Diät für Krimis?
Tja, Leute, nicht nur Krimiautoren specken gelegentlich ab, es gibt auch Kritiker, die der Ansicht sind, dass die Krimis selbst heutzutage zu dick sind. Und zwar tut dies gleich zwei Herren in kurzem zeitlichen Abstand:
-> Gerhard Beckmann und -> Franz Schuh.
Und das zu einem Zeitpunkt, an dem ich mich zum wiederholten Male darüber gegrämt habe, dass mein Verlag am liebsten Krimis verlegt, die genau die verlangte Magersucht haben.
Agatha-Cristie-Krimis dürfen dünn sein, denn das Leben der Figuren spielt nur eine untergeordnete Rolle in einem Ratekrimi dieser Art. Den Figuren - meist eingesperrt auf einem Landsitz, in einem Zug, o.ä. - muss lediglich nachgewiesen werden, dass sie Motiv und Gelegenheit hatten.
Letzten Endes halte ich es für Geschmackssache, ob man dicke oder dünne Krimis mag. Nur die Knochen oder auch ein bisschen Bäuchlein.
Ich mag die Krimis, an denen ein bisschen was dran ist. Ich liebe es, wenn die Figuren, die Ermittler ein Privatleben haben, dann kann ich mitleiden. Ich gebe es zu, wie ich es schon öfter tat, dass ich absolut Wallander-verseucht bin.
Wie viele Krimis habe ich schon gelesen! Und welche sind hängen geblieben? Die, in denen es um mehr ging, als einen Mord aufzuklären. Die, in denen die Ermittler ihre liebenswerten oder nervtötenden Macken hatten. Die, bei denen ich mich dabei ertappe, dass ich über die Figuren noch nachdenke, wenn ich das Buch längst beiseite gelegt, die Reihe vor langer Zeit komplett gelesen hatte.
Aber wir sind halt alle anders, und das ist der Grund, weshalb es sich zu schreiben lohnt.
Ich bin übrigens ausdrücklich kein Fan von dicken Büchern (das gilt für Krimis und Romane ohne Mord), die nur deshalb dick sind, weil zwischendurch mächtig geschwafelt wird. Vielleicht meinten die Herren dies?
» » Gnsbl.
Kommentare:
Also ich bin ja für das gute Buch, das dann aber auch bitte schön nicht enden soll!
creezy am 14. Januar 2007
Da stimme ich dir aus vollem Herzen zu! Es gibt Bücher, da bin ich regelrecht traurig, weenn ich die letzte Seite erreicht habe.
petra.bauer am 15. Januar 2007
Die Psychologie der Figuren eines Krimis, ihre Backstories etc. interessiert mich letztlich nur wenn sie auch zum Thema des Buchs gehören. Mankell zum Beispiel kann das meisterhaft: seinem Buch ein Thema geben und Handlung und Figuren darauf ausrichten, da kann die dickste Schwarte für mich gar nicht dick genug sein. Auch Arne Dahl spielt in dieser Liga. In letzter Zeitsind mir aber auch ein paar Krimis untergekommen, in denen - für meinen Geschmack - end- und vor allen Dingen ziellos in die Gegend erzählt wurde, so dass ich schließlich gar nicht mehr wußte, wovon das Buch eigentlich handelt. Da wäre weniger in der Tat mehr gewesen. Letztlich hängt’s von Buch bzw. Autor ab, wie dick ein solches zu sein hat. Die pauschalisierenden Hinweise auf Simeon in den Links finde ich jedoch leicht daneben. Käme irgendwer auf die Idee zu sagen, Marion Zimmer Bradley hätte “Die Nebel von Avalon” auf ein Viertel herunterkürzen müssen, weil T.H. Whites “Das Buch Merlin” nur 250 Seiten hat?
——-
ChrisK am 15. Januar 2007
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