Kill your Erzählstrang
Kill your Darlings - diesen Spruch kennt sicher jeder Autor. Zumindest diejenigen unter euch, die sich bereits mit der Theorie des Schreibens und Erzählens beschäftigt haben.
Ganz offensichtlich reicht jedoch das Streichen von Charakteren mitunter gar nicht aus. Da muss dann sogar ein Erzählstrang dran glauben.
Schmelzende Autorin im Garten
Da es heute mit 38°C in Berlin viel zu heiß war, um überhaupt nur geradeaus denken zu können (siehe Bild oben, Meinereiner ermattet und mit weggeflossener Schminke), hat es auch nicht wirklich mit dem Schreiben geklappt. Ich pendelte zwischen Pool und Rechner, ohne nennenswert etwas zustande zu bringen. Also schnappte ich mir eines meiner zahlreichen Notizbücher, und schrieb aus dem Kopf die wichtigsten Erzählstränge von ÜBERDOSIS ROCKMUSIK auf. Ich kam auf acht.
Und nun frage ich mich, ob ich acht Stränge auf angepeilten 250 Seiten auserzählt bekomme. Wobei - ganz zu Ende erzählen muss ich nicht alle, weil ich damit zum Teil auch Keime für die nächsten Bände anlege. Vielleicht kann ich mich damit vor dem Streichen doch noch drücken.
WIESO ACHT STRÄNGE?
Mit Erzählsträngen meine ich die Begebenheiten, die sich zwischen unterschiedlichen Figuren entwickeln. Ich habe so einiges an Personal in dem Krimi, und dies aus mehreren Gründen:
- Falsche Fährten
- Kampf der Eindimensionalität
FALSCHE FÄHRTEN
Das Schwierige am Krimischreiben ist grundsätzlich, dass diese Form der Literatur nicht in einem Rutsch von vorne bis hinten durchgeschrieben werden kann, damit der Leser oder die Leserin nicht schon auf Seite drei weiß, wer der Mörder ist. Für mich als Bauchschreiberin ist das besonders kompliziert. Für das Anlegen falscher Fährten benötige ich schon mehrere Erzählstränge, die natürlich auch verschachtelt werden müssen. Zusätzlich habe ich bei diesem Krimi noch das Problem mit den literarischen Altlasten.
KAMPF DER EINDIMENSIONALITÄT
Nachdem ich nicht nur meine fast neun Jahre andauernde Schreibblockade überwunden habe, sondern auch meine Leseblockade (Jaaaa, sowas gibt's. Wer kennt das noch?), lese ich wieder sehr viel und gerne. Auch diverse Unterhaltunsromane, von denen ich mich auch durchaus unterhalten fühle. Und trotzdem wünsche ich mir manchmal, dass nicht schon auf Seite 1 klar ist, mit wem die Protagonistin das Happy End haben wird. Es ist natürlich auch eine Kunst, mit nur zwei Protagonisten und ganz wenigen Sidekicks einen Roman spannend und unterhaltsam zu gestalten. Aber nachdem bei meinen Exposées manchmal Eindimensionalität angemahnt wurde (weil ich weitere Schichten natürlich erst beim Schreiben dazu entwickelt hätte, was ich auch ins Exposeé hineingeschrieben habe, grr ...), bemühe ich mich natürlich ohnehin um Vielschichtigkeit.
Und doch habe ich mich vorhin gefragt, ob das nicht zu viel der Vielschichtigkeit wäre.
ABWARTEN UND TEE TRINKEN
Ich fürchte, das werde ich erst sehen, wenn ich fast fertig bin. Noch habe ich ausreichend Platz, um mich den Erzählsträngen zu widmen. Ich muss mich an manche Figuren aber immer wieder erinnern, damit sie nicht beim Schreiben total verloren gehen. Also werde ich mich mit denen, die ich schon öfter vergessen habe, nochmal näher beschäftigen. Dann werde ich entscheiden, ob ich sie ganz entferne, bzw. für einen späteren Band verwende.
Ich hoffe wirklich sehr, dass es ein bisschen kühler wird, damit ich wieder Licht ins Dunkel meines Manuskripts bringen kann. Und zwar in des Wortes doppelter Bedeutung;
Gerade sitze ich nämlich im Dunkeln mit offenen Fenstern (Durchzug), damit es ein wenig kühler im Haus wird. Dafür werde ich jetzt von Mücken gefressen. Gerade eben tanzte eine Schnake vor meinem Monitor herum - da mache ich lieber Feierabend, weil der iMac hier die einzige Lichtquelle ist. Also gehe ich stattdessen in die Hitzehölle auf den Dachboden, wo ich in dieser Nacht vermutlich kein Auge zumachen werde ... Auch das ist #Autorenleben ;-)
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