Blick zurück (und noch mehr Erkenntnisse)

Oh. My. Gosh.
Interessehalber habe ich mal ein uraltes Manuskript hervorgekramt. Genauer: Das erste Manuskript, das ich je zu Ende geschrieben habe. Glaubt mir, ihr wollt das nicht lesen. Click here for English version

Das allererste Manuskript, das ich je fertig geschrieben habe. Screenshot: Petra A. Bauer

Das allererste Manuskript, das ich je fertig geschrieben habe. Screenshot: Petra A. Bauer

Das Manuskript ist 2004 / 2005 entstanden, und ich hatte vorher schon einiges geschrieben. Meine virtuelle Schublade war voll mit 70-Seiten-Buchanfängen. Ich fand, es war an der Zeit, auch mal etwas zu Ende zu schreiben. Dabei sollte mir ein Jugendbuchwettbewerb helfen. Ich nahm letztlich nicht daran teil (war wohl auch besser so *g*), da ich die Deadline aus diversen Gründen nicht halten konnte. Aber irgendwann bin ich fertig geworden - einfach, weil ich mir beweisen wollte, dass ich in der Lage bin, ein ganzes Buch bis zum Ende zu schreiben. Es sind 163 Seiten geworden. Und, wie ich mittlerweile fürchte, 163 Seiten gähnende Langeweile.

Ich bin eben über die ersten beiden Seiten nicht hinaus gekommen, weil ich beinahe eingeschlafen wäre. Es passiert im Grunde nix. Einen Schmunzler hab ich mir abgerungen und das war es. Hab ein paar Seiten weiter gescrollt, da fiel mir zumindest grob wieder ein, worum es ungefähr ging. Also die Handlung. Das Oberthema weiß ich noch genau: Hochbegabung bei Jugendlichen Ich fürchte, ich wollte missionieren ... Nach so langer Zeiit ist es, als würde ich das Manuskript von jemand anderem lesen.

So im Nachhinein ist es mir peinlich, dass ich den Kram einer Agentur angeboten hatte. Aber vor rd. 10 Jahren hatte ich eben noch nicht so viel Schreiberfahrung. Und ich hatte auch beim Lesen anderer Autoren nicht auf die Stilmittel geachtet. Verwunderlich hingegen, dass die Agentin dieses MS zwar nicht wollte (sie hatte Argumente genannnt, die ich heute als vorgeschoben betrachte, vermutlich, weil sie nicht sagen wollte, dass sie auch beinahe eingeschlafen wäre), mich jedoch ermutigte, ihr weitere Sachen zu schicken. Was ich nicht tat, weil ich danach fünf Jahre lang ausgelastet war, was Buchverträge anging. So etwas Einschläferndes habe ich aber nicht mehr geschrieben ;-)

Es ist noch kein Meisterautor vom Himmel gefallen

Schreiben ist ein ewiger Lernprozess. Nur durch Schreiben, schreiben, schreiben und ganz viel lesen kann man besser werden. Wenn ich heute Bücher lese, die ich nicht so hundertpozentig toll finde, dann überlege ich mir, woran das liegen könnte. Und gewinne weitere Erkenntnisse, um mein eigenes Schreiben zu verbessern. Aber dass es damals SO schlimm war, das hätte ich nicht gedacht. Und ich bin mit Sicherheit davon ausgegangen, dass es toll war, was ich schrieb ;-)

Etwas, was sich Schreibanfänger vielleicht hinter die Ohren schreiben sollten. Der Text ist lange nicht so geil, wie du denkst. Und auch den großartigen "Debut"romanen sind viele hunderttauend Zeichen mittelmäßiger bis schlechter Schreiberei vorangegangen. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel, aber wieviele Sechser im Lotto gibt es schon?

Ich wünsche auch allen einen schönen Nikolaustag! Ich hoffe, ihr hattet was Hübsches im Stiefel.

Alles Liebe

Petra

Flashback: My first script of a book

Oh. My. Gosh.
Today I found the first script of a book. I've ever completed. Believe me - you wouldn't want to read it.

I wrote it between 2004 and 2005. I've written a lot before, but never completed anything. Mit virtual drawer was full of 70-page-beginnings. This was not satisfying and I decided to change that. I wanted to prove myself that I'm able to finish a book. I wrote 163 pages. 163 pages of deadly boredom, I guess. I can't tell exactly, for I nearly fell asleep after 2 Pages.

Nothing happens. I smiled once. I randomly read another page and remembered what the story was about: Gifted children. I obviously wanted to evangelize potential readers. After such a long time it was like reading the script of another person.

Meanwhile I published 15 books. Less boring ;-) Learning to write is a lifelong process. The secret behind being a good - or even an excellent - author is writing, writing, writing and reading, reading, reading. Also reading "bad" books. I often think about why I don't like a certain book and analize it. So I can improve my own writinng.

I'm kinda shocked that this early fiction novel was THAT bad. And I'm sure, in 2005 I was convinced that I've written a really great story ;-)

If you're an beginner in writing you should be aware of the fact, that your story isn't as awesome as you think. And all these successful "debutants" have written several 100,000 characters of mediocre or bad texts. Exeptions confirm the rule, but how many lottery winners do you know?

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