Wenn es ‘Knack’ macht im Schienbein
-> Susi hat mich eben meine Familienidyll-Träume erinnert, die ich hatte, als ich noch keine Kinder hatte, bzw. als die noch ganz klein waren.
Ganz wichtig waren mir die gemeinsamen Mahlzeiten. Darauf bestehe ich noch immer (wenn denn überhaupt alle da sind), aber die Sache mit den geordneten, gepflegten Gesprächen (wuhaha), daran müssen wir wohl noch arbeiten. Und auch sonst ist es mit der Idylle nicht weit her, weil immer irgendwas los ist. Am Freitag zum Beispiel hat sich der Große beim Schuljudo das Bein verletzt. Obwohl es erst nicht danach aussah, stellten sie im Krankenhaus dann doch einen Bruch fest. Glatt zwar, aber in die Wachstumsfuge des Knöchels hinein. Er kam also um eine Operation nicht herum. Die OP, auf die er (und ich) ziemlich lange drauf warten musste, weil dauernd Notfälle hereinkamen, ist zum Glück gut verlaufen.
So kam ich also in den zweifelhaften Genuss, nach langer Zeit mal wieder viele Stunden im Krankenhaus zu verbringen, mit einer Luft, in die sie Schlafmittel gemischt haben müssen, so müde und fertig wie man davon wird. Idylle ist echt was anderes
Aber, und das muss ich doch mal betonen, ich war angenehm überrascht. Durch meine zahlreichen Krankenhausaufenthalte in der Kindheit, hab ich ja sowas wie eine Klinikphobie entwickelt. Die Erinnerung an die Monster der Station 6 in der Kinderklinik Reinickendorfer Straße, und daran, dass man bereits beim Pförtner siene Persönlichkeit abliefern durfte, sitzt ziemlich tief. Umso erstaunlicher, dass wir auf lauter gutgelaunte Schwestern, Ärzte und Pfleger trafen, die jede Frage ausführlich und geduldig beantworteten und sogar Zeit für Scherze fanden. IN DER NOTAUFNAHME AM SAMSTAG! Auch auf der Station waren alle allerliebst, selbst Besuchszeiten sind abgeschafft, und ich glaube, ich muss meine Meinung doch langsam revidieren.
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