Einträge mit dem Tag: Schöne Neue Welt


BuchBlogParade 12 Bücher in 12 Monaten: Schöne neue Welt

Ich habe die Einladung zur BuchBlogparade 12 Bücher in 12 Monaten von Eva-Maria Nielsen gerne angenommen - und fange direkt mal mit Verspätung an. Denn eigentlich sollen die Beiträge am 12. jeden Monats erscheinen. Das kollidiert jedoch mit dem Fotoprojekt 12 von 12, das eben auch an jedem 12. stattfindet. Es ist ziemlich arbeitsintensiv, und wer mag, kann sich meine12 von 12 im Januar gerne anschauen. Lange Rede, kurzer Sinn: Für Januar bespreche ich zwei Tage zu spät Schöne neue Welt von Aldous Huxley.

Dienstag, 14. Januar 2014

Huxley's Neue Welt

Aldous Huxley
Schöne neue Welt. Ein Roman der Zukunft
Fischer Taschenbuch

So ne olle Kamelle?

Die Frage ist berechtigt, denn das Buch ist im Original 1932 veröffentlicht worden. Und genau deshalb ist es so faszinierend. "Ein Roman der Zukunft" lautet der Untertitel. Und natürlich ist es kein Abbild der Zukunft, wie wir sie heute kennen, aber es HÄTTE so kommen können. Und wer weiß - vielleicht steht es uns ja noch bevor.

Warum ist es mein Buch des Monats?

Weil es das einzige ist, das ich in letzter Zeit gelesen habe ;-)

Ich habe mir das Buch bereits Ende 2011 gekauft, weil ich fand, ich müsste mal wieder einen Klassiker lesen. Gelesen habe ich ihn aber erst im Dezember 2013. Und warum? Das war wieder so typisch Petra: Ich war im November auf dem Thees Uhlmann Konzert. Location (wie auch schon bei den Toten Hosen im August): Huxley's Neue Welt in der Neuköllner Hasenheide.

Ich stehe in der Schlange auf dem Bürgersteig. Schaue auf den Schriftzug "Neue Welt". Neue Welt? Huxley's? Huxley's Neue Welt? Schöne neue Welt von Aldous Huxley! Ach DESHALB heißt das so!

Mann, Mann, Mann. Da bin ich in dieser Stadt geboren, lebe seit immer hier und der Groschen fällt mikropfennigweise. Nun ist Neukölln so gar nicht nicht meine Hood, da am anderen Ende Berlins gelegen, aber "Huxley's Neue Welt in der Hasenheide" ist einfach mal ein feststehender Begriff. Willkommen im Club der Napfsülzen, Frau Bauer ;-) Jedenfalls habe ich danach das Buch wieder hervorgekramt und angefangen zu lesen.

Wovon handelt das Buch?

Es ist eine Utopie (eigentlich mehr eine Dystopie, aber ich bin nicht sicher, ob es diesen Begriff damals schon gab). Wir lernen die Welt im Jahre 632 nach Ford kennen. "Mutter", "Vater" und "Eltern" sind Schimpfworte, weil Kinder nicht natürlich geboren sondern in Flaschen gezüchtet und entkorkt werden. Dabei achtet man von Anfang an darauf, die Embryonen in verschiedene Kasten einzuteilen, die von Alpha bis Epsilon gehen. Die Alphas sind intelligent (und deshalb für das Weltgefüge potenziell gefährlich), die Epsilons strunzdumm. Unter anderem deshalb, weil man die diese Embryonen mit extra wenig Sauerstoff versorgt. Überdies hat man ein Verfahren entwickelt, mit dem man aus einer einzelnen Eizelle hundertfache Klone erzeugen kann. Perfekte Arbeiter, die nie aufmucken.

Zusätzlich werden alle Babys / Kleinkinder Nacht für Nacht mit den immergleichen Sätzen aus der "Schlafschule" berieselt. Sie werden darin bestärkt in ihrer Kaste zufrieden zu sein und man bringt ihnen bei, evtl. aufkommende Sorgen mit "Soma" zu bekämpfen. Tabletten, die immer für gute Laune sorgen. Staatlich verordneter Drogenmissbrauch. Denn auch den Herrschern ist klar, dass diese Gesellschaftsform ein fragiles Gebilde ist.

Siegmund, einer der Alphas, legt denn auch keinen Wert darauf, sich mit Soma die Sorgen wegzuschlucken. Er macht sich viel zu viele gefährliche Gedanken. Eines Tages fährt er mit dem Mädchen Lenina in eine Reservation in der die sog. "Wilden" leben. Der Schilderung nach, so etwas, wie ein Indianerstamm. Dort lernen sie Filine und ihren Sohn Michel kennen, die aus der Ford-Welt dort gestrandet sind. Als Siegmund die beiden mit in die Zivilisation nimmt, gerät die mühsam geschaffene Ordnung ins Wanken.

Mein Fazit

Einerseits finde ich die Überlegungen vor dem geschichtlichen Hintergrund faszinierend. Ich kam jedoch schwierig in das Buch hinein. Das Vorwort habe ich nicht ganz gelesen, weil es eindeutig zu überladen war. Und der Stil ist nicht wirklich meiner. Am Anfang wird es (wenn ich das richtig in Erinnerung habe) manieristisch geschrieben. Das ist ziemlich gewöhnungsbedürftig. Ich mag es halt nicht. Aber dann wird schnell klar, dass es nicht auf die Handlung ankommt, sondern auf die Beschreibung der neuen Welt.

Die Szenen im Reservat waren für meinen Geschmack viel zu lang. Aber damals war es vielleicht noch wichtig zu schildern, wie sog. "Wilde" leben. Ich wäre bei dem Teil jedenfalls fast ausgestiegen, habe mich letztlich aber doch hindurchgequält. Der dritte Teil ist dann wieder interessanter, zumal einer der Herrscher am Ende sehr genau erklärt, weshalb es so gefährlich ist, zu viele Fragen zu stellen. Dazu hätte ich jetzt gerne ein Zitat gebracht, habe das Buch aber vorhin meinem Ältesten gegeben. Also muss es ohne Zitat gehen.

Das Ende hat mich dann überhaupt nicht überzeugt. Ich hätte tatsächlich mehr erwartet, aber dann hätte das Buch deutlich dicker sein und letztlich eine komplette Revolution schildern müssen.

Letztlich empfehle ich es als geschichtliches Dokument zu lesen. Als die Utopie, die es war, vor dem gesellschaftlichen Hintergrund des Jahres 2014. Dann bietet es eine Menge Diskussionsstoff. Flattr this

Das Januar-Buch: Aldous Huxley: Schöne neue Welt Das Februar-Buch: Wigald Boning: Bekenntnisse eines Nachtsportlers Das März-Buch: Bernhard Hoëcker: Neues aus Geocaching - Geschichten von draußen

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25 Jahre writingwoman | Autorin Petra A. Bauer

 
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