Twitter, Follower und der Welttag des Buches

Donnerstag, 24. April 2008

Ich habe bislang nichts - oder nicht viel - über -> Twitter geschrieben, weil die meisten Offline-Menschen sich ja schon über mein Blog wundern (viele wissen auch noch immer nicht, dass es so was gibt).
Ich bin eben sehr netzaffin, und das geht doch vielen meiner Bekannten IRL völlig ab. Wie auch immer, selbst Blogger halten Twitter oft für pure Zeitverschwendung. Jeder Twitterer hat genau 140 Zeichen für eine Art Mikro-Blogposting auf die Frage: "Was tust du gerade?" Meist antworten die Twitterer gar nicht mehr exakt auf diese Frage, aber Fakt ist: Mehr als 140 Zeichen ist nicht. Die kann man nutzen um zu verkünden, dass man sich einen neuen Kaffee holt, oder dass man schlecht geschlafen hat, sich über seinen Chef oder sonstwen ärgert. Oder man nutzt es für Mikro-Unterhaltungen im Chatstil. Und doch ist es nicht dasselbe wie Chatten. Live-Twittern bei Veranstaltungen wie der -> re:publica ist schon völlig normal und sehr interessant für diejenigen, die aus welchen Gründen auch immer, nicht teilnehmen konnten. Eigentlich muss man es ausprobieren um mitreden zu können und dann für sich zu entscheiden ob man es doof findet oder bald ein Süchtling wird ;-)
Für Menschen wie mich, d.h. völlig isoliert arbeitend, ohne Kollegen, ist es ein wahrer Segen, mal über irgendwas fluchen zu dürfen, wenn es nicht so läuft, wie es soll. Oder zu schauen, was die anderen so machen, wie man es ja auch mal täte, säße man im externen Büro mit echten Kollegen zum Anfassen, Kaffeetrinken und Zwischendurch-mal-Schnattern. Schließlich heißt Twitter übersetzt "Gezwitscher" und als solches sollte man es auch verstehen. Wenn ich sehe, aha, da trinkt wieder jemand seinen Kaffee (gelegentlich auch Cafe genannt), gesell ich mich mit meinem Tee dazu. Oder seufze, wenn mir jemand was vorisst, dann krieg ich nämlich Hunger.
Wem ich das erzähle? Achso, ich vergaß es zu erklären: Bei Twitter lesen all diejenigen mit, die mir und meinen Kurznachrichten folgen, und diese Leute heißen dann sinnigerweise "Follower". Ich sebst folge auch wieder anderen, und so ist schon ein kleines Netzwerk entstanden. Zum Gedankenaustausch, oder einfach nur, weil es nett ist. Im Rahmen der re:publica gab es beispielsweise auch eine sogenannte "Followerparty", womit wir wieder IRL angekommen sind :-)
Ich habe offenbar einigen meiner Follower eine Illusion zerstört, nämlich die, dass es total romantisch sein muss, Autorin zu sein. In meinen Tweets (wie man die Kurznachrichten auch nennt) kriegen die nämlich mit, wenn es bei mir mal wieder auf dem Schreibtisch brennt, ich dringend was fertigmachen muss, und dann doch wieder eine Kinder-Abhol-Fahrt dazwischenkommt und mich mitten aus dem kreativen Flow reißt. Mein Follower Zellmi hatte eine sehr hübsche Vorstellung von Schriftstellern im Dachkämmerlein, die gelegentlich von der Muse geküsst werden, und die hab ich ihm offenbar sehr gründlich kaputtgemacht (großes Sorry von mir an dieser Stelle!). So hat er anlässlich des 23. April (UNESCO Welttag des Buches) im -> Netzlogbuch ein -> Blogpost über mich, die Autorenromantik und Twitter geschrieben.
Vielen Dank! Und so sind wir wieder ein wenig vernetzter in diesem Internet(z). Vernetzen macht Spaß und macht die Welt ein bisschen kleiner ;-)
Ich habe von diesem netten Eintrag gestern übrigens gar nichts mitbekommen, weil der 23. April nämlich seit 25 Jahren ein ganz besonderer Tag für mich ist. Ich war komplett offline, und mehr verrate ich dazu in meinem nächsten Posting.

# Petra A. Bauer am 24. April 2008 um 16:53 Uhr
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Petra A. Bauer, Berlin - www.writingwoman.de