Wo sich Wildschwein und Pizza “Gute Nacht!” sagen

Montag, 14. Juli 2008

da sind wir vor 15 Jahren hingezogen.
Schon damals ging es hoch her hier in der Berliner Stadtrandsiedlung. Mülltonnen wurden umgeworfen und durchwühlt, Gärten wurden verwüstet. Zum Teil so gründlich, dass das Fernsehen anrückte. Dann ließen sie sich einige Jahre nicht blicken, und nun zieht die Bande wieder durch die Gegend und grüßt freundlich die Nachbarn und Restaurantbesucher.
Die Rede ist nicht von randalierenden Jugendgangs, sondern von einer Horde Wildschweine. Es scheint sich in diesem Jahr um eine einzige Familie zu handeln, die uns immer wieder begegnet. Längst schon bleiben sie nicht mehr im Wald, und auch die Anwohner haben jeglichen Respekt vor den niedlichen Schwarzkitteln verloren. Zogen die Schweinchen vor einiger Zeit mit ihren Frischlingen noch am Randstreifen der größeren Straße entlang, den nur wenige Fußgänger besuchen, so begrüßten sie uns am Freitag mit ihren inzwischen halbwüchsigen Kindern vor der Tür unserer Stamm-Pizzeria: Und eben stand eines auf unserer Grundstücksauffahrt. Für ein Foto kam ich etwas zu spät - da war es schon mit der Familie auf die gegenüberliegende Straßenseite gewechselt: Wildschweine in unserer Straße Vermutlich haben sich die üblichen Verdächtigen aus der Nachbarschaft weniger über die Schweine als vielmehr über mich gewundert, die ich mittags im Bademantel mit nassen Haaren und Fotoapparat herumlief. Aber was soll's, ich bin nun mal Freelancer und kann mich fertigmachen wann es gerade in meinen Zeitplan passt. Wenn ich schon nicht aufstehen kann, wann ich will (irgendwer muss die Kinder ja zur Schule scheuchen), muss ich wenigstens den Rest meiner Freiheit irgendwie deutlich machen ;-)
Hachja, schön ist es, ein Schwein zu sein *ggg*

# Petra A. Bauer am 14. Juli 2008 um 13:41 Uhr
BERLIN


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Petra A. Bauer, Berlin - www.writingwoman.de