ohne Witz – das Gegenüber merkt beim Telefonieren unbewusst, ob der Anrufer in gammeligen Sachen auf den Sofa lümmelt oder im Anzug am Schreibtisch sitzt. Man hat einfach eine völlig andere Präsenz.
In diesem Sinne: Rein ins Kostümchen ;-) und fix an den Arbeitsplatz gehuscht. Das Manuskript wird merken, dass es ernst wird.

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Schreibblockade bekämpfen - Teil 3

Mittwoch, 06. Juni 2007

Fast jeder Autor kennt und hasst sie: Die Schreibblockade. Meist ist es nur ein griffiger Titel für Aufschieberitis, neudeutsch Prokrastination. Man könnte auch einfach von Disziplinlosigkeit sprechen ;-) Wie man es auch immer nennen möchte, in dieser Artikelserie möchte ich Autoren (und mir selbst, haha) zu soviel Disziplin verhelfen, dass sie wieder in den Flow eintauchen und das wunderbare Gefühl genießen können, wenn es so richtig ‚flutscht'.
Ich habe dafür eine große Bandbreite an Tipps gesammelt, die gerne auch durch Erfahrungsberichte in den Kommentaren ergänzt werden können.

Tipp zweieinhalb: Ergänzende Gedanken zur -> 45-Minuten-Methode Viele Kreative sind Deadlinejunkies. Daher habe ich in Teil 2 die -> 45-Minuten-Methode empfohlen, mit der man künstliche Deadlines produziert. Durch den Küchenwecker oder das -> Timerle habe ich mir eine starre Zeitgrenze gesetzt. Weil der Zeitabschnitt von 45 Minuten relativ kurz ist, können längere Texte zwar nicht bis zum Ende gebracht werden, aber wenn das Manuskript nicht gerade bis gestern abgegeben werden sollte, ist so immerhin gewährleistet, dass der Autor ÜBERHAUPT daran gearbeitet hat.
-> Fil, der Berliner Comiczeichner und Erfinder von -> Didi und Stulle, hat kürzlich im -> RadioEins-Interview in der Hörbar Rust gesagt, er ist froh, dass er mehrere Berufe hat (er zeichnet, macht Comedy, etc.), weil er immer gerade das arbeiten möchte, was er gerade nicht tut. Das macht ihn in meinen Augen sehr sympathisch (wir sind ohnehin Fans von Fils Comics Fil signiert seinen neuesten Didi & Stulle-Comic für uns und Fil und Sharkey im Tränenpalast Fils Showprogramm), denn es geht mir ganz genau so, und da draußen sind noch viele Leidensgenossen… Daher ist es wirklich nützlich, sich bei der -> 45-Minuten-Methode am Beginn eines Arbeitstages eine Liste zu machen, in welcher Reihenfolge man seine anstehenden Projekte abarbeiten möchte. Gerne darf dort auch ein 45-Minuten-Block Bügeln, Putzen oder Gartenarbeit untergebracht werden, wenn es denn dem homo ecrivensis hilft, trotz allem die profanen Dinge des Lebens erledigen zu können. Dabei empfiehlt es sich, das Schreibprojekt, das sich am meisten wehrt, an die zweite Stelle zu setzen. An die erste Stelle setzt Ihr etwas, das Ihr wirklich gerne mögt (das aber trotzdem Arbeit ist). Anschließend kommt direkt das komplizierteste Projekt. Sonst kann es nämlich dazu führen, dass – Hoppala, wie konnte denn das passieren? – der Tag zu Ende ist, ohne, dass das disziplinlose Autorilein auch nur ein einziges Wort an seinem derzeitigen Hass-Projekt geschrieben hat ;-) Ich habe es mehrfach probiert, und es funktioniert für mich sehr gut. Die Trödelei, bis ich ‚drin' bin, kann ich mir bei dem kurzen Zeitraum einfach nicht mehr leisten, und so arbeite ich effektiver, wenn auch an verschiedenen „Baustellen", was mir jedoch sehr entgegen kommt.
Ich freue mich übrigens auch über weitere Erfahrungsberichte, wie Ihr mit dieser oder anderen Methoden klarkommt.

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Schreibblockade bekämpfen - Teil 2

Montag, 04. Juni 2007

Jeder Autor kennt sie zur Genüge: Die Schreibblockade. Diese Artikelserie befasst sich mit Tipps und Tricks, wie man wieder den "Flow" spüren und weiterschreiben kann. -> Im ersten Teil dieser Serie, haben wir uns mit dem sog. Speedwriting befasst. Heute erkläre ich einen Trick, mit dem ich zur Zeit selbst gut arbeiten kann, und der vor allem dann gut funktioniert, wenn man verschiedene Texte zu bearbeiten hat. Tipp 2: Die 45-Minuten-Methode Das Prinzip ist ganz einfach: Man benötigt lediglich eine Eieruhr, einen digitalen Wecker, oder - was natürlich viel eleganter ist, einen Wecker im Computer. Da kann ich das -> "Timerle" empfehlen. Den Namen hat sich garantiert ein Schwabe ausgedacht *g*, und der kleine Computerwecker ist auch sehr sparsam ausgestattet, was aber von großem Vorteil ist, da somit supereinfach bedienbar. Und der Küchenwecker kann bleiben wo er ist, nämlich in der Küche :-) Ferner lege ich mir, bevor ich mit der Arbeit starte, alles zurecht, was ich in der nächsten Dreiviertelstunde brauchen werde: Eine Tasse meines unverzichtbaren Schwarztees, Printunterlagen, die ich möglicherweise brauchen könnte, Stifte und Papier (wenn ich zeichne), und so weiter. Eine Liste der Tätigkeiten, die ich an diesem Tag erledigen möchte / will, habe ich auch vor mir. Dann stelle ich das Timerle und lege los. Der Vorteil ist, dass ich so viel wie möglich in der festgelegten Zeit schaffen will, und mich somit wesentlich besser auf die Arbeit konzentriere, als wenn ich mit "open end" prokrastiniere arbeite.
Schön auch, dass der Wechsel zwischen unterschiedlichen Texten auf diese Art wesentlich leichter fällt, weil ich durch den Zeitdruck stark fokussiere und mich auch durch incoming mail nicht ablenken lasse. Mit der 45-Minuten-Regel ist es mir möglich, erst am Krimi zu arbeiten, als nächstes zu bloggen, dann einen Magazin-Beitrag zu schreiben, schließlich den zweisprachigen Mädchenroman in Angriff zu nehmen, um anschließend zu einem non-fiction-Text zu switchen. So habe ich Abwechslung (bei Hypies wie mir extrem wichtig *g*) und trotzdem einen gewissen Druck, auch wenn er selbstgemacht ist. Aber das Timerle klingelt unerbittlich in drei Minuten, und wenn ich bis dahin den Beitrag hier nicht fertig habe, dann muss der letzte Teil - und somit auch meine Leser - warten, und das wäre doch schade ;-)
Weiterführende Links:

So, geschafft, Timerle klingelt lustig auf dem Desktop herum - FERTIG!

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