12. Dezember

Sonntag, 12. Dezember 2010

Schon der 3. Advent! Da die Zahl 3 schon immer eine Sonderstellung einnahm, ähnlich wie die 7, verlose ich heute gleich drei Bücher. Allerdings stecken sie gemeinsam in einem Schuber und auch nur eines ist von mir: Goal! Tor!

Darin enthalten ist neben meinem Krimi World Champions - Weltmeister noch Foul Play - Falsches Spiel von Bernhard Hagemann und Red Card for Spoilsports - Rote Karte für Spielverderber von Kirsten Konradi. Gleich dreifacher Fußball-Lesespaß auf Deutsch (Erzählpassagen) und Englisch (Dialoge) mit Vokabelerläuterungen.

Dafür müsst ihr natürlich wieder ordentlich was tun. Ich möchte von euch wieder mindestens 40 Wörter lesen. Das Thema dürft ihr auswählen:

a) Welche besondere Bedeutung hat die Zahl 3 in eurem Leben? (Anekdoten oder etwas völlig Ausgedachtes)

oder

b) Was hat die Zahl 3 mit Fußball zu tun? Und jetzt kommt mir nicht alle mit der Rückennummer - da möchte ich schon etwas Originelleres! Auch hier ist Herumspinnen ausdrücklich erlaubt! :-)

Fußball ist offenbar wirklich nicht euer Ding, denn alle Einsendungen bezogen sich nur auf die Zahl 3 ;-)
Auf jeden Fall sind euch dazu tolle Sachen eingefallen! Einige davon könnt ihr im zweiten Teil des Blogpostings finden.

And the winner is...

Reinhard Häpp Herzlichen Glückwunsch!

Schuber_Goal_Tor

Die Hl. 3 Könige von Pfarrweisach

Als ich so 14 oder 15 war, war ich einmal einer der Hl. 3 Könige. Wir zogen, wie schon Dutzende Jahrgänge vor uns, zwischen Neujahr und dem 6. Januar, durch unser Dorf. Wir 3 Könige und der kleine Seppi. Der trug den Stern und hielt die in Goldfolie gewickelte Zigarrenkiste hin, in die jedesmal ein oder zwei Zehnerl hineinklapperten. Selten mehr.

Es war ein Bauerndorf in Bayern, Mitte der 60er Jahre, jeder kannte jeden. Und wir kannten jedes Haus in das wir kamen, und wussten auch, wer guten Schinken räucherte und gutes Bauernbrot backte, wer gute Gurken eingelegt und wer gutes Hausbrauerbier im Keller hatte. Und viele Bauern brannten auch guten Schnaps.

Und so sangen wir uns in der Januarkälte von Haus zu Haus, sangen aus vollem Hals und, die Sitten waren noch rustikal, bekamen auch fast überall eine kleine Brotzeit und ein oder zwei Schnapserl gegen die Kälte. Das spornte unsere Sangeskunst an, machte uns sehr lustig, minderte aber zunehmend die Standfestigkeit.

Als wir Dreiviertel des Dorfes besucht hatten, hatten wir schon eine goldene Pappkrone verloren.

Und als wir draussen vor der Obermühle, einem der letzten Häuser, standen...

„Wir trinken auch einen Schnaps.“

„Das sehe ich“, sagte die Hausfrau, „aber von mir kriegt ihr keinen, ihr könnt ja kaum noch stehen.“

„Können wir, natürlich.“ „Wir stehn wie die Scheunentore, oder?“

„Jaja, Bubn, jetzt singt euer Lied, dann kriegt ihr einen heissen Tee, und dann geht ihr heim.“

Wir sangen: “Die heulingen Dreikönigen mid ii-iihrem Schdääärn ….“

„Wo ist denn euer Stern?“

Da stand der kleine Seppi, die Mütze bis auf die Nase heruntergezogen, die Goldschatulle fest umklammert, aber einen Stern hatte er nicht mehr. Dem kleinen Seppi war schlecht und er sagte kein Wort.

"Ihr seid mir schöne Könige", sagte die Obermüllerin, und bevor sie ins Haus ging um den Tee zu holen, fragte sie noch:.

„Warum seid ihr denn eigentlich heuer nur zu zweit?“

„Wir sind doch drei, ich und der Kurti und ... Seppi, geh mal auf d' Seitn.“ Worauf der Seppi in einen Schneehaufen fiel und seinen Goldschatz verlor.

Ich war da, und der Kurt war da. Der Kurt war mein bester Freund und ich war dem Kurt sein bester Freund, und der kleine Seppi war der Sternträger. Aber wer war der dritte König? Wir wussten es nicht mehr, und der kleine Seppi stand bleich und schwankend neben seiner Schneewehe und konnte nicht sprechen, schluckte nur immerzu.

Wir wurden immer verwirrter. Der Kurt war plötzlich zweimal da und schwankte entsetzlich. Uns war flau wie dem kleinen Seppi. Wir mussten uns gegen die Türpfosten der Obermühle lehnen.

Als die Obermüllerin mit ihrem Teetablett aus der Tür trat, rutschte sie auf ihrem Türstein auf etwas aus, das aussah wie Halbgefrorenes aus vorgekautem Brot, Schinken, Gurken … das Beste aus dem Dorf.

Und der dritte König?
Der Gerhard, unser zweitbester Freund und dritter König, hatte seine Krone wieder suchen wollen, war zielllos durch's Dorf gestolpert und hatte sie sogar gefunden. Als er, laut Adventslieder schreiend, nach uns suchte, war er seiner Mutter über den Weg gelaufen. Die hatte seinen Zustand gleich richtig eingeschätzt, hatte ihm zwei Watschn gegeben und mit heimgenommen.

(Reinhard Häpp)

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Wir sind drei Geschwister, und das war insofern gut, dass ich die Mittlere bin und eigentlich immer am wenigsten abbekommen habe (vom Stress meine ich ;)).
Und da mein älteres Geschwisterteil ein Junge ist, musste ich auch nie Klamotten, Fahrräder etc auftragen. Andererseits hatte ich immer jemanden zum spielen. Zu dritt zu sein ist toll (es sei denn, der ältere Bruder geht einem mal wieder tierisch auf die Nerven- aber ich glaube, dazu sind ältere Brüder da :D) (Y.B.)

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Wir waren zu Besuch bei meiner Tante. Jetzt wollte uns meine Tante etwas Gutes tun und zum Abendbrot Kartoffelsalat mit Würstchen servieren. Für die Kartoffelsalat braucht sie einige hartgekochte Eier. Diese wollte sie schon am Vormittag kochen, damit sie für den Salat kalt werden konnten. Sie stellte also einen Topf mit Wasser auf den Herd, wartete bis das Wasser kochte, tat die Eier hinein und ging aus der Küche zu uns in die „gute Stube“. Wir redeten und redeten und redeten. Nur an die Eier auf dem – ja an die dachte niemand mehr. Und so nahm das Unheil seinen Lauf. Es dauerte eine ganze, ganze Weile da hörten wir einen lauten Knall. Wir sahen uns erschrocken an, wunderten uns, was da so geknallt hatte … und redeten weiter. Kurz darauf der zweite Knall. Wieder sahen sich alle erschrocken um. Ich stand sogar auf uns sah aus dem Fenster. Vielleicht kamen die Geräusche ja von draußen. Nichts. Als ich mich grade wieder setzen wollte …. Rummms, der dritte Knall. Mit einem Mal fuhr meine Tante aus dem Sessel und mit den Worten: „Meine Eier … „ war sich auch schon in der Küche verschwunden. Da allerdings ging die Verwunderung weiter. Denn von den ursprünglich 6 Eiern waren nur noch drei im Topf. Von den restlichen drei Eiern keine Spur. Bis meine Tante dann zur Decke blickte. Dort klebten die vermissten drei Eier. Die hatte es nämlich mit einem lauten Rumms unter die Decke geschleudert, als das Wasser im Topf verkocht war. Wie gesagt … das ist jetzt schon ein paar Jahre her, aber die Flecken, die die drei Eier an der Küchendecke hinterlassen haben, die sieht man trotz inzwischen dreimaliger Renovierung noch immer. (S.K.)

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Ich hatte keine Beziehung zur Nr. 3. Die Zahl 3 war mir völlig egal - ja, wenn es da um die 7 ginge, da könnte ich schreiben ....... aber 3, drei Freunde ist immer einer zuviel? Vielleicht.
Das war gestern. Aber dann änderte sich alles und die 3 rückte in meinen Lebensmittelpunkt.
Ich bekam von der "Nr.3" mails. Erst ganz kurze und dann immer längere und längere. Ballt glaubte ich, die drei zu kennen. War ich traurig und brauchte eine Schulter zum Ausweinen, war die Nr. 3 grauhaarig und drückte mich, war es Frühling und ich wünschte mir einen Partner, wurde die Nr. 3 zum großen, gutaussehenden, charismatischen Mann.
War mir zum lachen, war die Nr. 3 eine meiner Freundinen...... (S.H.)

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Am gleichen Tag wie meine Zwillinge erblickte in der gleichen Klinik nur ein paar Stunden später ein drittes Kind das Licht der Welt. Dieses Kind war – genau wie meine Kinder – viel zu früh. Auf der Kinderintensivstation lagen diese drei Kinder (meine eigenen beiden und dieses niedliche „Schokobaby“ – weil es aus Kamerun kommt - ) in ihren Inkubatoren in einer Reihe direkt nebeneinander. Nachdem die Kinder aus der Klinik entlassen wurden, riss der Kontakt leider, leider ab. Aber die Mutter dieses dritten Kindes hat alle Hebel in Bewegung gesetzt und so trafen wir uns kurz nach dem 3. Geburtstag der Kinder das erste Mal wieder. Und obwohl die Kinder die ersten drei Jahre nichts von der Existenz der bzw. des jeweils anderen Kindes wussten, war es so, als ob die Kinder schon ihr ganzes Leben miteinander verbracht hätten. Jedes Mal wenn die drei sich treffen hat man das Gefühl, man hat Drillinge. Das geht aber beiden Müttern und Vätern so. Und den drei Kindern ist es auch ganz egal zu wem sie gehen, wenn sie was auf dem Herzen haben. Ob die Mama nun farbig oder weiß ist … das ist den Kindern schnuppe. Und den Eltern ebenso. Zusammen sind wir eben eine „Schachbrett-Familie mit 3 Kindern“ ;-) (S.K.)

# Petra A. Bauer am 12. Dezember 2010 um 12:01 Uhr
KINDERBUCHKRIMIWeihnachten


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Petra A. Bauer, Berlin - www.writingwoman.de