Lussekatter am Luciatag (Rezept und Brauch)
Weihnachtliches Schweden-Special in writingwomans Autorenblog!
Teil 1 - DER LUCIATAG
Stammleser wissen, dass wir oft nach Schweden fahren. Wir mögen auch die Sitten und Gebräuche. Alles, was mit dem schwedischen Weihnachtsfest zusammenhängt, hat es uns besonders angetan. Im letzten Jahr waren wir kurz vor Weihnachten bei Freunden in Stockholm, wo extra für uns eine kleine Jul-Feier mit Julbordet (Büffet mit weihnachtlichen Leckereien) und Julmust (weihnachtliches Kaltgetränk) abgehalten wurde. Anschließend hat mein Liebster zu Hause den Heiligabend mit Kartoffelsalat und Würstchen abgeschafft und statt dessen eine kulinarische Fressorgie mit schwedischen Weihnachtsleckereien angezettelt (und auch alles selbst gekocht / gebacken.)
Ich bin nur die Chronistin und darf HiWi-Arbeiten leisten, aber zumindest hat mich das auf die Idee mit dem schwedischen Weihnachts-Special gebracht.
Denk ich an Weihnachten in Schweden, fallen mir zuallererst die Lussekatter ein, hierzulande auch manchmal Luciakatzen genannt, die am Luciatag (13.12.) gegessen werden.
Dass ich daran zuerst denke, ist auch kein Wunder, denn die Schweden essen im Dezember Unmengen des gelben Hefegebäcks. Auch in der Stockholmer U-Bahn, der Tunnelbana, kann man Lussekatter in Zeitungsläden kaufen (genau wie die omnipräsenten Kanelbullar, die Zimtschnecken, die jedoch das ganze Jahr über ihren großen Auftritt haben).
Doch bei den industriell gefertigten Lussekatter geht unglaublich viel verloren. Ein richtiger Lussekatt muss selbst gebacken sein. So wie die, die mein Liebster schon am Nikolaustag gebacken hat. Und zum ersten Mal bedaure ich zutiefst, dass man Düfte nicht bloggen kann.
Zum Rezept und mehr Info zum Luciatag
Lussekatter werden in Schweden frühmorgens am Luciatag vor dem Fernsehapparat (!) gegessen.
Das Luciafest ist eine schwedische Tradition; man sagt oft, das die erste Lucia die katholische Heilige Santa Lucia war. Sie starb als Märtyrerin 304 n. Chr. Die Luciatradition ist sehr schwedisch und hat fast nichts damit gemeinsam, wie man den katholischen Feiertag begeht:
Der Luciatag am 13. Dezember beginnt lange vor Sonnenaufgang. Zunächst müssen die Lussekatter gebacken werden, denn sie schmecken frisch eindeutig am besten. Dann bringen die Eltern ihre Kinder noch im Halbschlaf zum Kindergarten oder in die Schule um sie dort als Lucia mit Kerzen auf dem Kopf, Tärnor (die Mädchen im Lucia-Gefolge), Tomter (Weihnachtswichtel), Stjärngosse (Sternträger) oder Pfefferkuchenmännchen zu verkleiden.
Anschließend zieht Lucia mit ihrem Gefolge singend durch die Straßen:
(Ich weiß, dass die Flagen im Hintergrund norwegisch sind. Das Foto entstand 2006 vor dem Norwegen-Stand auf dem Weihnachtsmarkt der schwedischen Victioriagemeinde in der Wilmersdorfer Landhausstraße.
)
Die Lussekatter gehören auch schon lange mit zur Tradition am Luciatag. Es gab sie schon im 17. Jh., doch nicht in der der heutigen Form. Es war kein Safrangebäck, sondern man bezeichnete kleine Teufelsfiguren so, die um ein weißgekleidetes Mädchen herumtanzten. Das Mädchen war ein Symbol für das Jesuskind.
Heute hat man die teuflische Seite der Katzen vergessen. Aber vielleicht flucht der eine oder andere über die ganze Extraarbeit, die man in der Adventszeit mit den Lussekatter hat. Meist sind es immer noch die Mütter, die für die Famile backen, für Weihnachtsmärkte, Schulweihnachtsfeiern und vielleicht auch für das Luciafest am Arbeitsplatz. Die meisten Unternehmen feiern den Luciamorgen mit Lussekatter, Pfefferkuchen und Glögg (ein besonderer Glühwein, mit oder ohne Alkohol).
In diesem Jahr liegt der Luciatag auf einem Sonntag (3. Advent).
Rezept für ca. 40 Lussekatter (3 Bleche)
1 Würfel Hefe
150g Butter oder Margarine
500 ml Milch
1/2 TL Salz
130g Zucker
800 - 850g Weiznemehl
2 Pakete gemahlenen Safran
Zum Bestreichen:1 Ei
Deko: Rosinen, Hagelzucker
Wir erwärmen Milch und Butter immer in einer Schüssel in der Mikrowelle, bis die Butter geschmolzen ist, man kann dies aber auch in einem Topf tun.
Die Mischung in eine große Rührschüssel schütten und verrühren, bis eine einheitliche (homogene) Flüssigkeit entsteht. In diese Mischung die Hefe hineinkrümeln und wieder rühren, bis sie sich gelöst hat.
Den Safran dazugeben, verrühern.
Salz und Zucker dazu, verrühren und dann das Weizenmehl untermischen.
Den Teig kneten, bis er sich von der Schüssel löst (was meist sehr schnell geht).
45 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
Anschließend ein Stück abteilen und 15-20 cm lange Würste ausrollen. WIr haben ausprobiert, dass es am allerbesten mit ganz wenig (!) Mehl auf auf einem Ceran-Kochfeld geht (natürlich muss das Ceranfeld kalt sein *g*). Sonst kann man dies natürlich auch auf einem Backbrett oder auf der Küchenarbeitsplatte tun. Es ist nur wirklich wichtig wenig Mehl zu nehmen, sonst rutschen die "Würste" anstatt sich rollen zu lassen.
Die Teigwürste von beiden Enden her schneckenförmig aufrollen und formen wie auf Bild zu erkennen (eine der Schnecken nach dem Rollen mit der Oberseite nach unten drehen):
Die fertig gerollten Lussekatter nochmal 20 bis 30 min. auf dem Backblech gehen lassen. Anschließend Rosinen in die MItte jeder Schnecke drücken. Mit verquirltem Ei bestreichen. Nach Belieben Hagelzucker darüberstreuen (wir vergessen den meist)
Den Bckofen auf 225°C (Umluft 200°C) vorheizen und auf mittlerer Schiene 5 - 10 min. backen (in unserem Backofen sind sie nach 7 min. fertig, das ist ja bei jedem anders, ausprobieren!). Wir schieben - trotz Umluft - immer nur ein Blech in den Ofen, das bringt die besten Ergebnisse.
Und dann: Rausholen, kurz abkühlen lassen, reinbeißen und genießen...
Viel Spaß beim Nachbacken und guten Appetit!
In Kürze folgt hier mehr Weihnachtliches aus Schweden.
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R23 : Glückwunsch und viel Erfolg mit deinem Patreon Profil. Ich selbst habe in...
Renate : 20 Jahre, das ist eine sehr lange Zeit. Herzlichen Glückwunsch;)
Petra A. Bauer : Hallo Manuel, freut mich, dass dir mein Buchtipp gefällt. Aber so richtig...
Manuel : Die Toten Hosen haben mich schon immer begeistert. Ich bin gespannt, ob das...
Stefan : Hey Petra :) Ich sage immer, lieber langsam zum Ziel kommen als gar nicht....
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