Fitness-Selbstversuch

Regelmäßige Leser dieser Blogs wissen, dass ich immer mal wieder den Versuch unternehme Sport zu treiben. Ich hatte sechs Jahre lang Bauchtanz gemacht - bis mir die Musik so derartig auf den Zünder ging, dass ich mich kaum noch überwinden konnte hinzugehen. Streetdance habe ich geliebt, musste aber aufhören, weil es wg. Krankheit der Trainerin den Kurs nicht mehr gab. Bislang fehlte mir der Mumm, mich nach einem anderen Kurs umzusehen, aus einem einfachen Grund: Ich war damals 39 und die nächstjüngere Kursteilnehmerin war 15… Die Mädelz damals haben "die Oma" (die Wände zwischen den Umkleidekabinen waren dünn) nach einiger Zeit akzeptiert, aber ich wollte das Ganze nicht nochmal von vorne durchexezieren. Dabei liebe ich Tanz und v.a. eben die Streetdance-Musik. Naja.
Ich versuche auch immer mal wieder zu joggen. Im letzten Jahr war ich ganz gut dabei, aber dann überfiel mich das Rotkäppchensyndrom: So ganz allein im Wald, in einem Tempo, bei dem mich gemächlich vorbeischlendernde Nordic Walker überholten… Ich könnte nicht mehr wegrennen, wenn mir der böse Wolf begegnete ;-)
Lange habe ich mein "Trippel"-Programm durchgehalten: Auf der Stelle zu Musik laufen; dabei Hanteln schwingen, am Schluss Gymnastik, wie ich sie vom Bauchtanz-Aufwärmtraining kannte, und die ich mittlerweile als Elemente von Pilates identifiziert habe. An der Stelle, wo ich immer trippelte, ist inzwischen das Laminat gebrochen… Das war aber nicht der Grund, weshalb ich aufhörte, sondern der olle Schweinehund mal wieder. Er hat auch stichhaltige Argumente: In der Zeit, in der ich da rumhample, könnte ich schon wieder am Rechner sitzen und Geld verdienen.
Aber die Waage (bzw. meine Klamotten) sagen mir wieder: Mädel, du musst was tun. Der Arzt spricht ähnliches, nur redet er mich anders an. Mein Drehschwindel, der mich seit 1.1.08 mal mehr, mal weniger stark begleitet, kommt vermutlich von der HWS, und der Arzt hielt das Fitness-Studio für eine prima Therapie.
Ich würde ja gerne irgendwo weit in der Stadt Fitness-Clubben. Einfach, weil ich das schick finde. Gern auch ein Studio, in dem nicht nur Frauen herumschleichen. Aber die innerstädtische Location hat mehrere entscheidende Nachteile:
1. Es kostet noch mehr Zeit als Trippeln im heimischen Wohnzimmer und Sporteln im nahegelegenen Fitnessclub zusammen.
2. Vermutlich kostet es auch mehr Geld.
3. Das Auto hat keine Plakette bekommen, also darf ich damit gar nicht in die Stadt.
4. Wenn ich dürfte, fände ich keinen Parkplatz (Auto ist 4,65m lang)
5. In den Öffentlichen Psychopathen-NahVerkehr setze ich mich nur unter Androhung von sieben Wochen Milchreis-Essen-Müssen.
Da traf es sich gut, dass ich kürzlich eine Freundin traf. Hübsches Wortspiel, herrjeh. Sechs Kinder, Körper wie ein Model. Das kommt natürlich auch nicht vom Rumliegen, und sie nannte mir das Fitness-Studio ihrer Wahl, das praktischerweise in der Himmelsrichtung des Schulkutschierweges liegt. Und nachdem ich bei Twitter nun schon andauernd angekündigt hatte, dass ich dort mal Probetraining machen wolle, habe ich es endlich heute auch getan.
Nach journalistischen Grundsätzen war dieser Teaser jetzt ein wenig lang *g*, aber egal, wer bis hierher durchgehalten hat bekommt von mir einen Gummipunkt, der nicht zählt.
Ich wurde sehr nett begrüßt, und nachdem man mir telefonisch keinen Termin hatte geben wollen, erfuhr ich, dass "der Kurs" um zehn beginnt. Es war neun, spät genug für mich, aber ok, ich durfte vorher "Cardio" machen. In dem Fall setzte mich eine freundliche Mitarbeiterin erstmal aufs Fahrrad (keine Ahnung, wie die heute heißen; ich kenne die einfachen als Ergometer, aber vielleicht ist das ja ein Cardio-Bike oder ein Biciclette du cœur), erkundigte sich nach meinem Alter und sagte, ich solle dann mal im Herzfrequenzbereich bis 120 bleiben. Gesagt, getan. Ich strampelte also zwanzig Minuten vor mich hin, immer schön unter 120, hups, bis 126. Ich blickte hin und wieder nach unten und fand mich schon sehr schlank. Das ging ja schnell. Vermutlich lag es aber nur daran, dass mein Bauch in dieser Haltung einfach nach innen geklappt war. Und ich trug schwarz von oben bis unten, und schwarz macht ja bekanntlich schlank ;-)
Dann der Kurs, den ich freiwillig nicht besucht hätte, weil man ihn mir als "Langhanteltraining" angekündigt hatte, obwohl im Programm "Good Morning Mix" stand, was ich aber erst am Schluss erfuhr. Denn Hanteln wurden tatsächlich benutzt. Klitzekleine und eben diese langen Dinger, auf die ich die winzigsten Hantelscheibchen tat, die ich finden konnte. DIe Kursleiterin ließ mich an Gladiatoren denken, und als die Technoversion von "Eye of the Tiger" gespielt wurde, fand ich das auch sehr passend. Erste Eindrücke eben, nicht repräsentativ und ohne Rückschlüsse auf den wirklichen Charakter. Sie ist nämlich offenbar sehr nett.
Der Kurs dauerte eine Stunde. Elemente von Step-Aerobic, mit und ohne Hanteln, Pilates-Zeug, Bodenübungen, Langhanteltraining, alles war dabei und die Übungen waren sehr abwechslungsreich. Immer kurz bevor ich dachte, ich würde dann doch mal zusammenbrechen, wechselte sie zu etwas anderem, sodass ich die Stunde ohne Bewusstlosigkeit überstand. Einzig mein Drehschwindel freute sich einen Keks, v.a. als wir uns auf den Rückenlegen mussten (wie neulich im Zahnarztstuhl, da fuhr mein Hirn auch Karussell) und am Schluss, als wir wieder aufstanden. Unterm Strich hat mir das Training sehr gut gefallen. Genau das Richtige für mich.
Und nun werde ich abwarten, ob ich mich morgen noch bewegen kann. Vorhin dachte ich, ich würde weder jemals wieder die Treppe hochkommen noch eine Kaffeetasse anheben können, aber es ging doch. Am Freitag darf ich nochmal schnuppern gehen, und dann schaun mer mal. Hat mich ja doch insgesmat drei Stunden gekostet. Aber schee war's :-)
P.S: Kommt auch nicht so oft vor, das sichzwei wildfremde Frauen unter der Dusche über Fußball unterhalten ;-) DER TAG DANACH:
Aua.

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