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Blogparade: Meine Schreibzimmer - Wo schreibe ich?

Toni Scott von little-edition.de hat mich nochmal an die Schreibzimmerblogparade von Ricarda Howes schreibsuechtig.de erinnert, die ich beinahe vergessen hätte.

Und nachdem Toni offenbar auch schon diverse Schreibplätze hatte, will ich euch mal von meinen erzählen:

Montag, 24. Juli 2017

Mein Arbeitsplatz am Küchentisch 2017

Mein Arbeitsplatz am Küchentisch 2017

Mein Schreiben begann an einem weißen Schreibtisch, den meine Großeltern mir geschenkt hatten. Dort schrieb ich in mein Tagebuch, dort schrieb ich meinen 16 Brieffreundinnen aus Finnland, Schweden, Großbritannien, Australien, USA, Frankreich, Deutschland, Luxemburg, Italien und Jugoslawien. Und dort entstanden auch die ersten Geschichten.

Ich war zwar auch oft mit meinen Freundinnen unterwegs, aber am liebsten war ich doch allein am Schreibtisch, eingekuschelt in Decken, weil ich Unweltschutz damals verdammt ernst nahm und die Heizung in meinem Zimmer nicht einschaltete.

Erster Umzug

Als ich mit 18 zu meinem zukünftigen-und-heute-noch-Mann zog, habe ich nicht viel mehr geschrieben, als die Aufzeichnungen für meine Uni, die mal an Michas Schreibtisch, mal am Couchtisch und mal im Hochbett entstanden. Doch halt - nachdem ich ein modernes Märchenbuch gelesen hatte, schrieb ich ein Märchen auf der alten Olympia-Schreibmaschine meiner Mutter. Die stand auf dem weißen Schreibtisch, der irgendwann mit eingezogen war. Damit wurde es eng, da wir in einer 1-Zimmer-Wohnung lebten. Fünfeinhalb Jahre lang. Ich tippte am weißen Schreibtisch Michas Diplomarbeit auf einer geborgten Kugelkopfmaschine und seine Doktorarbeit auf unserem Atari, den wir uns extra dafür gekauft hatten.

Zweiter Umzug

Als ich schwanger wurde, zogen wir ein paar Straßen weiter in eine zweieinhalb Zimmer große Neubauwohnung. Den Schreibtisch (nicht mehr der weiße, der war zu groß) mit unserem Atari mussten wir ins Schlafzimmer quetschen, wo ich meine Diplomarbeit schrieb. Auf dem Bett sitzend, weil für einen Schreibtischstuhl kein Platz mehr war. Die Anekdoten über unseren Sohn schrieb ich per Hand am Tisch in der Ess-Ecke des Wohnzimmers. Aber mehr habe ich nicht geschrieben.

Dritter Umzug

Nachdem unsere Tochter geboren wurde, zogen wir in ein Haus am Stadtrand, das von den Quadratmetern her zunächst nicht größer war, als unsere Zweieinhalbzimmerwohnung. In den ersten Jahren mit zwei, dann drei Kindern, war an Schreiben nicht zu denken. Trotzdem bin ich irgendwann mit unserem zweiten Sohn im Autositz zu unserer Lokalzeitung gefahren. Mit einem ausgedruckten Artikel, den ich zu einer Veranstaltung geschrieben hatte. Ich hatte nämlich langsam Angst zu verblöden. Er wurde 1:1 gedruckt und ich bekam weitere Aufträge.

Mit Kind Nr. 4, unserer zweiten Tochter, zog dann irgendwann auch unser erster PC ein und meine erste Website, die 1998 noch von jedem "Homepage" genannt wurde, entstand mit Baby an der Brust. Der Computertisch stand anfangs im Wohnzimmer.

Im Jahr 2000 zog ich mit meiner Schreibecke und Computer in den Keller, wo ich auch die ersten Schreibaufträge für Familienmagazine erhielt und die ersten Fantasybücher schrieb, die immer um die Seite 70 herum ihren Geist aufgaben ;-)

Dort hatte ich zum ersten Mal seit meiner Kindheit wieder einen Platz zum Konzentrieren und einigeln.

Meine ersten kleinen Kinderbücher sowie den Ratgeber "Mama im Job" schrieb ich dann allerdings auf dem Dachboden. Ich war aus dem stickigen, dunklen Keller ausgezogen und hatte mir ein kleines Büro auf einer Hälfte des Dachbodens eingerichtet. Obwohl wenig Platz war, stellte ich den Schreibtisch mehrmals um ;-)

Dort oben schrieb ich noch mehr Bücher, z. B. meinen Debütkrimi "Wer zuletzt lacht, lebt noch". Die Kinder wussten, dass sie mich nicht alle zehn Minuten stören durften, und das funktionierte prima. Da oben schrieb ich überhaupt mein erstes Buch, unter das ich ENDE setzen konnte, obwohl ich es nie veröffentlicht habe. Es war an der Zeit gewesen, mal weiter als bis Seite 70 zu schreiben, und das gelang mir erst dort oben.

Als ich dann mein erstes Notebook bekam, wanderte ich durchs Haus: Mal schrieb ich am Küchentisch, mal saß ich im Korbsessel in der Bücherregal-Ecke. Und viele meiner Langenscheidt-Bücher entstanden im Bett auf dem Dachboden, da ich damals wegen starker Rückenschmerzen zeitweise nur liegend schreiben konnte.

Das Büro

2012 richtete ich mir ein Büro im Gartenhaus ein, auf das ich sehr stolz war. Nachteil: In dem Haus ist es schweinekalt, sogar im Hochsommer. Deshalb habe ich es viel seltener genutzt, als ich vorhatte. Und seit das Babytörtchen geboren wurde, kann ich mich sowieso nicht mehr dorthin verkrümeln, denn wer sollte sonst auf die Kleine aufpassen, wenn die Törtchenmama arbeitet?

Ecke in meinem Kreativzimmer

Nachdem Kind 2 ausgezogen war, übernahm ich ihr Zimmer und machte ein Kreativzimmer daraus, das ich auch sehr liebte. Ich konnte dort schreiben, nähen, was auch immer. Leider hat der komplett gestörte Ex von K4 mir dieses Zimmer mit den Möbeln zugestellt, die aus ihrem Zimmer raus sollten und das ergab dann weitere Probleme, weshalb ich nur noch sehr selten in dem Zimmer bin. Unter anderem aber eben auch wegen der Kleinen, genau wie beim Gartenhaus.

Das Ende vom Lied: Ich sitze entweder mit Laptop im Sessel oder mit Mac am Küchentisch. Und dass ich überhaupt noch zum Bloggen komme, grenzt an ein Wunder. Ans Bücherschreiben ist mit der Süßen absolut nicht zu denken, weil ich fürs Plotten Ruhe brauche, und die habe ich mit ihr einfach nicht. Außerdem ist es wenig hilfreich, wenn ich nichts liegen lassen kann. Plotkärtchen müssen immer wieder weggeräumt werden, und so kann ich einfach keine Handlung entwerfen. Wenn ich mal ne halbe Stunde Ruhe habe, würde ich schon mindestens die doppelte Zeit brauchen, um mich wieder in das Buchprojekt einzuarbeiten. Also belasse ich es bei gelegentlichen Notizen, die ich vielleicht irgendwann einmal verwenden kann.

Ganz, ganz selten, schreibe ich mal ein einem Café, wie das schon Natalie Goldberg empfahl. Und es wird noch seltener, weil ich ja praktisch nie mehr alleine unterwegs bin. Dabei bin ich in Cafés immer sehr produktiv. Ich mag die Atmosphäre, und die kriege ich auch nicht mit noch so viel Coffitvity-Sound hin.

Ein eigenes Schreibzimmer - und vor allem ungestörte Zeit, es zu benutzen - ist also auch für mich sehr wichtig, um etwas Vorzeigbares zustande zu bringen. Aber ich will gar nicht meckern, denn ich genieße die Zeit mit der Kleinen - sie wird sowieso viel zu schnell groß.

Liebe Grüße

Petra

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25 Jahre writingwoman | Autorin Petra A. Bauer

 
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