Schreibblockade bekämpfen - Teil 7

Echte Schreibblockade oder bloß eine vorübergehende Ladehemmung? Wer will das schon so genau beurteilen? Aber gehen wir mal davon aus, ihr arbeitet an einem sehr umfangreichen Manuskript. Manch ein Autor fühlt sich von der Menge des zu schreibenden Textes schlicht erschlagen.

Der Abgabetermin rückt immer näher, doch der zu schreibende Text wird immer mehr. So mag es manchem Autor vorkommen, der vor sich hin prokrastiniert und das Manuskript meidet, obwohl ihm der Stoff eigentlich liegt. Oft liegt die Ursache der Ausweichmanöver in der großen Menge an Text, die sich zu einem schier unüberwindlichen Berg aufgetürmt zu haben scheint.

Doch es hilft ja nichts - das Manuskript will oder muss geschrieben werden. Eine gute Strategie lautet: Große Portion in kleine Häppchen einteilen.

Wer im Vorfeld gut geplottet hat, mit detaillierten Kapiteleinteilungen gar, hat schon einen wesentlichen Teil geschafft. Wer dies noch nicht getan hat, sollte sich jetzt an die Arbeit machen.

Meist weiß ein Autor ja zumindest, wo er mit der Geschichte hin will, und aus welchen Elementen die Höhepunkte und Wendepunkte bestehen. Wer so weit noch gar nicht ist, hat hoffentlich keine Deadline und beschäftigt sich vielleicht am besten erst nochmal mit Grundzügen des Plottens, wie z.B. dem Drei-Akt-Modell, dem Sieben-Stufen-Plot oder der Heldenreise [zu fett gedruckten Begriffen werden nach und nach eigene Tipps vorliegen].

Aber wir sind ja schon weiter, nicht wahr? Wir nehmen die ganzen un- bzw. ansortierten Infos und verteilen sie auf mehrere Kapitel. Bewährt haben sich zehn oder zwanzig, je nach Manuskriptumfang. Das müssen keine echten Kapitel sein; es genügen grobe Abschnitte. Was letztlich ein Kapitel wird, und ob es gar einen Namen erhält, das können wir am Schluss entscheiden. Wichtig ist, dass die Einteilung für uns nachvollziehbar ist.

Nun haben wir also ein grobes Gerüst, das sich in etwa so liest:

Kapitel 1 ... ... in dem wir Taganuka kennenlernen, wie er in seinem Dorf lebt und dem Treiben der anderen Kinder zusieht. Der Leser merkt bald, dass er ein Einzelgänger ist.
... in dem die schöne Telesofia auftaucht, im Bach badet und von Tanganuka beobachtet wird

Kapitel 2 ... ... in dem Taganuka im Traum ein Bote erscheint und ihm aufträgt er müsse das Goldene Vlies finden. Er sieht im Traum eine Karte plastisch vor sich.
... in dem Telesofia einen Zettel mit Linien findet, in dem Taganuka sofort die Karte aus seinem Traum erkennt

Und so weiter.

Vielleicht fangen die Fingerchen schon ganz von selbst an zu tippen. Vielen Autoren ist ein ganzes Kapitel dennoch zu viel. Also fangen wir an, die Kapitel grob in Szenen zu unterteilen, die hinterher weiter verfeinert werden können, wenn dies notwendig sein sollte.

Kapitel 1, Szene 1: Taganuka sitzt vor seinem Zelt und sortiert Büffelknochen. Die anderen Kinder spielen auf dem Dorfplatz "Ringel Ringel Reihe". Taganuka denkt darüber nach, warum er nie mitmachen darf.

Kapitel 1, Szene 2: Eines der Kinder kommt zu Taganuka und fragt ihn, ob er mitspielen will. Taganuka ist zu verblüfft um Ja zu sagen.

Kapitel 1, Szene 3: Taganukas Mutter kommt aus dem Zelt, und fragt ihn, weshalb er wieder alleine herumsitzt, anstatt mit den anderen zu spielen.

Und so weiter.

Ich habe mir diese Szenen eben spontan ausgedacht. Sie sind daher mit Sicherheit nicht künstlerisch wertvoll, taugen aber als Beispiel für das, was ich meine. In diesem Stadium könnten die Abschnitte klein genug sein, dass der Autor mit der Ausgestaltung beginnen kann, ohne vor einem Arbeitsberg kapitulieren zu müssen.

Und wenn das immer noch nicht ausreicht, gibt es einen weiteren Trick: Szenenzusammenfassungen schreiben.

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