Kunstsalon am Dienstag bei Susanne Haun

Schon zum fünften Mal lud meine Freundin Susanne Haun zum Kunstsalon am Dienstag in ihr Atelier ein. Ich war zum ersten Mal dabei und von dem Abend sehr angetan. Die Schwerpunktthemen lauteten: Kunstsammlungen und ihr Verhältnis zu Blumenbildern bzw. Kunst und Ökonomie. Den Abend hat Ulli Gau mitgestaltet, die auch einige ihrer Fotocollagen mitgebracht hatte

Skizze - Eindrücke vom Kunstsalon am Dienstag. Petra A. Bauer 2015

Skizze - Eindrücke vom Kunstsalon am Dienstag. Petra A. Bauer 2015

Susanne und ich kennen uns schon seit 1985. Vielleicht erinnert ihr euch an den Künstlerplausch, den ich mit ihr und Andreas Mattern gehalten hatte?

Obwohl wir nicht sehr weit auseinander wohnen (Reinickendorf und Wedding sind Nachbarbezirke), sehen wir uns trotzdem nicht so oft, wie es schön wäre (das haben wir nicht mal geschafft, als wir im selben Ortsteil wohnten), und so haben wir uns beide gefreut, dass es zu diesem Anlass geklappt hat. Es war recht voll rund um den Tisch (14 oder 15 Leute) - entsprechend lange dauerte die Vorstellungsrunde. Viele der Anwesenden hatten mit Kunst im weitesten Sinne zu tun: Theater, Literatur und Bildende Kunst. Viele interessante Sichtweisen zum Thema.

Susanne Haun eröffnet den Kunstsalon. Rechts: Ulii Gau. Foto: Petra A. Bauer

Susanne Haun eröffnet den Kunstsalon. Rechts: Ulii Gau. Foto: Petra A. Bauer

Nachdem Ulli Gau einiges über Blumen erzählt hat und die Bedeutung, die sie für sie selbst und andere (z.B. Rilke und andere Dichter) haben, startete Susanne die Powerpointpräsentation zum Thema Kunst und Ökonomie. Das Verhältnis Sammler / Künstler.

Kunst und Ökonomie. Das Verhältnis Sammler / Künstler.

Kunst und Ökonomie. Das Verhältnis Sammler / Künstler. Mir gefallen die Spektralfarben im Bild, die mein iPhone sich selbst ausgedacht hat. Die Wand war nämlich weiß.

Vieles war mir nicht bewusst, wie z.B. die Abhängigkeiten von Sammlern, Künstlern und dem gesamten Kunstmarkt. Man könnte meinen, Sammler dürfen einfach sammeln, was sie hübsch finden, ohne einen Schwerpunkt herauszuarbeiten. Schließlichist es meist ihr eigenes Geld, das sie dafür ausgeben. Doch das wird ihnen vom Kunstmarkt / der Kunstszene oft zum Vorwurf gemacht, sodass bunt gemischte Sammlungen im Ansehen fallen. Fallen können auch Künstler, und zwar sehr tief, wenn ein Sammler plötzlich alle Bilder des Künstlers auf den Markt wirft und lieber einen anderen Künstler sammelt.

Natürlich sind vor allem die großen Sammlungen gemeint, von wohlhabenden Privatleuten, Institutionen, etc. Kleine Privatsammler spielen keine wichtige Rolle, v.a. wenn sie auch noch kleine Formate sammeln, die wenig Geld kosten und einbringen.

Interessant auch, dass viele Künstler sich (und vor allem anderen) nicht eingestehen wollen, dass sie mit ihrer Kunst auch Geld verdienen wollen oder müssen. Es scheint bei den Künstlern verpönt zu sein, Kunst und Geld im gleichen Zusammenhang zu nennen. Doch ebensowenig wie Autoren und Musiker von Luftbouletten und Sonnenklößchen leben können, kriegen Künstler das fertig. Zwar können nur rd. 5% der Berliner Künstler auch wirklich von ihrer Kunst leben, aber auch die anderen Künstler malen sicher nicht, um ihre Bilder zu verschenken. Kunst und Ökonomie gehören untrennbar zusammen.

Zwänge

Dabei kamen wir auch auf das Thema "Auftragsarbeiten". Beinahe jeder Künstler arbeitet auch im Kundenauftrag. Doch in der Kunst scheint es noch schwieriger zu sein, die Wünsche und Vorstellungen der Auftraggeber zu treffen, als bei der Arbeit mit Texten. Stellt euch einfach vor, ihr gebt ein Porträt in Auftrag und erkennt euch darin nicht wieder. Oder ihr findet es potthässlich ... Alles schon dagewesen.

Also fühlen auch Künstler sich bei freier Arbeit wohler.

Es wurden noch viele Aspekte im Verhältnis Künstler zu Sammler angesprochen, aber das könnt ihr in der Zusammenfassung der Powerpoint-Folien in Susannes Blog lesen.

Ich habe mich übrigens nicht getraut, mein Skizzenbuch am Tisch herauszuholen. Ich zeichne zu selten um gute Skizzen zu machen, und wollte den o.g. Effekt ("Waaas? Das soll ich sein?") nicht live und in Farbe haben ;-) So entstand die Skizze oben erst heute Morgen anhand eines Fotos. Was im übrigen viel schwieriger ist, als "on location" zu skizzieren, wie ich wieder feststellen durfte.

Aber gestern Abend war ich noch so inspiriert, dass ich schnell noch ein schiefes "Selfie" gekritzelt habe:

Skizzenselfie. Petra A. Bauer 2015

Skizzenselfie. Petra A. Bauer 2015

Ich kann diese Veranstaltungsreihe für Kunstinteressierte jedenfalls sehr empfehlen. Schaut doch öfter in Susannes Blog vorbei, um den nächsten Kunstsalon-Termin zu erfahren.

Und demnächst stelle ich euch ein neues Buch zum Thema Urban Sketching vor, das mir sehr gefallen hat.

Wenn ihr mehr zum Thema bei mir im Blog lesen möchtet: KUNST hat eine eigene Kategorie.

Und hier findet ihr Susannes eigenen Beitrag zum 5. Kunstsalon am Dienstag Liebe Grüße

Petra

P.S: Nebenan bereite ich offenbar den diesjährigen Angriff der Killertomaten vor ;-)

Roh-Manuskript Stand 4. März 2015:
14 Normseiten, 3.476 Zeichen

» » No Angels

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Kommentare:


Liebe Petra,
danke für deinen Bericht!
Ich habe mich sehr gefreut, hier bei dir von meinem Salon zu lesen.
Es stimmt, wir haben selten Zeit für ein Treffen, wenn wir uns aber wiedersehen, dann ist es, als ob wir uns gestern sahen!
Heute schreibe ich noch ein wenig vom Salon und den Sammlern.
Da bringe ich doch auch gleich den Link zu deinem Blog an.
Du kannst gerne das nächste mal ganz offen skizzieren.
Ich bin auf das Buch der urban scetcher gespannt, was du vorstellen möchtest. Ist es das neue von Jens Hübner?
Liebe Grüße sendet dir Susanne

Susanne Haun  am  05. März 2015



Liebe Susanne,
gut, dann traue ich mich und hole beim nächsten Mal ganz offen meinen Skizzenblock heraus :-)
Das Urban Sketching-Buch ist aus den USA von Thomas Thorspecken. Gefällt mir sehr gut!
Liebe Grüße von Petra

Petra  am  10. März 2015



Liebe Petra,
von Thomas Thorspecken habe ich noch nichts gehört.
Warst du schon mit den Berliner Urbansketchers unterwegs?
Die Ansprechpartnerin dafür ist Katrin Merle, sie hat ein Atelier im Kunstzentrum Tegel Süd.
https://www.facebook.com/katrin.merle.3?fref=ts
Schau doch mal, ob du mit ihr Kontakt aufnimmst.
Liebe Grüße von Susanne

Susanne Haun  am  10. März 2015



Liebe Susanne,

danke für den Tipp, ich habe Katrin Merle direkt mal eine Freundschaftsanfrage gestellt.

Liebe Grüße
Petra

Petra  am  11. März 2015



Selfiekritzeln ist das neue Instagram. :p Auf jeden Fall sieht die Skizze nicht gerade so aus, als könnte man das Skizzenbuch nicht herausholen. Das Problem mit den Auftragsarbeiten ist wirklich nicht ganz ohne. Da fliegt auch schon mal Geschirr gegen die Wand. Viele Künstler berichten in dem Zusammenhang auch davon, dass sie sich als “Betrüger” fühlen, weil sie oft auch Werke abliefern, die ihnen selbst nicht (aber dem Kunden) gefallen und sie dafür trotzdem entlohnt werden. Bei manchen geht es auch so weit, dass sie denken: “Hey, ich kritzel doch nur ein bisschen und verdiene gerade ein paar Tausend durch etwas, was mich nur 30 Minuten gekostet hat”. Dass das Quatsch ist, ist klar, aber in den Köpfen manifestiert es sich trotzdem. Und beim Abbauen der “Zwänge” hilft es ganz und gar nicht. ;-)

Farbensammler  am  10. Dezember 2015



Guten Morgen Farbensammler, guten Morgen, Petra,
die Auftragsarbeit ist bei Künstlern schon so alt wie die Kunst selber. Das Künsterbewusstsein “erwachte” erst mit der Frühen Neuzeit, dem Humanismus, der Entdeckung der Kontinente außerhalb Europas und Afrikas.
Der Streß, der eine Auftragsarbeit mit sich bringt, ist enorm. Jedoch habe ich weder ein schlechtes Gewissen, wenn ich meine Arbeiten zum angemessenen Preis verkaufe noch habe ich ein schlechtes Gewissen, wenn es den Kunden nicht gefällt. Der wahre Sammler wird ein Bild nicht ablehnen. Ich erinnere mich, Kokoschka porträtierte seinen Sammler. Als der das Bild kaufte, sagte er, er wolle sich sein Leben lang bemühen, so wie das Portrait von Kokoschka auszusehen.
Einen schönen vorweihnachtlichen Tag von Susanne

Susanne Haun  am  10. Dezember 2015




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