Tragflächenboot

Ich habe den Text gedreht und gewendet. Pausenlos entflutschte er mir und trieb mich zu seltsamsten Dingen. Z.B. dazu, mein Büro mit zig semitransparenten Kunststoffboxen auszustatten, wie es sie gerade bei Tchibo gibt.
Ist prima, brauch ich sowieso, aber das bringt mich im Manuskript leider keinen Schritt weiter, ebenso wenig wie die Skizzen, die ich in meiner Kladde verewigt habe.
Dann habe ich all meine Konzentration zusammengenommen und mir nochmal den letzten Teil von NEPTUN durchgelesen. Und die Notizen darüber, was weiter passieren sollte.
Es folgte der Erkenntnis-Patsch gegen die Stirn: Der vorgesehene Plot trägt nicht über die gewünschte Seitenzahl!
Ich brauche noch einen anderen Keim, etwas, das meine Protagonisten blass aussehen und die Leser blass werden lässt. Die Figuren müssen so richtig in trouble geraten. Dafür fehlt mir die zündende Idee, aber sie wird kommen.
Ich setze mich jetzt mit nackten Beinen im Schneidersitz auf unser sonnenbeschienenes NORRESUND-Bett, stricke an meiner Sneakersocke weiter und lasse dabei die Gedanken fließen. Ich muss nur geradeaus stricken, nix, worüber ich nachdenken müsste. Und bei dieser automatisierten Strickbewegung wird mir die Idee präsentiert.
Ich weiß es. Es wäre nicht das erste Mal.

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